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Ausbreitung der Vogelgrippe stellt Forscher noch immer vor ein Rätsel

Hamburg (ots)

Vogelkundler rätseln gegenwärtig über die
Ausbreitung der Vogelgrippe und fordern eine verstärkte Überwachung
auch von gesunden Tieren. Es sei unbekannt, sagt Wolfgang Fiedler,
Leiter des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell am
Bodensee, warum manche Vögel sich leichter ansteckten als andere.
Karl Eduard Linsenmair, Präsident der Gesellschaft für
Tropenökologie, geht sogar einen Schritt weiter: "Noch steht
überhaupt nicht fest, ob die Wildvögel das Virus tatsächlich
verbreiten", sagte der Forscher gegenüber der ZEIT. Er könne durchaus
verstehen, warum zurzeit Tiere gekeult würden und Wildvögel unter
Verdacht stünden, sagt Heribert Hofer vom Leibniz-Institut für Zoo-
und Wildtierforschung und betont: "An Seehofers Stelle würde ich
genauso handeln." Im Grunde aber stünden die Tötungsaktionen nicht
auf sicherem wissenschaftlichem Boden.
"Ich hab den Eindruck, das Virus schlummert schon an verschiedenen
Stellen und bricht unter Bedingungen aus, die wir noch nicht ganz
durchschauen", sagt Wolfgang Fiedler. Im Gegensatz zum Hausgeflügel
erkranken Wildvögel sehr selten an H5N1. In Hongkong, wo 1997 die
Vogelgrippe unter domestiziertem Geflügel wütete, untersuchten
Forscher 4700 Wildenten und fanden das Virus in gerade einmal sechs
Tieren, die angeblich keine Krankheitssymptome gezeigt hatten. In
Deutschland müsste man also "rund 800 gesunde Tiere beproben, um
einen Virusträger zu finden", sagt Fiedler.
Den kompletten Text der ZEIT Nr.10 vom 2.März 2006 senden wir
Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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