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ZEIT: Klaus Bednarz sollte vom KGB und BND angeworben werden

Hamburg (ots)

Klaus Bednarz, Monitor-Moderator seit 1983 und
ehemaliger Moskau Korrespondent der ARD, sagte in einem Interview in
der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT, dass er gleich von zwei
Geheimdiensten als Mitarbeiter angeworben werden sollte: "Ich musste
mal den Anwerbeversuch eines KGB-Mitarbeiters über mich ergehen
lassen und bin am selben Tag in die deutsche Botschaft in Moskau und
habe dem zuständigen Presseattaché davon berichtet, meinem
Chefredakteur sowieso." Das zweite Mal war es ein westlicher Dienst:
"Es gab auch Anwerbeversuche vom BND. Die hab ich nur ausgelacht,
Ende. Ich kann diese Geheimdienste nicht richtig ernst nehmen. Was
die mit ihrem Riesenapparat alles verpennt haben! Was hat denn der
BND vom Prager Frühling gewusst? Nix."
Bednarz äusserte sich über die aktuelle Debatte um die
Zusammenarbeit westlicher Journalisten mit der Stasi. Jeder offiziell
in einem Ostblock-Land arbeitende Journalist hatte notgedrungen mit
den dortigen Behörden Kontakt. "Sich heute über Kollegen zu mokieren,
die solche Kontakte hatten, ist heuchlerisch und ahistorisch. Wenn
ein Journalist allerdings vorsätzlich und bewusst versucht hat, mit
anderen Diensten zu paktieren, dann ist das eine schlimme
Geschichte".
Scharfe Kritik übte Klaus Bednarz an der Entwicklung des
ARD-Programms: "Natürlich müssen auch die öffentlich-rechtlichen
Sender darauf achten, dass sie möglichst viele Zuschauer haben. Die
andere Seite der Medaille ist, dass sie einen gesetzlichen Auftrag
haben, und der lautet eben nicht "Unterhaltung, Unterhaltung,
Unterhaltung", sondern "Information, Bildung, Unterhaltung". Und da
haben sich in der Praxis, auch wenn manche Hierarchen das schönreden,
die Gewichte verschoben. Schauen Sie sich doch mal an, wo die Kultur
in den öffentlich-rechtlichen Programmen gelandet ist: an den
Rändern, in den Programmghettos. Da frage ich mich, ob diese
Entwicklung noch dem gesetzlichen Auftrag entspricht."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 23/2001 mit
   Erstverkaufstag am Donnerstag, 31. Mai 2001, ist unter
   Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut  
   des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
Für Rückfragen steht Ihnen 
Elke Bunse, ZEIT-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel. 040/
3280-217, Fax -558, e-mail:bunse@zeit.de) gern zur Verfügung.

Original content of: DIE ZEIT, transmitted by news aktuell

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