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VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik

Blitzschutz muss sich der Elektronik anpassen

Frankfurt am Main (ots)

Fachgerecht projektierte und dem
neuesten
Stand der Technik entsprechende Blitzschutzsysteme sind für den
sicheren Betrieb der immer zahlreicher eingesetzten elektronischen
Geräte und Systeme essentiell geworden. Nicht nur der direkte sondern
auch der indirekte Blitzeinschlag kann empfindliche Rechnersysteme
lahm legen. Eine besondere technische Herausforderung stellt der als
Folge der Vernetzung enorm gewachsene Gefährdungsradius dar. Themen
wie diese stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Ausschusses
Blitzschutz und Blitzforschung im VDE (ABB im VDE).
Das Naturphänomen des direkten Blitzeinschlags, bei dem kurzzeitig
Stromstärken um 100 000 Ampere auftreten können, stellt die härteste
elektromagnetische Störenergie für elektronische Geräte dar. Aber
auch durch nahe Blitzeinschläge wird in einem Abstand von einigen
zehn bis zu einigen hundert Metern in der Regel ein so kritisches
elektromagnetisches Feld erzeugt, dass in einer ungeschützten Anlage
noch elektronische Systeme und Geräte gestört oder zerstört werden
können. Oftmals werden Blitzschutzmaßnahmen aber erst dann geplant,
wenn durch den direkten oder indirekten Blitzeinschlag Schäden
entstanden sind.
"Die Blitzschutztechnik geht schrittweise mit dem mit, was sie
schützen muss", betont Dr. Peter Hasse, ABB im VDE und
Geschäftsführer von Dehn + Söhne, Neumarkt. Die Innovationen werden
von der Anlage vorgegeben. Die früher gängigen Röhren hätten
beispielsweise einige tausend Volt verkraftet, bei modernen Chips
hingegen würden bereits 20 Volt ausreichen, um irreversible Schäden
herbeizuführen, was zum Ausfall von Systemen oder ganzer Anlagen
führen kann.
Das Blitzschutzprinzip besteht darin, dass die elektromagnetische
Kopplungsstrecke so beeinflusst wird, dass die Blitzenergie an den
Geräten auf ungefährliche Weise abgesenkt wird. Neben den direkten
Einwirkungen von Blitzen in die Leitungen stellt die
elektromagnetische Feldeinwirkung, die auch in einigen hundert Metern
Entfernung vom Blitzkanal Schäden und Ausfälle verursachen kann, ein
nicht minder beträchtliches Problem dar.
Im Prinzip lässt sich eine ausreichende Abschirmung mit Hilfe
sogenannter "Faradaykäfige" realisieren. In der Praxis verfügen aber
alle Schirme über Öffnungen, durch die ein Teil des
elektromagnetischen Feldes eindringen kann. Das bedeutet, dass sich
der moderne Blitzschutz auch mit den Schnittstellen wie
Leitungseinführungen und Fugen eines Gebäudes beschäftigen muss.
Fugen können so schmal sein, dass sie oft übersehen werden, aufgrund
ihrer Länge aber eine sehr große Wirkung zeigen. In der Praxis werden
alle verfügbaren, bauseits vorhandenen, metallenen Strukturen mit
herangezogen. Bei den leitungsbedingten Blitzstörungen kommen dem
jeweiligen Einsatz angepasste Störbegrenzer zum Einsatz, die den
Erfordernissen der Informationstechnik genügen. Des weiteren ist für
elektronische Geräte die Installation einer komplexen
Potential-Ausgleich-Anlage im Gebäude erforderlich, die unzulässige
Potentialdifferenzen zwischen den Anlagenteilen unterbindet.
VDE, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main, www.vde.com
Telefon 069-6308-284/-218, Fax 069-96 315 215,  presse@vde.com

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