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Pharma-Industrie: Die Rückkehr der Mega-Deals

Frankfurt am Main (ots)

Weltweite Analyse von PwC zeigt Strategien hinter den Fusionen und
Übernahmen auf / Transaktionsvolumen sinkt von 27 Milliarden
US-Dollar im ersten Halbjahr 2001 auf fünf Milliarden US-Dollar in
der ersten Jahreshälfte 2002 / Anzahl der Transaktionen steigt leicht
an
In der ersten Jahreshälfte 2002 blieben die Fusions- und
Übernahmeaktivitäten in der Pharma-Branche im Vergleich zu anderen
Branchen weiterhin lebhaft. Die angekündigte Übernahme des
US-Pharma-Konzerns Pharmacia durch den Weltmarktführer Pfizer für 53
Milliarden US-Dollar zeigt, dass die Phase der Großakquisitionen noch
nicht vorüber ist. Führend bei den Übernahmen sind nach wie vor
Unternehmen aus Nordamerika, gefolgt von europäischen und asiatischen
Firmen. Deutsche Unternehmen waren im ersten Halbjahr 2002 weltweit
an drei der zehn größten Transaktionen beteiligt: Schering übernahm
die US-Unternehmen Immunex-Leukine und Collateral Therapeutics,
Viatris (Degussa) wurde durch die Private Equity-Firma Advent
International aus den USA übernommen.
Die aktuelle PwC-Untersuchung der M&A-Aktivitäten in der
Pharma-Industrie verzeichnet weltweit einen leichten Anstieg der
Transaktionsanzahl von 165 im ersten Halbjahr 2001 auf 171 in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres. Das Transaktionsvolumen sank
dagegen stark von 27 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2001 auf
rund fünf Milliarden US-Dollar in der ersten Jahreshälfte 2002. Durch
die derzeit erwartete Übernahme von Pharmacia durch Pfizer für 53
Milliarden US-Dollar wird das Transaktionsvolumen für das gesamte
Jahr 2002 jedoch über dem Vorjahreswert von 61 Milliarden US-Dollar
liegen.
Oberstes Ziel: Produktivitätssteigerung in Forschung & Entwicklung
"Im Vergleich zu anderen Branchen bleibt die Pharma-Branche stark
fragmentiert. Bisherige Mega-Fusionen haben gezeigt, dass die
Unternehmen ihre Gewinne enorm steigern können, wenn sie durch
Nutzung von Synergien die Kosten in den zusammengeführten
Geschäftszweigen senken", erläutert Volker Fitzner, M&A-Experte für
die Pharma-Branche bei der PwC Corporate Finance-Beratung. "Die
Herausforderung für die Pharma-Unternehmen besteht heute jedoch vor
allem darin, die Produktivität ihrer Forschungs- und
Entwicklungsbereiche zu verbessern. Ob dies allein durch Fusionen
gelingt, bleibt abzuwarten."
Strategien der Unternehmen differieren stark
Den zehn größten Transaktionen des ersten Halbjahres 2002 liegen
sehr unterschiedliche Strategien zugrunde. Einerseits werden reine
Arzneimittel-Entwickler durch den Zukauf etablierter Vertriebs- und
Marketingstrukturen zu integrierten Pharma-Unternehmen, so genannten
FIPCOS (Fully-Integrated Pharmaceutical Companies). Durch Beteiligung
an der gesamten Wertschöpfungskette - von der Entwicklung bis hin zum
Verkauf - können sie den gesamten finanziellen Nutzen aus der
Verwertung des geistigen Eigentums erzielen, und nicht nur einen Teil
davon in Form von Lizenzgebühren abschöpfen.
Andererseits akquirieren Pharma-Unternehmen gezielt auf der
Produktebene, anstatt wie in der jüngsten Vergangenheit auf
technologische Plattformen zu setzen. Der deutsche Pharma-Konzern
Schering erwarb so durch die Übernahme von Collateral Therapeutics
zwei Wirkstoffe zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie
durch die Akquisition von Immune den Krebswirkstoff Leukine.
Darüber hinaus ist eine weitere Konsolidierung des
Biotechnologie-Bereichs zu erwarten, da einerseits die
Pharma-Industrie ihre Forschungs- und Entwicklungspipeline füllen
kann, andererseits vielen Biotech-Unternehmen im schwierigen
Finanzierungsumfeld die kritische Marktgröße fehlt. Der angekündigte
Boom ist bisher allerdings ausgeblieben.
Der bedeutendste Biotech-Deal in der ersten Jahreshälfte 2002 war
der Erwerb des niederländischen Konkurrenzunternehmens Rhein Biotech
durch Berna Biotech aus der Schweiz für 257 Millionen US-Dollar.
Somit ist die Schweizer Firma nun weltweit der zweitgrößte reine
Impfstoffentwickler nach dem britischen Unternehmen Powder Ject. In
Deutschland schaffte es kein Biotech-Unternehmen in die Top 10-Liste
der Pharma-Transaktionen. Die Fusion von Curacyte und VitaResc
Biotech weist beispielsweise lediglich ein Transaktionsvolumen von
sieben Millionen Euro als zusätzlich von den Hauptinvestoren
bereitgestelltes Kapital aus.
Bereich der Generika entwickelt sich zum Weltmarkt
Die Untersuchung von PwC bestätigt, dass sich der Bereich der
Generika von einem regionalen zu einem weltweiten Markt entwickelt.
Damit folgen die generischen Produkte dem Vorbild der
Original-Arzneimittel. So übernahm im Jahr 2002 die kroatische Firma
Pliva für 212 Millionen US-Dollar das US-Geschäft der Firma Sobel,
die in den Niederlanden ansässig ist.
Westliche Hersteller bauen Marktposition in Japan aus
Mit Abbott Laboratories steht die erste vollständige Übernahme
eines japanischen Pharma-Unternehmens durch eine westliche Firma
bevor. So plant Abbott für 293 Millionen US-Dollar die Hokuriku
Seiyaku Co Ltd. zu übernehmen. Dies ist ein deutliches Zeichen für
die Bestrebungen westlicher Pharma-Hersteller, ihre Marktposition in
Japan, dem weltweit zweitgrößten Pharma-Markt nach den USA, zu
stärken.
Für die Redaktion:
PwC ist in Deutschland nach dem Verkauf ihrer IT-Consultingsparte
an IBM mit über 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von  1,1
Milliarden Euro nach wie vor eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsorganisationen. An 39 Standorten in Deutschland arbeiten
unsere Mitarbeiter für nationale und internationale Mandanten jeder
Größe. Unsere Kerndienstleistungen umfassen die Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Corporate Finance-Beratung sowie als weitere Advisory
Services die Bereiche Risk Management und Transaction Services. Die
Rechtsberatung wird durch die unabhängige Gesellschaft PwC Veltins
angeboten. Die PwC Corporate Finance-Beratung berät bei
Unternehmensübernahmen und -veräußerungen sowie bei
Finanzierungsfragen in allen Unternehmensphasen. Von weltweit rund
7.000 Corporate Finance-Beratern des Verbunds arbeiten rund 900 in
Deutschland an nationalen und internationalen Projekten.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Volker Fitzner
PricewaterhouseCoopers
Corporate Finance Beratung
Tel.: 069 / 9585 - 5602 
Fax:  069 / 9585 - 5962 
E-Mail:  volker.fitzner@de.pwcglobal.com
Sandra Werning
PricewaterhouseCoopers
Konzernkommunikation / Presse 
Tel: 069 / 9585 - 1564
Fax: 069 / 9585 - 3331
E-Mail:  sandra.werning@de.pwcglobal.com

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