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Vorfall im japanischen Kobe Suma Seaworld: Was ist mit Orca Stella passiert?

Vorfall im japanischen Kobe Suma Seaworld: Was ist mit Orca Stella passiert?
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Nach einer unerwarteten Parkschließung am 03.10.25 sind jetzt Absperrungen entlang des Orca-Beckens im Kobe Suma SeaWorld in Japan zu sehen. Gab es einen Unfall mit Show-Orca Stella?

Bereits im Juni diesen Jahres gingen online Videos viral, die auf Tierleid und Sicherheitsrisiken für die Trainer:innen im Park hinwiesen.

Neben zahlreichen Großen Tümmlern, Fischen und anderen Meerestieren werden auch zwei Orcas in Kobe Suma Seaworld in Japan gehalten: Stella, die 1987 in Island gefangen wurde und Tochter Ran, die in Gefangenschaft zur Welt kam. Am 03.10.2025 blieben die Türen im Kobe Suma Seaworld unerwartet geschlossen: Als Grund dafür nannte der Park "tierische Umstände", gab aber keine weiteren Informationen preis.

WDC hatte bereits im Juni diesen Jahres Briefe an den Inhaber des Parks sowie einen Hauptaktionär im Ausland versendet, in denen auf Tierleid und Sicherheitsrisiken für die Trainer:innen und hingewiesen und zum Dialog eingeladen wurde. Leider blieben sie bis heute unbeantwortet.

Die Videos verschiedenster Nutzer:innen auf Social Media, die die Wale apathisch und verhaltensauffällig zeigen, reißen jedoch nicht ab. Besonders das Verhalten von Stella ist höchst besorgniserregend: immer wieder überwindet der Orca mit aller Kraft mit Metallketten versehene, kantige Beton-Barrieren zwischen den Pools. Ein höchst unnatürliches Verhalten, dass durch menschliches Training für Shows und als Folge der Gefangenschaftshaltung auftritt.

"Das Verletzungsrisiko für den mehrere Tonnen schweren Orca ist enorm hoch: Schürfwunden bis hin zu lebensbedrohlichen Verletzungen der inneren Organe können die Folge sein." Katrin Matthes, Koordinatorin der Arbeit zu Japan bei WDC

Dass der Vorfall am 03.10.25 in Zusammenhang mit dem Verhalten von Orca Stella stehen könnte, liegt sehr nahe. Denkbar wäre auch, dass sie eine Barriere an der Außenseite der Becken überwunden hat und folglich aus dem Pool stürzte.

Grund zu dieser Annahme geben erneut Beiträge auf Social Media: Bereits am Folgetag der temporären Schließung wurde der reguläre Betrieb zwar wieder aufgenommen, jedoch haben die Orca-Becken nun eine Gerüst-ähnliche Umzäunung. Gegenüber NGO-Partnern in Japan erklärte das Personal des Parks dies als temporären Umstand, da Bauarbeiten an den Becken notwendig seien.

Auf X diskutierten einige Nutzer:innen nach dem 03.10.2025 über eine Verletzung von Orca Stella. Leider liegt zur aktuellen Situation noch kein Bildmaterial vor, das frische Verletzungen zeigt. Aber die zahlreichen dokumentierten Überwindungen von Barrieren in der Vergangenheit legen nahe, dass Stella Verletzungen erlitt.

WDC stellt gemeinsam mit Partner:innen vor Ort Nachforschungen an und fordert die Parkbetreiber auf, Details zu dem Vorfall zu veröffentlichen, die Unterbringung sowie den Zustand der Orcas unabhängig prüfen zu lassen und unmittelbar Verbesserungen der Sicherheit und Gesundheit der Orcas vorzunehmen.

Lesen Sie auch unseren Blog: Free Willy-Mythos: Können Wale und Delfine in Gefangenschaft wieder ausgewildert werden?

Whale and Dolphin Conservation (WDC) ist die weltweit führende gemein­nützige Organi­sation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten sowie Mitmach-Aktionen verteidigt WDC Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. Das kommt auch dem Klima zugute, da Wale unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel sind und eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer spielen. WDC-Expert:innen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Wir sind Ansprechpartner:innen für Medien, Öffentlichkeit und Entscheidungsträger:innen.

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Bianca König
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