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Rummelpott und Maskenlauf auf Sylt

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Rummel, Rummel, Ruttje

Rummelpott und Maskenlauf auf Sylt

Ansprechen, was einen bewegt – ehrlich, ohne Filter und mit jeder Menge Spaß dabei. Meistens verkleidet und maskiert, immer mit frechen Reimen und Liedern im Gepäck. Dafür ist der letzte Tag des Jahres wie gemacht: Silvester laufen Kinder und Erwachsene „Rummelpott“ oder „unter Maske“. Insbesondere in den Ostdörfern der Insel ist es seit Generationen Tradition, zum Jahreswechsel verkleidet um die Häuser zu ziehen, hausgemachte Verse vorzutragen und damit das Inselgeschehen zu kommentieren. Das Sylt Museum in Keitum widmet diesem alten Brauch die Sonderausstellung „Rummel, Rummel, Ruttje. Rummelpott und Maskenlauf in Norddeutschland“.

Jahresrückblick in Reimform

In List nennen sie es „Rummelpottlaufen“, in den Ostdörfern der Insel ist vom „Unter Maske laufen“ die Rede. So unterschiedlich die Bezeichnungen, so ähnlich sind die Ursprünge dieses alten Heischebrauch (Bittgang), der heute nur noch vereinzelt zum Jahreswechsel in Norddeutschland sowie in Süd-Dänemark gelebt wird. Wild geschminkt und verkleidet, ziehen Kinder und Erwachsene am Silvesterabend durchs Dorf, singen Lieder und rezitieren entweder überlieferte oder hausgemachte Verse. Es geht zur Sache, zur Sylter Sache, und das nicht grade zimperlich. Immer sind die Sprüche pointiert, meist gereimt, und beziehen sich auf Ereignisse des vergangenen Jahres. Verspätungen auf der Marschbahn, ein umgekippter Kartoffelanhänger, eine Schlägerei in den Wiesen. Es gibt nichts, was nicht aufs Korn genommen wird.

Futtjes als traditionelles Gebäck

Laut singend und lärmend geht es mit den Botschaften von Tür zu Tür, traditionell mit dem Rummelpott, einem Tontopf, der mit einer Tierhaut bespannt ist. In die Haut wird ein Reetrohr gesteckt, das durch Hin- und Herziehen das charakteristische, tiefe Brummen erzeugt. Ursprüng­lich hatte der Rummelpott auch eine symbolische Bedeutung, da sein Klang böse Geister vertreiben und das neue Jahr positiv einleiten sollte. Das erledigen heute die vorgetragenen Lieder und Verse. Zu den wohl bekanntesten zählen diese:

Rummel, rummel, ruttje, Kriech ik noch en Futtje? Kriech ik een, blev ik stohn, Kriech ik twee, so will ik gohn. Kriech ik dree, so wünsch ik Glück, dat de Osche mit de Posche dür de Schosteen flüch. Dat ole Johr, dat nie Johr, sind de Futtjes noch nicht gor, pros Niejohr, pros Niejohr!

Zur Belohnung gibt es für die Kinder Süßigkeiten oder etwas Kleingeld, für die Erwachsenen den ein oder anderen Schnaps zum Aufwärmen. Auf keinen Fall fehlen dürfen die besungenen Futtjes - die in heißem Fett ausgebackenen Brand- oder Quarkteigbällchen gehören für einige ebenso zum Jahreswechsel wie Rummelpott und Maskenlauf selbst.

Die Sonderausstellung „Rummel, Rummel, Ruttje. Rummelpott und Maskenlauf in Norddeutschland“ gibt Einblicke in die Hintergründe und Entwicklung dieser Alltagskultur und zugleich in das graphische Werk des Künstlers Willem Grimm. Die Ausstellung ist noch bis 8. März 2026 im Sylt Museum in Keitum zu sehen.

Weitere Informationen auf www.soelring-museen.de und www.sylt.de

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Medienkontakt

Jutta Vielberg l Fon: +49 4651 820211 l Mail: j.vielberg@sylt.de

Martina Kramer l Fon: +49 4651 82021 4 l Mail: m.kramer@sylt.de

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