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Zum 100. Geburtstag des spanischen Regisseurs Luis Bunuel zeigt das WDR Fernsehen eine umfangreiche Retrospektive seines Werks

Köln (ots)

Der spanische Filmregisseur Luis Bunuel wäre am 22.
Februar 2000 100 Jahre alt geworden. Das WDR Fernsehen nähert sich
seinem Geburtstag mit einer Retrospektive vom 19. Januar bis zum 23.
Februar 2000, die acht Filme umfasst und zwei Sendungen mit und über
ihn. Den Auftakt zur Reihe macht die Dokumentation "Luis Bunuel: Mein
letzter Seufzer - das letzte Interview und das letzte Buch", WDR
Fernsehen, Mittwoch, 19. Januar, 23.15 bis 23.45 Uhr. In der Sendung
ist sein letztes Interview (1981) verarbeitet und Texte aus seinem
Buch "Mein letzter Seufzer". Und dabei geht es nicht nur um die
großen Themen wie Katholizismus, Surrealismus und Spanischer
Bürgerkrieg, sondern auch um so kleine Dinge wie Bars, Tabak, Alkohol
oder die Angst vorm Fliegen. Zwei Jahre nach seinem letzten Interview
starb der Regisseur in Mexiko City.
Die weiteren Filme auf einen Blick
Mittwoch, 19. Januar 2000, 23.45 Uhr
   Die Vergessenen, Mexiko 1950
Mit seinem dritten Spielfilm, den er im mexikanischen Exil drehte,
gelang Bunuel ein großer Erfolg. 1951 wurde "Die Vergessenen", eine
Geschichte über das Leben verwahrloster Jugendlicher in Mexiko City,
in Cannes mit dem "Großen Preis" für die beste Regie ausgezeichnet.
Mittwoch, 26. Januar 2000, 23.15 Uhr
   ER, Mexiko 1952
Er ist der 40-jährige Junggeselle Francesco, der von der reinen
Liebe träumt, aber in den Frauen sonst eher das Böse sieht. Letzteres
bekommt seine junge Ehefrau Gloria zu spüren. In der Figur Francescos
sind alle Lieblingsthemen Bunuel versammelt: der äußerlich gläubige
und moralische Bürger, der in Wahrheit eine verdrehte Figur ist.
Mittwoch, 2. Februar 2000, 23.15 Uhr
   Das verbrecherische Leben des Archibaldo de la Cruz
   Mexiko 1955
Archibaldos Leidenschaft ist der Mord. Als Kind schenkte ihm seine
Mutter eine Spieldose und seine Gouvernante erzählte ihm dazu die
Geschichte von dem König, der mit Hilfe dieser Dose jeden Menschen
tot zu Boden sinken ließ. Der erwachsene Archibaldo findet die
Spieldose in einem Antiquitätenladen wieder und beginnt, die
Ermordung mehrerer Frauen vorzubereiten.
Mittwoch, 9. Februar 2000, 23.30 Uhr
   Der Fluss und der Tod, Mexiko 1954
   Ein mexikanisches Dorf steht unter dem Gesetz der Blutrache, 
   von dem sich auch ein junges Paar nicht befreien kann.
Mittwoch, 16. Februar 2000, 23.45 Uhr
   Der Weg, der zum Himmel führt, Mexiko 1951
Anstatt mit seiner Frau die Hochzeitsnacht auf der Paradiesinsel
zu verbringen, muss der junge Ehemann die abenteuerliche Reise über
die Berge antreten, um das Testament seiner sterbenden Mutter gegen
die habgierigen Brüder durchzusetzen. "Der Weg, der zum Himmel führt"
ist sicherlich der fröhlichste Film Bunuels.
Sonntag, 20. Februar 2000, 15.00 Uhr
   Robinson Crusoe, Mexiko/USA 1952
Buñuel erzählt hier auf seine Weise die bekannte
Abenteuer-geschichte des schiffbrüchigen Robinson Crusoe, der sich
als einziger der Besatzung auf eine einsame Insel retten kann.
FILMNACHT ZUM 100. GEBURTSTAG
Montag früh, 21. Februar 2000, 0.15 Uhr
   Luis Bunuel, Spanien 1988
   Ein Porträt von Manuel Huerga und Joan Bulfill
Katholik, Surrealist, hintergründiger Bourgeois, Provokateur, wer
war Buñuel? Er debütierte 1929 (zusammen mit Dali) mit seinem
skandalösen "Andalusischen Hund", drehte in den 50er Jahren
melodramatische Filme in Mexiko und düpierte seine spanische Heimat
mit "Viridiana". Was er hinterlassen hat, das zeigt die  Collage aus
Filmausschnitten, Texten und Erzählungen von Freunden und
Mitarbeitern wie Fernando Rey, Carlos Saura, Silvia Pinal u.
Jean-Claude Carriere. Das Porträt wurde 1988 mit dem ersten Preis des
European Cultural Heritage Festivals ausgezeichnet.
Montag früh, 1.15 Uhr
   Die Tochter der Lüge, Mexiko 1951
Don Quintin wirft seine Frau hinaus, als diese ihm offenbart, dass
er nicht der Vater ihrer Tochter Marta ist. Er gibt sein Kind weg und
von da an verändert sich sein Leben. Er wird leicht erregbar, boshaft
und verbittert...
Mittwoch, 23. Februar 2000, 23.15 Uhr
   Nazarin, Mexiko 1958
Im Elendsviertel von Mexiko City lebt der Priester Don Nazario
unter Dirnen und Dieben. Seinen Vorgesetzten wird sein Lebenswandel
zum Ärgernis und der Priester zieht als Wanderprediger über Land. In
"Nazarin" folgt Bunuel nicht mehr dem Muster des Melodrams. Die
großartige Fotografie des Kameramanns Gabriel Figueroa ist fast
dokumentarisch angelegt, überhöht diesen Stil jedoch auch immer
wieder zu einem nahezu expressionistischen Ausdruck.
Redaktion Wilfried Reichart
Fragen an: Barbara Brückner
           WDR-Pressestelle,
           Tel. 0221/220-4607

Original content of: WDR Westdeutscher Rundfunk, transmitted by news aktuell

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