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ADAC-Tunneltest 2000
Mangelnde Sicherheit bleibt in der Kritik
Fazit der Tester: Noch immer zu viele Defizite

München (ots)

Europas Straßentunnel sind ein Jahr nach den
großen Brandkatastrophen im Montblanc- und Tauern-Tunnel nicht viel
sicherer geworden. Das hat ein groß angelegter Test des ADAC und acht
europäischer Automobil-Clubs ergeben. Die Tester nahmen 25 Tunnel auf
wichtigen Reiserouten in Österreich (vier), der Schweiz (fünf),
Italien (zwei), Frankreich (drei), Großbritannien (drei), Spanien
(drei), Belgien (zwei) und Deutschland (drei) unter die Lupe. Fazit:
Bei den Sicherheits-Vorkehrungen gibt es immer noch zu viele
Defizite.
Ein Drittel aller vom ADAC getesteten Tunnel gilt unter
Sicherheitsaspekten als "bedenklich" (sechs) oder "mangelhaft"
(zwei). Mit neun als "ausreichend" bewerteten Kandidaten gab es ein
breites Mittelfeld. Acht Tunnel schnitten mit "gut" ab. Auch in
diesem Jahr konnten die Tester kein einziges Mal Bestnote "sehr gut"
vergeben.
Testsieger wurde der Gubrist-Tunnel in der Schweiz (A1 bei
Zürich), der durch seine zwei Röhren mit separat belüfteten
Querverbindungen gute Flucht- und Rettungswege im Brandfall bietet.
Auffallend gut sind Ausbildung und Ausrüstung der Feuerwehr. Bei
einem Feuer werden automatisch die Zufahrten in den Tunnel gesperrt,
die Brandlüftung aktiviert und die Feuerwehr alarmiert. Positiv auch
das leistungsfähige Lüftungssystem. Alle drei getesteten deutschen
Tunnel (Engelberg, Königshainer Berge und Elbtunnel) fanden sich
ebenfalls in der Gruppe "gut" wieder.
Mit Abstand am schlechtesten schnitt der Tunnel Alfonso XIII in
Spanien ab (N 230 bei Viella). Dort gibt es weder Standstreifen noch
Pannenbuchten. Mit engen Fahrspuren und schmalen Notgehwegen birgt
der Tunnel ein hohes Gefahrenpotenzial. Veraltete Technik zur
Brandlüftung und fehlende Video-Überwachung würde Menschen bei einem
Feuer zusätzlich gefährden.
Für den Test haben die beauftragten Ingenieure der Firma DMT
(Deutsche Montan Technologie) in Zusammenarbeit mit dem ADAC eine
Checkliste mit objektiven Bewertungskriterien entwickelt, die sich an
deutschen und österreichischen Sicherheits-Richtlinien orientiert.
Die Tester haben Ende Februar bis Mitte März im Beisein der Betreiber
die Tunnel vor Ort untersucht und die Ergebnisse bewertet.
Am Tunneltest 2000 waren neben dem ADAC aus Deutschland die
Automobil-Clubs aus Italien (ACI), Großbritannien (AA), Spanien (RACE
und RACC), den Niederlanden (ANWB), Österreich (ÖAMTC), Belgien (TCB)
und der Schweiz (TCS) beteiligt.

Pressekontakt:

Für Rückfragen:

Ulf Rasch
ADAC-Pressestelle
Tel.: (089) 76 76- 21 08
Fax: (089) 76 76- 28 01
Mobil: (0171) 555 21 08
presse@zentrale.adac.de
http://www.presse.adac.de

Anfragen von Funk und Fernsehen bitte an das ADAC-Studio:

Tel.: (089) 76 76- 20 78
oder (089) 76 76- 20 49
oder (089) 76 76- 26 25

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