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Kauder: Wichtiges Signal von islamischen Religionsgemeinschaften

Berlin (ots)

Religiöse Toleranz ist Voraussetzung für Frieden

Hochrangige Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften und christlicher Kirchen haben einhellig die Gewalt der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Nahen Osten verurteilt. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder:

"Die Erklärung der führenden Vertreter der Religionsgemeinschaften aus Ägypten, Jordanien, Libanon und Saudi-Arabien ist ein ganz wichtiges Signal in den Bemühungen, den Einfluss der IS-Terroristen zurückzudrängen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt diese Erklärung ausdrücklich.

Die Vertreter der Religionsgemeinschaften betonen zu Recht, dass niemand wegen seines religiösen Bekenntnisses verfolgt werden darf. Damit machen auch geistliche Führer der islamischen Welt klar, dass die Lehren des Islam keine Grundlage für das grauenvolle und menschenverachtende Vorgehen der sogenannten Dschihadisten bieten. Der "Islamische Staat" wird delegitimiert. Solche Erklärungen sind genauso wichtig wie das militärische oder politische Zurückdrängen des IS.

Es wäre wünschenswert, wenn die Erklärung noch größere Aufmerksamkeit finden könnte. Dazu könnten auch die muslimischen Verbände und Gemeinden in Deutschland beitragen. Die Erklärung sollte auch im Nahen und Mittleren Osten Gehör finden. Im Bestreben, Gewalt im Namen der Religion zu ächten, sollten alle Glaubensrichtungen und politischen Akteure zusammenarbeiten. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist dazu bereit."

Hintergrund:

In einer gemeinsamen Erklärung riefen unter anderem geistliche Führer aus Ägypten, Jordanien, Libanon und Saudi-Arabien bei einer Konferenz am Mittwoch in Wien zum Schutz der religiösen Vielfalt im Irak und in Syrien auf. In beiden Ländern hat der "Islamische Staat" (IS) weite Landstriche erobert.

Jede Person habe unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung das Recht auf menschliche und würdevolle Behandlung, hieß es in der unter anderem von sunnitischen und schiitischen Vertretern unterzeichneten "Wiener Deklaration gegen die Gewalt im Namen der Religion". Gräueltaten im Namen der Religion seien Verbrechen gegen die Menschlichkeit, hieß es weiter.

Die Konferenz wurde vom "Internationalen König Abdullah-Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog" ausgerichtet. Das Zentrum wurde 2012 unter anderem mit Unterstützung der saudi-arabischen und der österreichischen Regierung gegründet. Ziel soll die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Religionen und Zivilgesellschaft sein.

Unterstützer der Deklaration sind u. a. Gregory III. Laham - Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandrien und Jerusalem, Ignatius Youssef Younan - Patriarch der mit Rom unierten syrisch-katholischen Kirche von Antiochien in Beirut, Ägyptens Großmufti Sheikh Shawqi Ibrahim Allam, Sheikh Abdul al Karim Al Khasawneh - Großmufti des Haschemitischen Königreiches Jordanien, Sheikh Abd Al Latif Derian - Großmufti des Libanon, Isaac Barakat - Metropolit von Deutschland und Mitteleuropa in Vertretung von Yohanna X (Yazigi) - dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochia und dem gesamten Orient, Louis Raphael I Sako - Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Anba Marcos - koptisch-orthodoxer Bischof von Shubra el-Kheima in Vertretung von Bischof Tawadros II., dem koptischen Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhls des heiligen Markus, Malek Al Shaar - Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche und Mufti von Tripoli und dem Nordlibanon.

An der Konferenz nahmen ferner hochrangige Vertreter der muslimischen Gemeinschaft im Irak, der Mandäischen Gemeinschaft im Irak, des Rats der hohen Gelehrsamkeit von Saudi-Arabien, der armenisch Apostolischen Kirche, der melkitischen Griechisch-Katholischen Kirche, der Maronitischen Patriarchen von Antiochia, Alexandria und Jerusalem, der Protestantischen Gemeinschaft in Ägypten, der Evangelischen Gemeinschaft des Libanon und des Rats der Kirchen im Mittleren Osten und viele weitere teil.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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