++ Wiederholung mit ergänztem Fotonachweis | Ökotipp: Wasser im Garten halten – Mulchen schützt vor Austrocknung ++
Ökotipp
23. Juli 2025 | 087
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Ökotipp: Wasser im Garten halten – Mulchen schützt vor Austrocknung
Wiederholung mit ergänztem Fotonachweis
- Mulchen hilft Regenwasser im Boden zu halten
- BUND stellt die besten sechs Mulchpflanzen vor
- Naturnahe Gärten besser vor Trockenheit geschützt
Berlin. Mulchen hilft, Regenwasser im Boden zu halten, schützt das Gemüsebeet vor dem Austrocknen und liefert wertvolle Nährstoffe. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt sechs ideale Pflanzen für das Mulchen vor und gibt Tipps für das richtige Mulchen und wie der Garten so vor Trockenheit geschützt wird.
„Mulchen bedeutet, dass der Boden mit organischen Materialien wie Gartenabfällen, Beikräuter oder Laub bedeckt wir. Im Prinzip ist alles Pflanzenmaterial, was im naturnahen Garten anfällt, auch Mulchmaterial“, erklärt Corinna Hölzel, BUND-Gartenexpertin.
Eine Schicht Rasenschnitt oder zerkleinerter Heckenschnitt schützt den Boden vorm Austrocknen. Ein gut gemulchtes Beet mit gelockertem Boden muss zudem seltener gegossen werden. Gleichzeitig ist die Mulchschicht ein natürlicher Dünger, der die Bodenqualität verbessert.
Hölzel: „Mulchen ist eine Wundermittel für den Garten. Die Mulchschicht hilft, Feuchtigkeit im Boden zu halten. Die Sonne zehrt den Boden nicht so schnell aus und weniger Bewässerung ist notwendig. Mit der Zeit verwandelt sich die Mulchschicht in Humus und verbessert so die Bodenqualität. In Zukunft kann dann mehr Regenwasser im Boden gehalten werden.“
Die sechs besten Mulchpflanzen sind:
- Brennnessel: Brennnesseln sind sehr nährstoffreich und ein guter Stickstofflieferant. Starkzehrer wie Tomaten, Kartoffeln, Zucchini, Kürbis oder Gurken brauchen viel Stickstoff, um gesund wachsen zu können und gute Ernte zu liefern. Achten Sie darauf, nur die Stängel ohne Blüten zu nehmen. Dann gibt es keine Samen, mit denen sich die Brennnessel an ungewünschter Stelle vermehren kann.
- Rhabarberblätter: Die Blätter des Rhabarbers sind riesig und bieten damit eine herrlich große Fläche, mit der der Boden bedeckt werden kann. Die Rhabarberblätter liefern dem Boden Kalium, das die Wasseraufnahme des Gemüses verbessert. Kontrollieren Sie regelmäßig unter den Rhabarberblättern, ob sich dort Schnecken angesiedelt haben, und sammeln Sie sie gegebenenfalls ab.
- Rasenschnitt: Beim Mähen fällt nährstoffreicher Rasenschnitt an. Er liefert dem Boden Stickstoff, Phosphor und Kalium und lässt sich sehr gut zwischen den Pflanzen verteilen.
- Laub: Herbstlaub ist die Königsklasse unter den Mulchmaterialien. Es kann einfach auf den Beeten liegen bleiben oder dort verteilt werden. Laub sollte im Herbst nicht auf der Wiese liegenbleiben, sonst gibt es dort einen Nährstoffüberschuss. Lassen Sie aber etwas Laub als Überwinterungsquartier für Igel und Marienkäfer auf dem Rasen. Dafür einfach das Laub in einer Ecke zu einem Haufen rechen.
- Heckenschnitt: Ihren Heckenschnitt können Sie vor dem Ausbringen als Mulch durch den Häcksler jagen oder händisch zerkleinern. Dadurch verrottet es schneller. Achtung, aufgepasst bei Kirschlorbeer: Sein Schnittgut enthält Blausäure und verrottet sehr langsam. Nehmen Sie ihn besser nicht zum Mulchen. Kirschlorbeer sollte im naturnahen Garten sowieso nicht gepflanzt werden, da er nicht heimisch ist, als potenziell invasiv eingestuft ist und kaum Nahrung für Insekten bietet.
- Beikräuter wie Löwenzahn, Vogelmiere, Klee oder Gierschblätter: Stechen oder zupfen Sie die Beikräuter aus und lassen Sie diese um die Kulturpflanzen herum liegen. Achten Sie darauf, nicht alle Wildkräuter zu entfernen. Denn Wildbienen und Schmetterlinge sind auf ihre Blüten angewiesen, um Nektar und Pollen zu sammeln.
Das sollten Sie beim Mulchen beachten
Beim Mulchen gibt es einige Dinge zu beachten, damit keine ungewünschten Samen, Wurzeln oder Pilze ins Beet beziehungsweise in den Garten gelangen.
Hölzel: „Bei Wurzelunkräutern wie Giersch oder Quecke sollten Gärtner*innen entweder die Wurzeln entfernen werden oder die Kräuter einige Tage in der Sonne trocknen lassen. So können die Wurzeln nicht mehr anwachsen. Je gröber das Mulchmaterial ist, desto dicker sollte die Schicht sein. Bei feinem Material wie Rasenschnitt reicht eine circa drei Zentimeter hohe Mulchschicht. Bei ungehäckseltem, grobem Schnittgut kann das zehn bis 20 Zentimeter sein.“
Beim Mulchen von Bäumen und Sträuchern sollte immer der Stamm frei bleiben, damit sich pilzliche Krankheitserreger nicht ansiedeln können. Achtung Fallobst: Das ist kein Mulchmaterial, sondern sollte kompostiert werden oder in die Biotonne wandern.
Hölzel: „Wenn Heu, Stroh, Holzhäcksel oder Sägespäne vorrätig sind, eignen sich auch diese Materialien zum Mulchen. Versuchen Sie jedoch im Sinne des Kreislaufgedankens, so wenig wie möglich externes Material in den Garten zu bringen und stattdessen das zu nutzen, was anfällt. Manchmal lohnt es sich, bei den Nachbarn nach pflanzlichem Mulchmaterial zu fragen, wenn Sie wissen, dass dieser keine Pestizide im eigenen Garten einsetzt.“
Mehr Informationen:
- BUND-Tipp: Kräuterrasen anlegen – Schritt für Schritt
- BUND-Tipp: Statt Pestizide mit tierischen Helfern Schädlinge im Garten reduzieren
- Kontakt: Corinna Hölzel, BUND-Gartenexpertin, Tel.: 030-27586547; E-Mail: corinna.hoelzel@bund.net
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