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++ Klare Regeln statt Flickwerk: PFAS jetzt umfassend beschränken! ++

Kommentar

13. Mai 2025 | 045

BUND-Pressestelle

Tel.: 030 - 27586 - 109

presse@bund.net

Klare Regeln statt Flickwerk: PFAS jetzt umfassend beschränken!

Anlässlich des Tagesordnungspunktes „Nationaler Aktionsplan PFAS“ auf der Umweltministerkonferenz (UMK) vom 14. bis 16. Mai, erklärt Luise Körner, Teamleiterin Chemikalienpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

Es ist ein wichtiges Signa l, dass die Umweltministerkonferenz PFAS als drängendes Problem unserer Zeit erkennt. Wir fordern die Umweltminister auf, sich klar für eine umfassende Beschränkung von PFAS auszusprechen. Die angestrebte Regulierung auf EU-Ebene sowie nationale Sofortmaßnahmen sind überfällig. Auch eine bundesweite PFAS-Koordinierungsstelle und ein Aktionsplan sind richtige Schritte, die wir sehr begrüßen würden.

Nicht zielführend ist hingegen eine alleinige Fokussierung auf PFAS in Verbraucher*innenprodukten. Die Beschränkung muss alle Anwendungen umfassen. Es braucht klare Regeln statt Flickwerk. Nur so lässt sich die PFAS-Belastung für Mensch und Umwelt zukünftig wirksam senken.

Das in der EU verankerte und geltende Vorsorgeprinzip muss endlich beachtet werden. Für sogenannte 'essentielle Anwendungen', etwa im medizinischen Bereich, sieht der europäische PFAS-Beschränkungsvorschlag Ausnahmeregelungen vor. Für die allermeisten Anwendungen aber gibt es längst sichere Alternativen – PFAS braucht es hierfür nicht mehr."

Hintergrund:

Auf der Tagesordnung der Umweltministerkonferenz in Orscholz steht der Nationale Aktionsplan PFAS zur kurzfristigen Regulierung von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen.

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) werden wegen ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften in vielen Produkten eingesetzt. Diesen technischen Vorteilen stehen außerordentlich gefährlichen Eigenschaften für den Menschen und die Umwelt gegenüber. Allen PFAS ist gemein, dass sie unter natürlichen Bedingungen kaum abgebaut werden und über Jahrhunderte in der Umwelt verbleiben. Selbst bei der Hausmüll-Abfallverbrennung werden keine ausreichende hohen Temperaturen für ihre Zerstörung erreicht. Daher werden PFAS inzwischen überall gefunden: in unseren Körpern, in der Nahrung und in der Umwelt, zum Teil in bedenklichen Konzentrationen.

Auch in Deutschland und Europa sind viele PFAS-kontaminierte Flächen bekannt, die sich, wenn überhaupt, nur unzureichend und mit erheblichem finanziellen Aufwand sanieren lassen. Neben der Persistenz ist der Umfang der Stoffgruppe mit inzwischen mehr als 10.000 Einzelverbindungen ein Problem. Einzelne Vertreter der Stoffgruppe, deren Gefährlichkeit erwiesen ist, werden zügig durch weniger gut untersuchte Fluorverbindungen ersetzt und Verbote so umgangen. Die allermeisten PFAS-Verbindungen auf dem Markt sind kaum oder nur unzureichend untersucht. Der BUND unterstützt deshalb den von deutschen, niederländischen, dänischen, schwedischen und norwegischen Behörden erarbeiteten Beschränkungsvorschlag.

Mehr Informationen:

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist mit insgesamt über 674.000 Mitgliedern und Unterstützer*innen einer der größten Umweltverbände Deutschlands. Seit 50 Jahren engagiert er sich unter anderem für eine ökologische Landwirtschaft, den Klimaschutz, den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers. Finanziert durch Spenden und Mitgliedsbeiträge ist der BUND unabhängig von Politik und Wirtschaft.

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Nicole Anton (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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