Deutscher Schulpreis 2013: Auszeichnung für vorbildlichen "Umgang mit Vielfalt"
Förderung lernschwacher Schüler aus Elternsicht wichtiges Bildungsziel (BILD)
Bad Rodach (ots)
Sechs herausragende Schulen wurden heute in Berlin mit dem Deutschen Schulpreis 2013 geehrt. Den Hauptpreis durfte die Leiterin der Anne-Frank-Schule aus Bargteheide (Schleswig-Holstein) aus den Händen von Bundeskanzlerin Angela Merkel entgegen nehmen. "Die Schule begreife die unterschiedlichen Begabungen ihrer Schüler als Chance", hieß es in einem Einspielfilm. Gelobt wurde, dass mehr als die Hälfte der Mädchen und Jungen in der Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe einen höheren Abschluss schaffen als in der Grundschulempfehlung angegeben sei. Seit neun Jahren habe kein Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen.
Mit ihrer Entscheidung spricht die Expertenjury den Eltern schulpflichtiger Kinder aus der Seele: Der repräsentativen 2. JAKO-O Bildungsstudie zufolge sind acht von zehn Eltern (79 %) dafür, dass lernschwache Kinder besonders gefördert werden. Fast ebenso viele Eltern wollen, dass jedem Kind die gleichen Bildungschancen zuteil werden (84 %) und das Sozialverhalten der Kinder gefördert wird (84 %). Begabtenförderung (52 %) und vor allem die Betonung des Leistungsprinzips (28 %) sind bildungspolitische Ziele, die bei Eltern auf vergleichsweise wenig Zustimmung stoßen. Die Wünsche der Eltern decken sich jedoch nicht mit der Realität: Am ehesten sehen Eltern im heutigen Bildungssystem verwirklicht, dass Leistung im Vordergrund steht (74 %) - das Ziel, dem am wenigsten Bedeutung beigemessen wird. Heftige Kritik äußern Eltern an der Umsetzung der Ziele, die von ihnen als am wichtigsten erachtet werden: Dass Chancengleichheit für alle Kinder herrscht meinen lediglich 28 Prozent, die Förderung lernschwacher Schüler halten 29 Prozent für umgesetzt.
Zustimmung und Skepsis: gemeinsamer Unterricht mit behinderten Kindern
Der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderungen (Inklusion) stimmen Eltern nicht vorbehaltlos zu. Wenn es um körperlich beeinträchtigte Kinder und Kinder mit Lernschwierigkeiten geht, findet der gemeinsame Unterricht große Unterstützung: 89 bzw. 72 Prozent der Eltern sprechen sich dafür aus. Die Integration von Kindern mit geistigen Behinderungen und solchen mit Verhaltensauffälligkeiten wird dagegen nur von knapp der Hälfte (jeweils 46 %) unterstützt.
Studiensteckbrief: Für die repräsentative Studie befragte das Sozialforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag von JAKO-O im gesamten Bundesgebiet 3.000 Eltern mit schulpflichtigen Kindern im Alter bis zu 16 Jahren. Die Interviews erfolgten per Telefon im Januar 2012.
Alle Ergebnisse der 2. JAKO-O Bildungsstudie stehen auch zum Download im Internet bereit: ftp://jako-o-presse:ja9-Press7@ftp.mastermedia.de
Zum Nachlesen: Fachbuch und Magazin zur 2. JAKO-O Bildungsstudie
Was steckt hinter den Zahlen der 2. JAKO-O Bildungsstudie? Was sind die bildungs¬politischen Konsequenzen? Das Fachbuch und das daraus abgeleitete Magazin bieten allen, die bei den Themen Schule und Bildungspolitik mitreden wollen, wertvolle Informationen und Argumente.
- Dagmar Killus, Klaus-Jürgen Tillmann (Hrsg.), "Eltern ziehen Bilanz - Ein Trendbericht zu Schule und Bildungspolitik in Deutschland", 240 Seiten, Waxmann Verlag, Münster, ISBN: 978-3-8309-2755-6, Preis: 24,90 EUR (erhältlich über www.jako-o.de (Art.-Nr. 641-617), www.waxmann.com und im Buchhandel)
- "2. JAKO-O Bildungsstudie - Eltern beurteilen Schule in Deutschland. Das Magazin zur Studie", 72 Seiten, JAKO-O, Bad Rodach, ISBN: 978-3-939776-14-7, Preis: 2,00 EUR (erhältlich über www.jako-o.de (Art.-Nr. 641-618))
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