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Nicht hoch im Kurs: Meinung der Deutschen zu Religion

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Mehrheit der Deutschen: Religion bringt der Welt mehr Schaden als Nutzen

Hamburg, 15. November 2017. Sechs von zehn Deutschen (63 %) glauben, dass Religion der Welt mehr schadet als nützt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos in 23 Ländern weltweit. Damit liegen die Deutschen gemeinsam mit den Spaniern (63%) im globalen Vergleich auf Rang zwei. Nur in Belgien (68%) bewerten mehr Menschen den Einfluss von Religion negativ. In Russland (36%) und Japan (26%) stimmen die wenigsten zu.

Religion als moralischer Faktor

Auf persönlicher Ebene hat die Religion in Deutschland einen geringeren Einfluss. Lediglich ein Viertel der Deutschen gab an, dass ihr Glaube sie als Person definiere. Im globalen Durchschnitt empfinden das 38 Prozent der Befragten. In Indien (70%) und Südafrika (66%) hat die Religion bei den meisten Menschen weltweit Einfluss auf die Persönlichkeit. Immerhin vier von zehn (37%) Deutschen denken aber, dass religiöse Bräuche und Praktiken wichtig für die Moral der Gesellschaft in ihrem Land sei. Dass religiöse Menschen die besseren Bürger seien, glaubt hingegen nur einer von sechs (17%).

Toleranz gegenüber Andersgläubigen

Die Deutschen sind tolerant gegenüber Menschen mit einem anderen Glauben. Zwei Drittel (64%) fühlen sich vollkommen wohl in Gegenwart von Menschen mit einer anderen Religion. Trotzdem liegen die Deutschen damit weit unter dem globalen Durchschnitt von 74 Prozent. Nur in Frankreich (63%), Belgien (62%) und Japan (58%) fühlen sich weniger Menschen wohl in der Gegenwart von Andersgläubigen. In Südafrika (90%), Serbien (89%) und den

USA (88%) sind die meisten Menschen weltweit in dieser Situation entspannt.

Ob das Gegenüber nicht religiös ist, spielt für die meisten Deutschen keine Rolle. Lediglich einer von zehn (12%) gab an, den Respekt zu verlieren, wenn eine Person nicht gläubig sei.

Dr. Robert Grimm, Leiter der Politik- und Sozialforschung bei Ipsos Deutschland, zu den Ergebnissen: "Beinahe als langfristige Konsequenz der Reformation fühlen weinige Deutsche, dass Religion 2017 eine wichtige Rolle in ihrem persönlichen Leben spielt. Trotzdem ruft das Thema starke Emotionen und Ablehnung hervor, denn Religion gilt seit der Jahrtausendwende als Hauptmotiv für brutalsten Terror und Krieg."

Steckbrief:

Die Befragung wurde weltweit in 23 Ländern durchgeführt. Zu den Ländern gehören: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Polen, Russland, Südafrika, Südkorea, Spanien, Schweden, Türkei, USA, Serbien und Peru. Die internationale Stichprobe betrug 17.401 Erwachsene im Alter von 16 bis 64 Jahren und in Kanada und den USA 18 bis 64 Jahren. Die Befragung fand zwischen dem 24. Juni und dem 08. Juli 2017 statt.

Es wurde eine Gewichtung der Daten vorgenommen, um die demografischen Merkmale auszugleichen und damit sicherzustellen, dass die Stichprobe die aktuellen offiziellen Strukturdaten der erwachsenen Bevölkerung eines jeden Landes widerspiegelt.

Brasilien, Indien, Russland, Südafrika und die Türkei haben eine niedrigere Internetpenetration und sollten daher nicht als national repräsentativ betrachtet werden. Die Stichprobe dieser Länder repräsentiert eher die wohlhabende und vernetzte Bevölkerung. Diese Bevölkerungsgruppe hat nach wie vor eine wichtige gesellschaftliche Rolle und verkörpert die aufstrebende Mittelschicht.

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