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Wissenschaftler der Uni Osnabrück erforschen Flussläufe im Kephissostal

Wissenschaftler der Uni Osnabrück erforschen Flussläufe im Kephissostal
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Im Rahmen der Forschungsinitiative "Groundcheck", die vom Deutschen Archäologischen Institut initiiert wurde, führte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Joachim W. Härtling (Universität Osnabrück) gemeinsam mit Prof. Dr. Katja Sporn (Deutsches Archäologisches Institut, Athen) im September 2020 (geo)archäologische Untersuchungen in Zentralgriechenland durch. Im Tal des Flusses Kephissos möchte das Team herausfinden, ob und wie sich die Fließverläufe seit der frühen Bronzezeit in diesem historisch so wichtigen Durchgangsgebiet zwischen dem östlichen Lokris und Boötien verändert haben.

186/2020 17.12.2020

Eine antike Konfliktlandschaft im Spiegel der Geschichte

Wissenschaftler der Uni Osnabrück erforschen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut von Athen Flussläufe im Kephissostal

Im Rahmen der Forschungsinitiative "Groundcheck", die vom Deutschen Archäologischen Institut initiiert wurde, führte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Joachim W. Härtling (Universität Osnabrück) gemeinsam mit Prof. Dr. Katja Sporn (Deutsches Archäologisches Institut, Athen) im September 2020 (geo)archäologische Untersuchungen in Zentralgriechenland durch. Im Tal des Flusses Kephissos möchte das Team herausfinden, ob und wie sich die Fließverläufe seit der frühen Bronzezeit in diesem historisch so wichtigen Durchgangsgebiet zwischen dem östlichen Lokris und Boötien verändert haben.

Mit Hilfe von Geländebegehungen, geophysikalischen Erkundungen (Georadar) und Rammkernsondierungen, die entlang von mehreren Transekten (Querschnitten) durchgeführt und ausgewertet wurden, konnte die Arbeitsgruppe erste Erkenntnisse zur Dynamik dieses Flusseinzugsgebiets gewinnen. Zum Einsatz kamen hierbei flussmorphologische, sedimentologische und geophysikalische Methoden.

"Die Befunde geben uns wichtige Hinweise zur Lage früherer Siedlungen und Transportachsen", so der Geograph Prof. Härtling. "Zudem erhalten wir Informationen zu dieser antiken Konfliktlandschaft, die während der Antike immer wieder Austragungsort zahlreicher Schlachten war, beispielsweise gegen die Perser, Alexander den Großen und verschiedene römische Feldherren."

"Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass sich die Lage des Hauptstroms bzw. der größeren Zuflüsse in den letzten Jahrhunderten nicht verändert haben, während die Vielzahl flacher Überflutungsrinnen auf die ausgeprägte Hochwasserdynamik in der Aue verweisen", so Prof. Härtling. Dementsprechend sei davon auszugehen, dass die Bedingungen für antike Siedlungslagen bzw. Transportwege weitgehend mit den heutigen übereinstimmen.

Bei dem Unternehmen in diesem Jahr wurden die Hygienekonzepte bzgl. Covid-19 genau eingehalten und so kam es auch zu keinerlei gesundheitlichen Problemen für die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und studentischen Hilfskräfte. Nicht Corona, sondern der Hurrikane "Iasos" machte indes der engagierten Truppe einen Strich durch die Rechnung: Innerhalb von zwei Tagen fielen im Kephissostal so hohe Niederschläge, dass die weiteren Arbeiten im Flusstal selbst verhindert wurden.

Im nächsten Schritt sollen nun im Sommer 2021 Tiefbohrungen durchgeführt werden, um die Anzahl, Abfolge und Intensität von Hochwasserereignissen seit der Antike bis heute zu erfassen.

Weitere Informationen für die Redaktionen:

Prof. Dr. Joachim Härtling, Universität Osnabrück

Institut für Geographie

Neuer Graben 19, 49074 Osnabrück

Tel.: +49 541 969 4273

E-Mail: joachim.haertling@uos.de

Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Neuer Graben / Schloss, 49076 Osnabrück
Tele.: +49 541 969 4516
E-Mail:  oliver.schmidt@uni-osnabrueck.de
Weiteres Material zum Download

Dokument:  186_PM_Härtling_Forp~k_2020_fbe_JH2.docx
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