Beschränkung von Einwegkunststoffen muss kreislaufwirtschaftliche Bemühungen und Konsumrealität in Europa reflektieren
Berlin (ots)
Das Europäische Parlament hat gestern seinen Bericht über den Richtlinienentwurf zur Meeresverschmutzung und Einwegkunststoffe bestätigt. "European Bioplastics unterstützt den Übergang von einer linearen zu einer kreisläufigen Wirtschaft. Biokunststoffe bieten nachhaltige Lösungen für eine Reihe von Produkten an", sagt François de Bie, Vorsitzende von European Bioplastics (EUBP). "Einwegkunststoffprodukte wo möglich zu reduzieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Standards für Hygiene und Lebensmittelsicherheit dürfen jedoch nicht gefährdet werden. Für einige der betroffenen Einwegprodukte - wie z.B. Teller und Besteck - bieten biologisch abbaubare zertifiziert kompostierbare Kunststoffe eine organisch recycelbare Alternative."
Die Ausnahmeregelungen, die der Parlamentsbericht bezüglich Einwegbesteck und -tellern vorschlägt, reichen allerdings nicht aus, um Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Konsumrealitäten in Europa unter einen Hut zu bringen. In geschlossenen Systemen, wie Kantinen, Flugverkehr, Sport- oder Musikveranstaltungen, sind Einweg-Cateringprodukte häufig eine unverzichtbare und effiziente Lösung, um Sicherheit und Hygiene für Lebensmittel zu gewährleisten. Die getrennte Sammlung und das anschließende Recycling des Abfalls sind in solchen Systemen gewährleistet.
Biologisch abbaubare zertifiziert kompostierbare Kunststoffe erfüllen die strengen europäischen Anforderungen hinsichtlich Gesundheits- und Sicherheitsstandards und können zusammen mit Lebensmittelabfällen gesammelt und organisch recycelt werden.
EUBP unterstützt uneingeschränkt den Vorstoß des Parlaments, Produkte aus oxo-abbaubaren Materialien zu verbieten. Der Vorschlag stellt eine logische Konsequenz aus früheren Äußerungen des Parlaments und der Kommission im Rahmen der Plastikstrategie dar.
Bezüglich biologischer Abbaubarkeit im Meer betont EUBP, dass dies eine interessante Material- und Produkteigenschaft sein kann. Es muss jedoch klar definiert werden, für welche Materialien und Produkte und unter welchen Umständen diese Eigenschaft einen Mehrwert bietet. Die Verbesserung des Abfallmanagements an Land sowie der Aufbau effizienter mechanischer und organischer Recycling-Infrastrukturen in Europa bleiben die wichtigsten Ansätze zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung.
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