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Syrienkrise: Gemeinsames Projekt von EU und Hilfsorganisationen stärkt die Jugend

Syrienkrise: Gemeinsames Projekt von EU und Hilfsorganisationen stärkt die Jugend
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Mit Förderung durch die EU starten mehrere Hilfsorganisationen ein großes Projekt für geflüchtete Jugendliche aus Syrien und für die Jugend in den Nachbarländern Irak, Jordanien und Libanon. Es soll die Zukunftschancen von rund 100.000 jungen Menschen verbessern und zum Abbau von Spannungen in der Region beitragen.

Eine Gruppe von führenden Hilfsorganisationen, darunter das Kinderhilfswerk World Vision, antwortet mit einer neuen Kombination aus Bildungs-und Friedensarbeit für Jugendliche auf die Syrienkrise. Das von der EU geförderte Projekt "Youth RESOLVE" soll die teilweise massiven Spannungen zwischen syrischen Flüchtlingen und der Bevölkerung der umliegenden Gastgeberländer abbauen.

Zum Hintergrund des Projekts erklärt Alexis Adam de Matharel, Leiter des Youth RESOLVE-Konsortiums: "Der Gewalt in Syrien sind viele junge Menschen zwar entkommen, doch in ihrem neuen Land treffen sie auf viele soziale Konflikte und Probleme. Schulabbrüche und Jugendarbeitslosigkeit sind weit verbreitet. Ein Zustrom von Millionen Flüchtlingen hat nicht nur die Infrastruktur stark beansprucht, sondern auch viele Teile der Gesellschaft, in denen die Spannungen nun überkochen."

Im Rahmen des zweijährigen Projekts "Youth RESOLVE" werden im Irak, im Libanon und in Jordanien dezentrale Bildungsangebote und Sozialprojekte entwickelt. Durch sie sollen rund 100.000 junge Menschen im Alter von 9 bis 25 Jahren erreicht werden. Ziel ist es, ihnen unter anderem Lebenskompetenzen zu vermitteln, ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern und Gefahren einer Radikalisierung entgegen zu wirken. "Die Hilfsorganisationen, die an diesem neuen Projekt beteiligt sind, haben jahrelange Erfahrung in der Bewältigung dieser Probleme, und wir wollen das Leben junger Menschen spürbar verbessern, indem wir Ursachen und nicht Symptome ansprechen", erläuterst de Matharel weiter.

World Vision ist in allen drei Ländern an der Durchführung des Projekts beteiligt. Steffen Schwarz, Leiter der Syrienhilfe in Jordanien, betont: "Die Zukunft junger Menschen hängt von der Bildung ab, die sie gerade erhalten. Schulen in Syrien wurden während des Krieges physisch zerstört, aber wir können nicht zulassen, dass der Traum der Schüler von einer Bildung zerstört wird. Mit unseren Angeboten können junge Menschen verlorenen Boden aufholen und bekommen somit Chancen im Leben."

Weitere Projektträger sind CAFOD und Caritas Libanon, Islamic Relief, Generations for Peace und Questscope. Die Europäischen Union stellt über den Madad-Fonds 12,8 Millionen Euro oder 95% der gesamten Projektkosten für zwei Jahre zur Verfügung, die restlichen 5% werden von CAFOD, Islamic Relief Worldwide und World Vision aufgebracht.

Michael K?hler, zuständig für Hilfsprogramme im Bereich NEAR bei der Europäischen Kommission, weist darauf hin, dass die EU mit der Förderung nicht nur kurzfristige Ziele verfolgt. "Wir bringen mit diesem Programm geflüchtete und einheimische Jugendliche u.a durch neue Gemeinde-Clubs und Komités in Jordanien, Libanon und Irak zusammen. Sie profitieren von beruflicher Qualifizierung und von Bildung. Eine neue Generation von Mädchen und Jungen wird auf diese Weise lernen konstruktiv miteinander umzugehen, und sie erhält wichtige Werkzeuge, um Gestalter ihrer eigenen Zukunft zu werden."

EU-Treuhandfonds als Reaktion auf die Syrien-Krise

Der Regionale Treuhandfonds der EU ist eines der Schlüsselinstrumente Europas für die Umsetzung seines Versprechens von 3 Mrd. EUR auf der Londoner Konferenz zur Unterstützung Syriens und der Region. Mit Beiträgen aus 22 EU-Mitgliedstaaten in Höhe von über 105 Millionen sowie Beiträgen aus verschiedenen EU-Haushaltsinstrumenten sowie der Türkei hat der Fonds bisher ein Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro erreicht. Projekte für Bildung, Einkommensförderung, Gesundheit sowie Wasser- und Abwasserinfrastruktur wurden bereits genehmigt und umfassen insgesamt 1,213 Mrd. EUR. Rund 877 Millionen Euro wurden an die Partner des Treuhandfonds vor Ort vergeben.

HINTERGRUND 
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe
und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2015 wurden 300
Projekte in 50 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit weiteren
World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt. World Vision unterhält
offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision
Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion Deutschland Hilft" und Gemeinsam
für Afrika. http://www.worldvision.de/www.worldvision.de
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