Äthiopien: World Vision will Nothilfe mit nachhaltigen Veränderungen
Friedrichsdorf (ots)
Das internationale Hilfswerk World Vision stuft die Dürre-Krise in Äthiopien als komplexe humanitäre Notsituation der höchsten Stufe ein, da sich aus einer Naturkatastrophe eine Hungersnot entwickelt und gleichzeitig eine Kriegssituation die Notlage Hilfsinterventionen verkompliziert. Ab kommender Woche werden Nothilfe-Experten aus verschiedenen afrikanischen Ländern die 500 in Entwicklungsprojekten eingesetzten Mitarbeiter des World Vision-Büros in Addis Abeba unterstützen.
Der Präsident von World Vision International und der Vizepräsident für Afrika, Prof. Wilfried Mlay, werden nächste Woche auch die Regionen im Südosten Äthiopiens besuchen, in denen die Menschen am meisten unter der Dürre leiden. Sie werden sich dort mit Vertretern der Regierung, der Vereinten Nationen und anderer Hilfsorganisationen über eine koordinierte Hilfe verständigen. "Wir müssen damit rechnen, daß die Bilder, die wir jetzt schon im Südosten sehen, bald auch in anderen Teilen des Landes verbreitet sein werden, wenn wir jetzt nicht entschlossen handeln", sagte Mlay in einem Aufruf an die Partnerschaft am Freitag.
World Vision konzentriert sich bei der geplanten Nahrungshilfe zunächst auf Regionen, in denen die Organisation durch die Entwicklungszusammenarbeit bereits Strukturen hat. 400.000 Menschen in den Verwaltungsbezirken Kilte Awlalo, Mehal Meda, Adjibar und Damota sind für sofortige Nahrungsmittelhilfe vorgesehen. Dafür stehen der Organisation bisher 3.800 Tonnen Nahrungsmittel zur Verfügung. Öffentliche Geber haben weitere 7000 Tonnen in Aussicht gestellt.
Nach Auskunft von Wolfgang Jamann, dem Leiter der Nothilfe-Abteilung von World Vision Deutschland, hat World Vision auch Anträge an die EU gestellt, um weitere Massnahmen einleiten zu können. "Nach Möglichkeit soll die Nothilfe mit Arbeitsangeboten, der Erweiterung von Bewässerungsprojekten und Vorsorgemassnahmen gegen Krankheiten, besonders bei Kindern, schwangeren Frauen und stillenden Müttern, verknüpft werden", so Jamann über die Planungen, in die er wegen des starken Engagements von World Vision Deutschland schon seit Februar involviert ist. World Vision werde verstärkt die von der Regierung betriebenen Gesundheitseinrichtungen unterstützen und an Hungerflüchtlinge Saatgut und Werkzeuge ausgeben.
Da World Vision in Äthiopien über 98.000 Kinder durch Patenschaften fördert, sammelt die Organisation kontinuierlich Daten über die Gesundheit und die Ernährungsituation von Kindern, aber auch über die Agrarproduktion, von der die Mehrheit der insgesamt 3 Millionen unterstützten Bewohner der Projekte abhängig ist. Hintergrundberichte und Bilder sind ebenfalls verfügbar.
Für weitere Informationen und Interview-Wünsche rufen Sie bitte an: Iris Manner Tel.: 06172-763-151, mobil: 0172-9160878
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