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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2001
Der Arbeitsmarkt stagniert zur Zeit
Teil 1 von 8

Nürnberg (ots)

Die Arbeitslosigkeit hat im April saisonbedingt
weiter abgenommen. Der Rückgang hielt sich aber in engeren Grenzen
als um diese Zeit üblich. Die Arbeitsämter zählten Ende des Monats
3.867.900 Arbeitslose, 131.700 weniger als vor einem Monat und
118.500 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote verringerte
sich auf 9,5 Prozent. Die EU-standardisierte saisonbereinigte
Erwerbslosenquote verharrte seit einem halben Jahr bei 7,7 Prozent.
Nach den Worten des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit,
Bernhard Jagoda, lässt die Abschwächung des wirtschaftlichen
Wachstums den Arbeitsmarkt zur Zeit stagnieren. " Die
Erwerbstätigkeit ist im Februar saisonbereinigt wiederum nicht mehr
gestiegen und die Arbeitslosigkeit nunmehr im vierten Monat in Folge
saisonbereinigt nicht mehr gesunken", sagte Jagoda am Dienstag in
Nürnberg.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende April
2.473.500 Arbeitslose (Vormonat: - 65.400; Vorjahr: - 112.300). Die
Arbeitslosenquote betrug 7,5 Prozent. In den neuen Ländern wurden
1.394.400 Arbeitslose gezählt (Vormonat: - 66.300; Vorjahr: - 6.200).
Die Arbeitslosenquote lag bei 17,7 Prozent. Beim Ost-West-Vergleich
ist zu beachten, dass Gebietsstandsänderungen in Berlin dazu geführt
haben, dass sich die Zahl der Arbeitslosen im Westen um 12.600 oder
0,5 Prozent erhöht und im Osten um 0,9 Prozent verringert hat.
Die Zahl der Erwerbstätigen wird vom Statistischen Bundesamt für
den Februar auf 38,20 Millionen geschätzt. Das sind 370.000 mehr als
vor einem Jahr. Im Januar hatte der Zuwachs noch 430.000 und im
Dezember 510.000 betragen. Die Verkleinerung des Vorjahresabstandes
beruht vor allem auf einem Basiseffekt aufgrund des ausgesprochen
kräftigen Anstiegs der Erwerbstätigenzahl Ende 1999/Anfang 2000.
Der Stellenzugang blieb sehr verhalten. Betriebe und Verwaltungen
meldeten 381.100 Stellen zur Besetzung, 29.900 weniger als im April
des Jahres 2000. Die Arbeitsämter in Deutschland bahnten 377.300
Beschäftigungsverhältnisse an, 7.300 mehr. Die
Selbstinformationsdienste im Internet, SIS und AIS, die eine Auswahl
an Stellen bzw. Bewerbern bieten, waren daran mit 47.000 beteiligt.
Die Arbeitsämter finanzierten 365.400 Arbeitnehmern eine
berufliche Qualifikation, 15.500 mehr als vor Jahresfrist. 172.900
zuvor Arbeitslose waren in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (- 20.900)
und 72.700 in Strukturanpassungsmaßnahmen (- 39.700). Die Kurzarbeit
verringerte sich von März auf April wieder. Mit 118.900 Arbeitnehmern
waren davon aber 12.100 mehr betroffen als vor Jahresfrist.
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier: 
http://www.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/index.html
I. Deutschland
Arbeitsmarkt stagniert
Die Abschwächung des wirtschaftlichen Wachstums lässt den
Arbeitsmarkt derzeit stagnieren. So ist - von jahreszeitlichen
Einflüssen bereinigt - die Erwerbstätigkeit im Februar wiederum nicht
mehr gestiegen und die Arbeitslosigkeit im April, im vierten Monat in
Folge, nicht mehr gesunken. Dies wird durch Veränderungen im Einsatz
der Arbeitsmarktpolitik nur wenig relativiert. Was das Kräfteangebot
betrifft, halten sich die zunehmende Erwerbsneigung, in Verbindung
mit einem positiven Wanderungseffekt, und die rückläufige
demografische Entwicklung insgesamt etwa die Waage.
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat
sich die Zahl der Erwerbstätigen im Februar 2001 saisonbereinigt
wiederum nicht geändert, nachdem sie im November und Dezember letzten
Jahres bereits weniger gestiegen war als zuvor (durchschnittlich:
+27.000; im Vergleich zu Januar bis Oktober: +45.000). Nicht
saisonbereinigt wird für Februar eine Erwerbstätigenzahl von 38,20
Mio genannt, dies sind noch 370.000 mehr als vor einem Jahr, nach
+430.000 im Januar und +510.000 im Dezember. Diese markante
Verkleinerung des Vorjahresabstands beruht aber vor allem auf dem
ausgesprochen kräftigen Anstieg der Erwerbstätigenzahl Ende 1999 /
Anfang 2000 (Basiseffekt).
Die Zahl der Arbeitslosen ist im April saisonbereinigt weiter
geringfügig gestiegen (+6.000), nachdem sie bereits im ersten Quartal
leicht zugenommen hatte (durchschnittlich: +11.000); im Jahr 2000
hatte sie sich noch kontinuierlich und deutlich verringert (-19.000).
Nicht saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit - im Zuge der üblichen
jahreszeitlichen Belebung - weiter gesunken, und zwar um 131.700 auf
3.867.900. Die Abnahme war wiederum spürbar schwächer als im
Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. April 1998 bis 2000: -166.800),
aber auch als im Vorjahresmonat (-154.600). Somit lag die Zahl der
Arbeitslosen erneut weniger stark unter dem Vorjahresstand (-118.500;
März: -141.400; größter Abstand Oktober: -272.300). Zuletzt haben
Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik nicht nennenswert
dazu beigetragen; ihre Entlastungswirkung war im April um 10.000
geringer als vor Jahresfrist (März: -5.000; Oktober: +40.000).
Teil 2 folgt

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