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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 1999
Teil 5 von 12

Nürnberg (ots)

   Der Stellenbestand ist weiter kräftig gewachsen. Saisonbereinigt
erhöhte er sich um 9.000, nach +14.000 im Durchschnitt der drei
Monate zuvor und +7.000 im August und Juli. Nicht saisonbereinigt lag
er stark zunehmend über Vorjahresniveau. Im Dezember waren 354.000
Angebote registriert, dies sind 64.000 mehr als vor Jahresfrist
(November: +55.800; Oktober: +48.800).
Alles in allem sprechen die starken Anstiege beim Zugang und
Bestand an Stellen sowie bei den längerfristigen Arbeitsvermittlungen
in reguläre Beschäftigung ebenfalls für eine konjunkturelle Besserung
am Arbeitsmarkt. Aber diese Zuwächse dürfen gesamtwirtschaftlich auch
nicht überinterpretiert werden, da sie z.T. auch auf verstärkter
Einschaltung der Arbeitsämter in die Ausgleichsprozesse beruhen
können.
1999: leichte konjunkturbedingte Besserung auf das Jahresende zu
Die konjunkturelle Belebung im Jahresverlauf 1999 kam insbesondere
den alten Ländern zugute. Aufgrund der wesentlich breiteren
Exportbasis bzw. des größeren Gewichts der Industrie konnte der
Westen von der anziehenden Auslandsnachfrage erheblich stärker
profitieren. Daneben machten sich die Stabilisierungstendenzen in der
Bauwirtschaft praktisch allein hier bemerkbar.
Der gesamtdeutsche Beschäftigungszuwachs - jahresdurchschnittlich
110.000 oder 0,3 Prozent - dürfte ausschließlich auf die alten Länder
entfallen. Mangels nach West und Ost gegliederter Zahlen zur
Produktion und Erwerbstätigkeit kann diese Vermutung allerdings nur
indirekt bzw. mit Teilinformationen gestützt werden:
   ( Zunächst konzentrierte sich die konjunkturelle Belebung stark
auf den Westen (s.o.)
   ( Die Arbeitslosigkeit hat sich 1999 in den alten Ländern
wesentlich günstiger entwickelt als in den neuen. Seit Jahresmitte
und vor allem im vierten Quartal hat sich dort die saisonbereinigte
Arbeitslosigkeit stärker verringert, als dies aufgrund der Abnahme
des Kräfteangebots und der Veränderung im Einsatz der
Arbeitsmarktpolitik zu erwarten gewesen wäre. 
   ( Nach vorläufigen Daten auf Stichprobenbasis lag die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (ohne geringfügige
Beschäftigung) in den alten Ländern im Juni 1999 mit 22,20 Mio um
125.000 oder 0,6 Prozent über der des Vorjahresmonats. Zum Vergleich:
Bundesweit ergab sich ein Anstieg von 66.000 oder 0,2 Prozent auf
27,27 Mio. Knapp die Hälfte des Zuwachses im Westen geht auf
Arbeitsmarktpolitik zurück. So lag die Zahl der in
Beschäftigungschaffenden Maßnahmen Tätigen im Juni 1999 (mit 86.000)
um 16.000 über dem Vorjahresstand. Hinzu kommen rd. 36.000
Jugendliche, die im Rahmen des Sofortprogramms zum Abbau der
Jugendarbeitslosigkeit (in Kraft seit 1.1.1999) beschäftigt waren.
Das Arbeitsangebot hat - nach jahrelangen Zuwächsen - 1999 erneut
abgenommen. Maßgebend dafür ist nach wie vor, dass mehr ältere
Menschen den Arbeitsmarkt verlassen, als jüngere neu hinzukommen.
Diese demographische Komponente wurde weiterhin durch Zunahmen
aufgrund größerer Erwerbsbeteiligung nur z.T. kompensiert.
Wanderungsbewegungen (einschl. Änderungen des Pendlersaldos) dürften
das Kräfteangebot wenig beeinflusst haben. Alles in allem hat, nach
vorläufigen Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB), die Größe des Erwerbspersonenpotenzials von
1998 auf 1999 jahresdurchschnittlich um fast 100.000 abgenommen; dies
ist deutlich mehr als im Vorjahr. In früheren Jahren hatte es noch
größere Zuwächse gegeben.
Die Abnahme des Kräfteangebots, aber auch die leichte Zunahme der
Beschäftigung haben die Arbeitslosigkeit 1999 weiter sinken lassen.
So gab es im Jahresdurchschnitt mit 2.755.500 Arbeitslosen 148.800
oder 5 Prozent weniger als 1998. Damit hat sich der leichte Rückgang
des Vorjahres fortgesetzt (-116.600 oder -4 Prozent). Auch im
Jahresverlauf nahm die Arbeitslosigkeit ab, und zwar von Dezember
1998 bis Dezember 1999 um 194.800 oder 7 Prozent. Arbeitsmarktpolitik
hat mit rd. 470.000 jahresdurchschnittlich etwas mehr entlastet als
im Vorjahr (knapp +30.000). Dies geht aber allein auf die hohen
Bestände Ende 1998 zurück (Überhangeffekt); im Laufe des Jahres hat
sie an Bedeutung verloren (rd. -40.000). Fasst man Arbeitslosigkeit
und Entlastung durch Instrumente als Unterbeschäftigung zusammen, so
lag diese 1999 jahresdurchschnittlich um 120.000 oder 4 Prozent unter
der des Vorjahres.
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug 1999 jahresdurchschnittlich 8,8 Prozent, im
Vergleich zu 9,4 Prozent im Vorjahr. Bezogen auf die abhängigen
zivilen Erwerbspersonen errechnet sich eine Quote von 9,9 Prozent
(Vorjahr: 10,5 Prozent).
- Teil 6 folgt -

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
Herr Mann
Tel.: 0911/1 79 3055
Herr Dr. Schütz
Tel.: (0911) 179 3725

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