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Deutsche Marine - Pressemeldung (Porträt): Der Wachtmeister auf See - Ein Leben für die Seefahrt
Glücksburg (ots)
Er sitzt zwischen Bergen von Papier. Von Notizen über Personalangelegenheiten bis hin zu amtlichen Schreiben - alles geht über seinen Tisch. Oberstabsbootsmann Ulf-Jochen Kreck (47) ist der Wachtmeister auf der Fregatte "Sachsen" - sein Auftrag ist das Management des Lebens an Bord. Und doch zählen für ihn nur die Menschen und das Meer.
Auf den ersten Blick sieht der Wilhelmshavener mit seiner kräftigen Statur und seinem markanten Bart aus wie ein richtiger Seebär. Bereits 1981 trat er in eine der typischsten Verwendungen der Marine, den Seemännischen Dienst - auch Decksdienst oder Verwendungsreihe "Elf" - ein. "Das war damals die dritte Inspektion, Haus Pinguin genannt, im ersten Zug der Seemannschaftslehrgruppe auf der Insel Borkum. Von vornherein bin ich als Maatenanwärter, also als Zeitsoldat eingestiegen. Ich wollte einfach zur See fahren."
Ein Spieß auf See
Die Aufgaben eines Wachtmeisters entsprechen denen eines Kompaniefeldwebels an Land, jedoch unter den besonderen Bedingungen des Bordlebens. So gilt es für den Wachtmeister, die Disziplinarvorgesetzten der Soldaten in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei hat er eine herausgehobene Stellung: Er ist Vorgesetzter aller Unteroffiziere und Mannschaften des Schiffes und somit ist er der Führer des Unteroffizierkorps.
Kaum jemand auf dem Schiff hat einen besseren Überblick über die Geschehnisse an Bord, als der Wachtmeister. Ob Versetzungen, Planungen der Deckbelegung, Überwachen der Sauberkeit oder die pflegliche Behandlung von Einrichtungsgegenständen - auf der "Sachsen" behält Kreck alles im Blick. Gegenüber dem Ersten Offizier an Bord der Fregatte "Sachsen", Fregattenkapitän Andreas Krug, ist er für all diese Angelegenheiten persönlich verantwortlich. Krug: "Als meine rechte Hand an Bord ist er der Vater des Schiffes und eine Stütze, auf die ich mich vollkommen verlassen kann. Oberstabsbootsmann Kreck ist für die Stimmung hier an Bord sehr wichtig. Er ist ein Charakter, der in der ganzen Marine bekannt ist."
Ein echter Seefahrer
Während seiner Laufbahn als Seefahrer hat Kreck schon viel erlebt. So nahm er an einem Austauschprogramm der Deutschen Marine mit der US Navy teil, verbunden mit einigen Wochen Seefahrt auf der "San Diego" und einem halben Jahr auf der "Savannah". Auf dem Schulschiff "Deutschland" wies er als Ausbilder die Offizieranwärter in die Kunst der Seefahrt ein. Als Decksmeister hat Kreck schon Erfahrungen auf dem Schnellboot "Sperber" und der Fregatte "Köln" gesammelt. Seit Januar 2001 gehört er zur Besatzung der Fregatte "Sachsen".
"Die Arbeit als Wachtmeister ist sehr fordernd und zeitintensiv, dennoch gibt es nichts, was ich lieber täte. Ich bin das Bindeglied für die Soldaten und Soldatinnen. Dabei ist mir wichtig, vor lauter Verwaltung das Zwischenmenschliche nicht aus den Augen zu verlieren. Auf die Menschen zuzugehen ist ein besserer Weg sie kennenzulernen, als es über die Papierlage zu versuchen", so Kreck.
Auf der "Sachsen" in die Zukunft
Während seiner Zeit auf der Fregatte "Sachsen" waren für Oberstabsbootsmann Kreck zwei Ereignisse unvergesslich: "Sehr interessant war das Einlaufen im ehemaligen Sowjethafen Sewastopol in der Ukraine und im Jahr 2005 die Teilnahme an der Parade zum Gedenken an die Schlacht bei Trafalgar. Als die englische Königin auf ihrem Schiff die Parade abgenommen hat, war ich sehr beeindruckt von der ehrenvollen Stimmung des Tages."
Für 25 Jahre Seefahrt und für sein persönliches Engagement erhielt er im vergangenen Jahr vom Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Wolfgang E. Nolting, eine Urkunde überreicht. Für die Zukunft hat der aus dem hessischen Dietzhölztal-Ewersbach stammende Oberstabsbootsmann nur einen Wunsch: "Ich möchte, wenn es mein Gesundheitszustand erlaubt, bis zu meinem Ruhestand und vielleicht auch darüber hinaus zur See fahren!"
Autor: Alexander Gatzsche, Presse- und Informationszentrum Marine Fotos: Alexander Gatzsche/ Deutsche Marine
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