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Deutsche Marine - Presseberichte/ Porträt: Traumverwendung: Helmtaucher bei der Marine

Deutsche Marine - Presseberichte/ Porträt: Traumverwendung: Helmtaucher bei der Marine
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Glücksburg (ots)

In dieser Meldung sind zwei Artikel zur Auswahl enthalten
1. Artikel (Porträt eines Helmtaucherausbilders):
Traumverwendung: Helmtaucher bei der Marine
Neustadt - Helmtaucher der Deutschen Marine genießen in der 
kleinsten Teilstreitkraft der Bundeswehr ein hohes Ansehen. Zu 
erkennen sind sie meist leicht. Die Taucher tragen an ihrer Uniform 
über der rechten Brust das Schiffstauchertätigkeitsabzeichen. Dabei 
handelt es sich um einen stilisierter Taucherhelm in Bronze, Silber 
oder Gold, je nach Dauer der Tätigkeit als Taucher. Andere Kameraden 
wissen dann sofort: Da steht jemand vor mir, der in einer harten 
Ausbildung und im Dienst außergewöhnlichen körperlichen und 
psychischen Belastungen gewachsen ist. Einer der Männer, der die 
Helmtaucher zu dem macht, was sie sind, ist Oberstabsbootsmann Martin
Weise (Name geändert). Der 48-jährige Norddeutsche ist Ausbilder im 
"Ausbildungszentrum Schiffssicherung der Marine" in Neustadt. Seit 25
Jahren ist er bereits Taucher. Deshalb kann er seinen 
Lehrgangsteilnehmern aus einem reichhaltigen persönlichen 
Erfahrungsschatz alles vermitteln, was sie für ihren schweren Dienst 
brauchen.
Hobby wurde Beruf
Weise selbst bezeichnet seine Tätigkeit bei der Marine als Glück. 
"Wer kann schon sein Hobby zum Beruf machen?", fragt der gebürtige 
Kieler, der vor 20 Jahren die Hansestadt Hamburg als seine Wahlheimat
auserkoren hat. "Diese Verwendung macht mir unglaublich viel Spaß. 
Ich mache genau das, was ich mir früher immer darunter vorgestellt 
habe", so Weise. Und was gehört genau zu seinen Aufgaben? Was muss 
sich der Außenstehende darunter vorstellen? "Zu den Hauptaufgaben der
Helmtaucher gehören Bergungseinsätze und Instandsetzungsarbeiten an 
Schiffen, Booten sowie Hafenanlagen." Deshalb werden die Helmtaucher 
auf einen zweiwöchigen Schweißergrundlehrgang geschickt und 
trainieren in der zwölfwöchigen Helmtaucherausbildung das 
Unterwasserschweißen- und brennen. Hinzu kommt das sichere Umgehen 
mit Hydraulikwerkzeugen - und das alles in bis zu 50 Meter 
Wassertiefe. Tiefer geht nicht, weil Helmtaucher üblicherweise mit 
reiner Atemluft aus Pressluftflaschen versorgt werden. Das alles 
macht den Dienst der Helmtaucher abwechslungsreich und interessant. 
Zusätzlich gibt es immer wieder besondere Aufträge die Weises Arbeit 
sehr abwechslungsreich machen. Während des G-8-Gipfels im Jahr 2007 
in Heiligendamm haben die deutschen Helmtaucher der Marine 
mitgeholfen, die Veranstaltung von der Seeseite her zu schützen. 
"Dabei haben wir mit ausländischen Kameraden zusammengearbeitet", 
sagt er. Auch sein Alltagsdienst als Ausbilder bringt Abwechslung. Je
nach Ausbildungsinhalt wechselt Weise zwischen den beiden 
Taucherschulbooten "Juist" und "Baltrum". Das sind zwei ehemalige 
Hochseeschlepper, die speziell für die Schulung der Taucher 
umgerüstet wurden.
Dienst bringt Entbehrungen
Der Dienst als Taucher bei der Marine verlangt jedoch auch immer 
wieder Entbehrungen von den Soldaten und ihren Familien. "Ich bin 
nicht jedes Wochenende zu Hause, deshalb verzichte ich dort auf mein 
Hobby Tauchen, um mich voll um meine Frau und Tochter kümmern zu 
können." Und denen ist es recht, denn sie interessieren sich weniger 
für diesen Sport. Doch da Weises Sport, sein Hobby, sein Beruf ist, 
ficht ihn das nicht: "Ich wünsche mir nur, dass ich bis zu meiner 
Pensionierung weiterhin in Neustadt als Ausbilder tätig sein kann. 
Das hier ist einfach meine Traumverwendung, denn ich lerne hier 
ständig neue junge Leute kennen, und das ist toll." Während er diese 
Worte spricht, lächelt er und sieht glücklich aus.
Autoren: Detlef Struckhof und Nils Look, Presse- und 
Informationszentrum Marine
Fotos: Ricarda Schönbrodt, Presse- und Informationszentrum Marine
2. Artikel (Ausbildung zum Helmtaucher):
Helmtaucher der Marine: Ausbildung in 50 Meter Wassertiefe
Neustadt - Der letzte Helmtaucherlehrgang dieses Jahres geht 
seinem Ende entgegen. Eine zwölfwöchige fordernde und kraftintensive 
Ausbildung steht kurz vor ihrem Abschluss. Sie findet Mitte Oktober 
auf dem Hochseeschlepper "Juist" auf der Ostsee in Neustadt statt. 
Dafür haben die neun Lehrgangsteilnehmer des Helmtaucherlehrgangs 
hart gearbeitet: Sie wollen am Ende des Lehrgangs das ersehnte 
Schiffstaucherabzeichen erhalten. Daran sieht jeder Außenstehende: 
Sie sind Spezialisten der Truppe.
Abwechslungsreicher Dienst
Die ausgebildeten Soldaten werden nach ihrem Lehrgang 
unterschiedlich eingesetzt. Zu ihren Aufgaben zählen 
Instandsetzungsarbeiten an Booten, Schiffen und Hafenanlagen sowie 
das Bergen von Personen und Gegenständen. Nach einer Zusatzausbildung
dürfen die Helmtaucher auch in verseuchten Gewässern arbeiten.
Ausrüstung wiegt 90 Kilogramm
In den zurückliegenden zwei Wochen des sehr fordernden 
Helmtaucherlehrgangs wurde vor Rügen und Bornholm die sogenannte 
Tieftauchphase trainiert. In dieser Phase des Lehrgangs müssen die 
Teilnehmer alles geben. Die Arbeit in fast 50 Metern Tiefe über einen
Zeitraum von bis zu vier Stunden fordert die Männer bis an ihre 
körperliche Leistungsgrenze. Dabei tragen sie eine 90 Kilogramm 
schwere Ausrüstung. Auch das Wetter macht den Tauchern zu schaffen. 
"Durch die zeitweise schwere See war es bei diesem Lehrgangstörn 
schwierig, alle Ausbildungsziele zu vermitteln", sagt Kapitänleutnant
Burkhard Scheele, Leiter des Tauch- und Rettungsdienstes in Neustadt.
Die Ausbildung ist realitätsnah. Die Helmtaucher gehen in der Praxis 
bis auf 50 Meter herunter - mehr geht nicht, weil sie reine Atemluft 
in ihren Pressluftflaschen haben. Unter Wasser können sie schweißen, 
brennen oder Hydraulikwerkzeuge einsetzen. Auch dies wird im 
12-Wochen-Lehrgang trainiert.
Höchste Tauglichkeitsstufe erforderlich
Die Anforderungen an Soldaten, die Helmtaucher in der Deutschen 
Marine werden wollen, sind hoch. Deshalb genießen sie nach Abschluss 
der Ausbildung besonderen Respekt in der Truppe. Um Helmtaucher 
werden zu können, müssen Soldaten erst einmal die für Taucher höchste
Tauglichkeitsstufe TA III bekommen. Sie wird in einem Testverfahren 
vom Schifffahrtmedizinischen Institut der Marine in Kiel 
festgestellt. Danach beginnen die Lehrgänge wie zum Beispiel ein 
Schwimmtaucherlehrgang oder der Tauchereinsatzleiterlehrgang. Nur 
wenn die Anwärter diese Lehrgänge bestanden haben, haben sie sich für
den eigentlichen Helmtaucherlehrgang qualifiziert.
Mindestens 100 Tauchstunden jährlich
Ausgebildete Helmtaucher müssen jährlich 100 Tauchstunden in 
Gewässern vorweisen, damit sie weiterhin als Helmtaucher eingesetzt 
werden dürfen. Zu den 100 Tauchstunden zählt nur die Nettozeit, die 
tatsächlich unter Wasser verbracht wurde.
Hochwertausbildung kostet 27.000 Euro
In den verschiedenen Lehrgängen sind nicht nur Marinesoldaten 
vertreten. Auch Kameraden der Luftwaffe, des Heeres sowie 
Zivilbeschäftigte der Bundeswehr nehmen an den Ausbildungsgängen 
teil, wenn die hohen Voraussetzungen erfüllt wurden. Dazu gehört zum 
Beispiel, dass sie zuvor mindestens ein Jahr als Schwimmtaucher in 
Erst- oder Zweitverwendung tätig gewesen sein müssen. Die 
Ausbildungskosten belaufen sich pro Lehrgangsteilnehmer auf rund 
27.000 Euro. Aus Sicht der Marine eine gute Investition in die 
Zukunft. Denn es werden nur Soldaten und Zivilbeschäftigte 
ausgebildet, die längere Zeit in der Bundeswehr dienen. Gleichzeitig 
erwerben die Soldaten Qualifikationen, die sie auf dem zivilen 
Arbeitsmarkt begehrt machen. Bereits seit 1960 wird die Aus- und 
Weiterbildung der schiffstechnischen Taucher, Taucherarztgehilfen und
Taucherärzte im Ausbildungszentrum für Schiffssicherung der Marine in
Neustadt durchgeführt.
Autoren: Nils Loock und Detlef Struckhof, Presse- und 
Informationszentrum Marine
Fotos: Ricarda Schönbrodt, Presse- und Informationszentrum Marine

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Christopher Jacobs
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 12 / 44 00
E-Mail: piz@marine.de

Original content of: Presse- und Informationszentrum Marine, transmitted by news aktuell

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