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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" (MDR) am Sonntag, 29. Juli 2018, um 00:00 Uhr

München (ots)

Moderation: Max Moor

Geplante Themen u.a.:

Wagner trifft Rauch: Neuinszenierung des "Lohengrin" mit Bühnenbild 
von Neo Rauch und Rosy Loy
In diesem Jahr eröffnet eine Neuinszenierung der Oper "Lohengrin" die
Bayreuther Festspiele und bringt damit zugleich die Bilderwelten von 
Neo Rauch und Rosa Loy auf die Bühne. Das Künstlerpaar hat in dieser 
Produktion die Gestaltung des Bühnenbilds und der Kostüme übernommen.
Für die Maler ist dies nicht nur ein Debüt auf dem Grünen Hügel, 
sondern insgesamt die erste Arbeit im Bereich der Ausstattung. Über 
sechs Jahre haben sich die beiden intensiv mit Richard Wagners 
"Lohengrin" beschäftigt. In Zusammenarbeit mit dem 
israelisch-amerikanischen Regisseur Yuval Sharon und unter der 
musikalischen Leitung von Christian Thielemann erstrahlt die Oper nun
in einem monochromen, blauen Farbenrausch. Die märchenhafte 
Inszenierung zwischen Traum und Realität, zwischen Licht und Schatten
stellt weniger "Lohengrin" als Heilsbringer und Gralsritter in den 
Mittelpunkt, sondern erzählt vor allem auch die Geschichte der 
Selbstbefreiung Elsas.
Autorin: Julia Zinke 
 
Düsteres Zukunftsszenario: Roman "Troll" von Michal Hvorecký
Die slowakische Hauptstadt Bratislava könnte kaum internationaler 
sein. Drei Länder grenzen hier aneinander, Wien erreicht man in einer
halben Stunde mit dem Vorstadtzug, für über zwei Jahrhunderte war die
Stadt an der Donau auch ungarische Hauptstadt. Sie ist geprägt von 
einem europäischen Geist, von Slowaken, Deutschen, Ungarn, Römern, 
Juden. Und doch geschah hier etwas, was im modernen Europa undenkbar 
schien: Im Februar dieses Jahres wurden der Journalist Ján Kuciak und
seine Freundin ermordet - weil er an einer Story über die 
Verflechtungen der slowakischen Regierung mit der italienischen Mafia
recherchierte. Solche Journalisten wurden vom jüngst zurückgetretenen
Ministerpräsidenten Robert Fico bis vor kurzem noch als "schleimige 
Schlangen" oder "antislowakische Prostituierte" bezeichnet. Einer, 
der seit über fünf Jahren immer wieder mit solchen Hasskampagnen 
überzogen wurde, ist der Schriftsteller Michal Hvorecký. Sein Roman 
"Troll" sollte ursprünglich düstere Sience Fiction über die Macht der
"Internet-Trolle" werden, die im Auftrag von Staaten und Firmen 
Menschen beeinflussen. "ttt" trifft den Schriftsteller in Bratislava 
und sprechen über Trolle, den Mord an Ján Kuciak und was dies für 
sein Land und Europa bedeutet.
Autor: Dennis Wagner

Neu befeuert: Özil, Deutschland und die Integrationsdebatte 
In der Debatte um den Rücktritt des DFB-Nationalspielers Mezut Özil 
ergreifen inzwischen auch Politiker, Minister und sogar die 
Bundeskanzlerin das Wort. Längst geht es nicht mehr um Fußball oder 
darum, wer womöglich die Schuld am Ausscheiden der deutschen 
Mannschaft in der Vorrunde der Weltmeisterschaft trägt. Die ohnehin 
angespannten Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland sind 
erneut belastet worden. Noch vor vier Jahren, als der AfD-Politiker 
Alexander Gauland Jérôme Boateng beleidigte, stellte sich ein ganzes 
Land hinter den Fußballer. Im Fall Özil ist das anders. Er steht 
beispielhaft für die Probleme, die türkisch-stämmige Deutsche, die 
zum Teil sogar hier geboren sind, mit ihrer Identität haben. Eine in 
dieser Woche von Uni Duisburg-Essen vorgestellte Studie zur 
Integration der Türkei stämmigen Zuwanderer in der dritten Generation
kommt jetzt zu einem unerwarteten Ergebnis. Gerade die hier in 
Deutschland aufgewachsenen und bestens integrierten Nachkommen der 
Migranten wenden sich mehrheitlich und verstärkt wieder der Türkei zu
und fühlen sich fremd in Deutschland. Viele von ihnen, wie Mezut 
Özil, empfinden Loyalität sowohl gegenüber Deutschland als auch 
gegenüber der Türkei. Sogenannte hybride Identitäten sind eher die 
Regel als die Ausnahme. Es wird Zeit, dass die Debatte um Integration
in Deutschland sich von Maximalvorstellungen verabschiedet und 
realistischere Modelle zur Kenntnis nimmt. "ttt" spricht mit dem 
Leiter des Zentrums für Türkeistudien Hacı-Halil Uslucan, der 
Chefin der Allianz-Kulturstiftung Esra Küçük  und der Bloggerin und 
Autorin des Buches "Ihr Scheinheiligen" Tuba Sarica.
Autor: Rayk Wieland 

Im Internet unter www.DasErste.de/ttt

Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky (MDR)

Pressekontakt:

Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de

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