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Commerzbank Börsen-Bericht für die Woche vom 06.11. bis 10.11.2006

Frankfurt (ots)

Schwache US-Wirtschaftsdaten und die Furcht vor
weiter steigenden Zinsen im Euroraum haben die internationalen 
Aktienmärkte in der vergangenen Woche belastet. Nachdem es in den 
letzten Wochen immer weiter nach oben ging, gönnten sich die Börsen 
eine kleine Verschnaufpause. Binnen fünf Handelstagen verlor der 
deutsche Leitindex Dax 0,3%, nachdem er kurz zuvor mit 6.312 Punkten 
den höchsten Stand seit Frühjahr 2001 erreicht hatte. Auch der 
EuroStoxx50 gab Terrain preis und verlor auf Wochenbasis 0,3%. Die 
Unsicherheit vor den am Dienstag anstehenden Kongresswahlen in den 
USA tat ihr übriges, den Dow Jones ins Minus zu drücken. Speziell 
Pharma- und Energietitel notierten mit Abschlägen. In Tokio gab der 
Nikkei225 um knapp 2% nach, weil Anleger nach zumeist guten 
Quartalsberichten Gewinne realisierten. Gemessen am Jahresbeginn 
haben bis heute vor allem Aktien aus dem Pharma-, dem Elektrizitäts- 
sowie dem Nahrungsmittelbereich geglänzt - Groß- und 
Einzelhändleraktien standen dagegen eher auf der Verkaufsliste.
Der Rentenmarkt beendete die letzte Woche mit freundlicher 
Tendenz. Aufgrund rückläufiger Inflationstendenzen verbuchte der 
Bund-Future einen kleinen Wochengewinn von 20 Ticks auf 117,44%. 
Zudem verflachte sich die Renditestrukturkurve während des letzten 
halben Jahres merklich, was nach der Theorie auf eine Verlangsamung 
des Wirtschaftswachstums hinweist. Derzeit trennen die Renditen der 
zwei- und zehnjährigen Laufzeiten gerade noch sieben Basispunkte. 
Geht eine solche konjunkturelle Verlangsamung in eine Rezession über,
kann sich das in einer inversen Zinskurve widerspiegeln, bei der 
langlaufende Papiere weniger Rendite abwerfen als Kurzläufer. Eine 
solche Situation war am europäischen Rentenmarkt im Dezember 2000 
gegeben. Die aktuelle Situation ist vor allem auf zwei Faktoren 
zurückzuführen: Die Renditen im kurzen Bereich stehen unter dem 
Einfluss der EZB-Politik, die Renditen im langfristigen Bereich 
hängen stark von den US-Renditen ab, die angesichts der schwachen 
amerikanischen Konjunkturdaten unter Druck stehen.
Die volkswirtschaftlichen Daten der letzten Woche bestätigten, 
dass die US-Wirtschaft weiter an Dynamik verliert. Bereits in der 
Vorwoche wurde publiziert, dass die größte Volkswirtschaft der Welt 
im abgelaufenen 3. Quartal im BIP lediglich um 1,6% (annualisiert) 
wuchs - im Startquartal diesen Jahres war die Wachstumsrate noch 
dreimal so hoch. Auch die aktuelle Lage am US-Immobilienmarkt sehen 
Analysten eher skeptisch: Die Investitionen fielen in diesem Segment 
rapide um mehr als 17 Prozent. Einen derartigen Einbruch gab es seit 
mehr als 15 Jahren nicht mehr. Steigende Immobilienpreise gaben den 
Verbrauchern lange Zeit ein stabiles Fundament für ihre 
Konsumausgaben. Der Rückgang könnte vermehrt zum Sparen zwingen - mit
dem äquivalenten Einfluss auf den Verbrauch.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins vergangenen 
Donnerstag wie erwartet unverändert gelassen, bei 3,25 Prozent. Im 
Rahmen einer Pressekonferenz wurde de facto eine Leitzinserhöhung auf
3,50 Prozent im Dezember angekündigt. Aussagen über die weitere 
Zinsentwicklung im Jahr 2007 wurden nicht gemacht.
In dieser Woche stehen nur wenige relevante Punkte auf der 
Konjunkturagenda. In Großbritannien wird am Donnerstag die Bank of 
England (BoE) ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Nachdem die 
Notenbanker in ihrem Inflationsbericht einen weiteren Zinsschritt 
angekündigt hatten, rechnen Marktteilnehmer nun mit einer Anhebung 
auf dann 5,00%. Die so genannte Base-Rate würde dann auf das höchste 
Niveau seit September 2001 steigen. In den USA warten Anleger 
gespannt auf die Veröffentlichung des US-BIP sowie das 
Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Beide Indikatoren werden am 
Mittwoch veröffentlicht.
In der laufenden Woche stehen die Quartalsberichte ganz klar im 
Fokus - die Berichte der Unternehmen sind es auch, die über den 
Kursverlauf an den Börsen entscheiden. Nachdem die europäischen 
Börsen dieses Jahr bereits deutliche Kursgewinne verbuchen konnten, 
empfehlen sich auf diesem Niveau selektive Gewinnmitnahmen. Wir gehen
davon aus, dass die Märkte im Jahr 2007 erneut deutlich zulegen 
werden, jedoch zunächst ein moderater Kursrückgang möglich ist. Denn 
wenn die Berichtssaison vorüber ist, sollten die makroökonomischen 
Daten wieder im Vordergrund stehen - und da steht mit der 
Entscheidung der EZB im Dezember ein wichtiges Datum auf der Agenda.
Privatanlegern empfiehlt die Commerzbank die Linde-Aktie zum Kauf.
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Anzahl der Aktien-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds Privat- 
und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2006 
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 45 Kaufen / 0 Halten / 2 Verkaufen.
Anzahl der Anleihe-Empfehlungen des "Zentralen Geschäftsfelds 
Privat- und Geschäftskunden" der Commerzbank (ZPK) im 2. Quartal 2006
aufgeschlüsselt nach Kategorien: 20 Kaufen / 5 Halten / 0 Verkaufen.
Copyright 2006; Herausgeber: Commerzbank Aktiengesellschaft, 
Kaiserplatz, 60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile 
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