Kölner Stadt-Anzeiger: Globalisierungsgegner im Rosenmontagszug verstoßen nicht gegen das Versammlungsgesetz
Köln (ots)
Eine Gruppe von Demonstranten, die den Kölner
Rosenmontagszug 2008 für ihre Propaganda genutzt hatten, bleiben 
unbestraft. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe) 
berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Köln das Strafverfahren gegen 
die Gruppe, die sich "Pappnasen" nannte, eingestellt. Nach Mitteilung
des Anwalts eines Mitglieds der Gruppe nicht "wegen geringen 
Verschuldens, sondern weil der Tatbestand 'Verstoß gegen das 
Versammlungsgesetz' nicht erfüll ist". Unter dem Motto "Klüttendreck 
för Kölle - und mir han nix zo kamelle" war im Februar 2008 ein 
buntes Trüppchen von 80 Karnevalisten, die zum Teil zu den 
Globalisierungsgegnern der Organisation "Attac" gehören, wie schon 
2007 im "Zoch vor dem Zoch" mitgelaufen, um auf diese Weise gegen den
Bau des RWE-Braunkohlekraftwerks Neurath zu protestieren. Zu viel für
die Kölner Polizei: Aufgrund der Herkunft der Gruppe ("Attac") und 
der Themenwahl ("Klimawandel") hatten die Polizisten befunden, "diese
Gruppe, die sich selbst Pappnasen nannte, nach dem Versammlungsgesetz
zu qualifizieren". Weil die Gruppe unter "Mitführen von zehn bis 
zwölf Großpuppen" dennoch losgezogen sei, wurde sie "zu Beginn von 
einem Beweissicherungsteam der 12. Bereitschaftspolizeihundertschaft 
gefilmt". Man habe den Organisator Thomas Pfaff "darauf hingewiesen, 
dass es sich bei dieser Aktion offensichtlich um eine öffentliche 
Versammlung unter freiem Himmel handelt, die anmeldepflichtig ist. 
Herr Pfaff teilte diese Auffassung nicht. Bei der Aktion handele es 
sich um eine karnevalistische. Es sei das Wesen des Karnevals, sich 
mit politischen Themen auseinander zu setzen." Der Kölner Zugleiter 
Christoph Kuckelkorn hatte die Aktion der "Pappnasen" nachträglich 
schriftlich sanktioniert.Pressekontakt:
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