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Oliver Wyman-Analyse "Wettkampf oder Kooperation im Zeitalter der Konvergenz?"
Durch partnerschaftliches Miteinander in der Konvergenzarena bestehen

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München (ots)

- Der Telekommunikationsmarkt schrumpft, der Medienmarkt wächst 
     nur im Internetsektor
   - Die zunehmende "IP-sierung" ist Wegbereiter der Konvergenz
   - Alle Player erweitern ihre Aktivitäten und steigern dadurch die 
     Wettbewerbsintensität
   - Kooperationen sind langfristig der Schlüssel zum Erfolg
Die Verschmelzung von Telekommunikation und Medien stellt alle 
Marktbeteiligten vor neue Herausforderungen. Um die Chancen der 
konvergenten Zukunft optimal nutzen zu können, sind innovative 
Geschäftsmodelle ebenso unerlässlich wie partnerschaftliche 
Geschäftsstrategien. Davon aber sind sowohl Netz-, Portal- und 
Inhalteanbieter als auch Endgerätehersteller noch ein gutes Stück 
entfernt, zeigt die aktuelle Oliver Wyman-Analyse 
"Telekommunikationsanbieter und Medienhäuser - Wettkampf oder 
Kooperation im Zeitalter der Konvergenz?". Viele Akteure versuchen 
derzeit, über milliardenschwere Akquisitionen ihre Aktivitäten in 
andere Marktsegmente auszudehnen und heizen damit den 
Verdrängungswettbewerb an. Auf Dauer aber werden in der 
Konvergenzarena vor allem Kooperationen der Schlüssel zum Erfolg 
sein. Im Optimalfall führt das partnerschaftliche Miteinander unter 
anderem zu einer breiteren Abdeckung der Wertschöpfungskette und zur 
Erweiterung der gemeinsamen Kundenbasis, aber auch zu signifikanten 
Kostenvorteilen.
Für Telekommunikationsunternehmen und Medienhäuser wird die Luft 
in ihren angestammten Märkten zunehmend dünner. Der Gesamtmarkt für 
Telekommunikationsdienste in Deutschland ist nach Jahren des 
Wachstums aufgrund geringer Neukundengewinnung bei gleichzeitig 
drastischem Preisverfall rückläufig. So prognostiziert der Verband 
der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. 
(VATM) für 2007 einen Gesamtdiensteumsatz von 63,4 Milliarden Euro. 
Dies entspricht gegenüber 2006 einem Rückgang um rund 2,8 Prozent. 
Damit sinkt der Umsatz zum zweiten Mal in Folge. Der Medienmarkt 
zeigt 2007 laut BITKOM mit 40,5 Milliarden Euro Umsatz gegenüber den 
38,8 Milliarden Euro des Vorjahres zwar ein moderates Wachstum - und 
wird dies in den kommenden drei Jahren auch halten. Dazu tragen aber 
nahezu ausschließlich die elektronischen Medien bei.
Tatsächlich setzt das Internet immer mehr zum Siegeszug an und 
wird auf Dauer nicht nur die analoge, sondern auch die physische 
digitale Welt ausstechen. Noch warten zwar Telefonie, Radio und TV 
über Internet auf den Durchbruch, doch die Online-Ausgaben vor allem 
der großen Tages- und Wirtschaftszeitungen sind in der Gunst der 
Leser inzwischen deutlich gestiegen und Musiktauschbörsen im Web 
haben das Medium Musik drastisch verändert. Auch Verbraucher, so 
zeigen Umfragen, sind der Meinung, dass gerade die Standardmedien 
Radio, Buch, Zeitungen/Zeitschriften und Kino in den kommenden zehn 
Jahren signifikant an Bedeutung verlieren, während das Internet 
massiv gewinnt - ausgelöst nicht zuletzt durch innovative 
Web-Technologien, die das Internet unter dem Schlagwort Web 2.0 zur 
interaktiven Plattform machen. "Zugleich ist die zunehmende 
'IP-sierung' der Medien der Wegbereiter der Konvergenz", sagt Klaus 
Felsch, Partner und Medienexperte von Oliver Wyman. "Und da sowohl 
der Telekommunikations- als auch der Medienmarkt sehr eng geworden 
sind, suchen immer mehr Anbieter ihre Chance in anderen 
Marktsegmenten."
Angebotserweiterung schürt Wettbewerb
Durch die gezielten Vorstöße von Netz-, Portal- und 
Inhalteanbietern sowie Endgeräteherstellern entsteht nicht nur eine 
umfassende Konvergenzarena. Auch die Wettbewerbsintensität, das 
ergibt die Oliver Wyman-Analyse "Telekommunikationsanbieter und 
Medienhäuser - Wettkampf oder Kooperation im Zeitalter der 
Konvergenz?", nimmt neue Ausmaße an. Bereits seit einiger Zeit gehen 
TV-Kabelunternehmen mit zusätzlichen Telefonie- und 
Breitbandangeboten auf Kundenfang, während die Telcos ihr 
breitbandiges DSL um Entertainmentdienste anreichern, um den 
TV-Einstieg zu schaffen. Zum Massenmarkt haben sich die 
Triple-Play-Bemühungen der Netzspezialisten indes noch nicht 
entwickelt.
Durch die Globalisierung und den wachsenden Preiskampf asiatischer
Billiganbieter werden die Endgerätehersteller immer mehr in 
Mitleidenschaft gezogen werden. Sie reagieren mit verbesserter 
Bedien- und Nutzbarkeit der Endgeräte. Darüber hinaus bemühen sie 
sich um Differenzierung durch Dienste. So kaufte Nokia den 
Online-Musiklieferanten Loudeye und den Navigationsspezialisten 
Navteq. Apple geht mit dem iPhone ganz neue Wege. Zwei Jahre lang 
wird T-Mobile das neue Smartphone, das Funktionen eines 
iPod-Video-Medienspielers mit denen eines Handys mit Digitalkamera 
und Internetzugang vereint, in Deutschland vertreiben und beteiligt 
Apple im Gegenzug an den monatlichen Umsätzen.
Drohender Ausgrenzung entgehen
Die Inhalteanbieter im Print-, Musik- und TV-Bereich legen ihren 
Fokus auf die Etablierung neuer Geschäftsmodelle, die die 
Werbefinanzierung als Ersatz für den Endkundenverkauf zum Ziel haben,
aber auch auf den Aufbau von Portalen zur digitalen Distribution des 
eigenen Contents. So betreibt ProSiebenSat.1 mit Maxdome inzwischen 
das größte Video-on-Demand-Portal und mit MyVideo das größte 
Videoportal in Deutschland. "Die TV-Sender haben aus dem Debakel der 
Musikindustrie ihre Lehren gezogen", betont Klaus Felsch. "EMI, Sony 
BMG, Universal und Warner haben erst dem illegalen Musiktausch im 
Internet tatenlos zugesehen, dann dem legalen Musikkauf über Apples 
iTunes. Zwar bemühen sie sich jetzt, die drohende Ausgrenzung zu 
verhindern. Doch gelingt den Musikverlagen in absehbarer Zeit keine 
eigene Vermarktung, werden sie zur verlängerten Werkbank von Apple 
und im Markt nicht mehr wahrgenommen."
Durch die Offensive der Medienhäuser, aber auch der wachsenden Web
2.0-Szene geraten die Portalanbieter unter Druck. Da Google, Ebay, 
Yahoo & Co. von der Werbefinanzierung leben, die ihrerseits von der 
Reichweite abhängig ist, kaufen sie sowohl Reichweite als auch 
Content und Online-Vermarktungsgesellschaften zu und greifen dafür 
zum Teil tief in die Tasche. Google hat sich beispielsweise die 
Akquisition des Videoportals YouTube 1,6 Milliarden Dollar kosten 
lassen, für den Online-Werbevermarkter DoubleClick wurden 3,1 
Milliarden Dollar gezahlt. Microsoft war der Kauf des Werbenetzwerks 
aQuantive sogar sechs Milliarden Dollar wert. "Ob diese Summen 
wirtschaftlich gerechtfertigt sind, muss abgewartet werden", so 
Felsch. "Auf jeden Fall zeigen die vielen Akquisitionen, dass die 
Marktplayer in der Konvergenzarena ernsthaft mitmischen wollen."
Vielfältige Kooperationsmöglichkeiten
Langfristig aber werden Akquisitionen allein nicht der Schlüssel 
sein, um sich in der konvergenten Zukunft erfolgreich positionieren 
und behaupten zu können. Unternehmenszukäufe sind kostspielig und 
ziehen in der Regel einen hohen Integrationsaufwand nach sich. Wenn 
die dem Kaufpreis zugrunde liegenden Geschäftsannahmen zu 
optimistisch sind, drohen hohe Abschreibungen. Dies belegt die fast 
eine Milliarde Dollar hohe Abschreibung von Ebay auf den Kaufpreis 
von Skype. Zudem dürften lohnende Übernahmekandidaten mit der Zeit 
knapp werden. Somit werden Kooperationen künftig verstärkt ins 
Blickfeld aller Akteure rücken. Denn das partnerschaftliche 
Miteinander kann zu verbesserten Angeboten führen und damit den Markt
insgesamt, aber auch den jeweiligen Marktanteil der 
Kooperationspartner vergrößern.
Laut Oliver Wyman-Analyse ergeben sich dabei auf mehreren Stufen 
der Wertschöpfung Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Sie reichen von 
Kooperationen im Einkauf, im Vertrieb und bei Endgeräten über eine 
gemeinsame Plattform bis hin zur gemeinsamen Netznutzung. Wenngleich 
Partnersuche, Vertragsgestaltung und Abstimmung aufwendig sind und 
Partikularinteressen hinderlich sein können, überwiegen doch die 
Vorteile. Im Zuge gezielter Partnerbeziehungen können Netz-, Portal- 
und Inhalteanbieter sowie Endgerätehersteller die Wertschöpfungskette
breiter abdecken, Angebote aus einer Hand schaffen, die jeweiligen 
Expertisen der Partner optimal nutzen, die gemeinsame Kundenbasis 
erweitern und Kostenvorteile erzielen.
Dass Kooperationen funktionieren, zeigen die erfolgreichen 
Partnerbeziehungen von Netzbetreibern und Geräteherstellern im 
WLAN-Bereich (WiFi-Alliance) ebenso wie die von Geräteherstellern und
Portalanbietern - exemplarisch seien hier Acer und Yahoo genannt. 
Tradition haben im Zeitalter der Konvergenz insbesondere auch 
Vermarktungskooperationen, wie die langjährige Zusammenarbeit 
zwischen Microsoft MSN und der TOMORROW FOCUS AG zeigt. Daneben gibt 
es viele weitere Kooperationen von Unternehmen in der 
Konvergenzarena. Das jüngste Beispiel ist BILDmobil mit den Partnern 
Bild, Vodafone und arvato mobile. "Auf Dauer werden sich alle Akteure
konsequent mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie sie im 
konvergenten Zeitalter ihre Geschäftsbeziehungen gestalten wollen", 
ist Medienexperte Klaus Felsch überzeugt. "Und viele Anbieter werden 
gar keine andere Wahl haben, als auf Kooperationen zu setzen. Denn 
nur so werden sie eine stärkere Beziehung zum Endkunden aufbauen und 
dem harten Wettbewerb standhalten können."
Fünf Thesen zur konvergenten Zukunft
1. Die wachstumsschwachen Märkte Telekommunikation und Medien 
treiben die Akteure dazu, ihre Fühler in andere Bereiche 
auszustrecken. Auch dort aber treffen sie auf intensiven Wettbewerb.
2. Die IP-Welt sticht die analoge Welt wie auch die physische 
digitale Welt aus. Dies macht den Weg frei für den konvergenten Markt
der Zukunft.
3. Die Angebotserweiterung von Netz-, Portal- und 
Dienstespezialisten sowie Endgeräteherstellern setzt alle 
Marktteilnehmer unter Druck und zieht einen gnadenlosen 
Verdrängungswettbewerb nach sich.
4. Akquisitionen sind ein probates Mittel, um in den neuen Märkten
Fuß zu fassen. Für den dauerhaften Erfolg aber reichen 
Unternehmenszukäufe allein nicht aus.
5. Kooperationen werden künftig an Bedeutung gewinnen. Mit ihnen 
lassen sich die Wertschöpfungsstufen breiter abdecken, Angebote aus 
einer Hand schaffen, die jeweiligen Expertisen der Partner optimal 
nutzen, die gemeinsame Kundenbasis erweitern und Kostenvorteile 
erzielen.
ÜBER OLIVER WYMAN
Oliver Wyman ist eine führende Managementberatung mit 2.500 
Mitarbeitern in mehr als 40 Büros weltweit. Das Unternehmen verbindet
ausgeprägte Branchenspezialisierung mit hoher Methodenkompetenz bei 
Strategieentwicklung, Prozessdesign, Risikomanagement, 
Organisationsberatung und Führungskräfteentwicklung. Gemeinsam mit 
seinen Kunden entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige 
Wachstumsstrategien. Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre 
Geschäftsmodelle, Prozesse, Risikostrukturen und Organisationen zu 
verbessern, ihre Abläufe zu beschleunigen und ihre Marktchancen 
optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist Teil der Marsh & McLennan 
Companies (NYSE: MMC). Weitere Informationen finden Sie unter 
www.oliverwyman.com .
Auch in den deutschsprachigen Ländern gehört Oliver Wyman zu den 
führenden Strategieberatungen mit überdurchschnittlichen 
Wachstumsraten. In den Oliver Wyman-Büros in München, Frankfurt, 
Düsseldorf, Hamburg und Zürich arbeiten 560 Mitarbeiter für die 
führenden Unternehmen aus den Branchen Automobil, Einzelhandel, 
Fertigungsindustrie, Finanzdienstleistungen, Luft- und Raumfahrt, 
Maschinen- und Anlagenbau, Medien, Telekommunikation und Transport. 
Sie werden durch ein weltweites Expertennetz unterstützt, um für jede
Aufgabe das beste Team stellen zu können.

Pressekontakt:

Pierre Deraëd
Leiter Corporate Communications
Oliver Wyman
Marstallstraße 11
80539 München
Tel.: 089.939 49 599
Fax: 089.939 49 515
pierre.deraed@oliverwyman.com
www.oliverwyman.com

Original content of: Oliver Wyman, transmitted by news aktuell

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