All Stories
Follow
Subscribe to Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: zur Flüchtlingspolitik

Bielefeld (ots)

Auch wenn die Zahl der Freunde des türkischen Staatspräsidenten Erdogan in der EU überschaubar sein dürfte - die Außenminister der Union würden sich zweifellos wünschen, einen derart starken Ansprechpartner auch in den nordafrikanischen Ländern zu haben. So bleibt der Versuch, die erkennbar anrollende Fluchtwelle über Libyen zu stoppen, derzeit darauf beschränkt, sich der Seenotrettung verunglückter Schiffbrüchiger zu widmen. Für einen umfassenderen Einsatz hat Europa kein Mandat und wird auch auf mittlere Sicht keines bekommen. Zu instabil ist die neue Einheitsregierung in Tripolis, als dass sie ausländische Marine-Operationen in den eigenen Hoheitsgewässern erlauben könnte. Das Ergebnis ist eine Verlagerung der Schlepper von der Türkei nach Nordafrika. Seit Tagen nimmt die Zahl der Flüchtlingsboote zu - und zugleich beginnt das Sterben in den Fluten von Neuem. Den Regierungen und ihren Außenministern bleiben die Hände gebunden, wollen sie die fragile Lage nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Und so tun sie das, was sie tun können: Man bietet Tripolis politische Hilfe bei Aufbau des Staates an, damit er das bekommt, was die Türkei hat: eine starke Führung. Wenn möglich sogar eine, die Menschenrechte nicht mit Füßen tritt.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original content of: Westfalen-Blatt, transmitted by news aktuell

More stories: Westfalen-Blatt
More stories: Westfalen-Blatt
  • 18.04.2016 – 21:00

    Westfalen-Blatt: zu Brasilien

    Bielefeld (ots) - Angela Merkel und Dilma Rousseff verbindet einiges: Sie sind starke Frauen an der Spitze der jeweils größten Volkswirtschaft Europas und Lateinamerikas. Beide sind hart im Nehmen, die eine wuchs in der DDR auf, die andere während der Herrschaft der Militärs. Die Deutsche wird mehr in der politischen Mitte als bei den Konservativen verortet. Die Brasilianerin gilt als gemäßigte Linke aus ursprünglich radikalem und unbestechlichem Arbeitermilieu. Und ...

  • 17.04.2016 – 21:30

    Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur G-8-Umfrage

    Bielefeld (ots) - Die Zeiten haben sich geändert. Während Gerhard Schröders Kanzlerschaft liefen vermeintlich weiche Themen wie Familie und Schule noch unter »Gedöns«. Heute kann das, was vor 15 Jahren als politisches Beiwerk abgetan wurde, Wahlen maßgeblich beeinflussen. Hat der Streit um das Turbo-Abitur das Zeug, die NRW-Landtagswahlen am 14. Mai 2017 zu ...