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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Depression:

Bielefeld (ots)

Diagnose Depression: Noch vor ein paar Jahren hätte man sich geschämt, wenn man anderen davon erzählt hätte. Was sollen die Nachbarn denken? Nimmt mich der Arbeitgeber überhaupt noch für voll? Heute ist die Krankheit salonfähig geworden. Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Betroffenen, die öffentlich über ihre Ängste gesprochen haben. Damit haben sie anderen Mut gemacht, nicht länger im stillen Kämmerlein zu leiden, sondern sich Hilfe zu suchen. Vor allem nach dem Suizid des Torwarts Robert Enke ist das Thema stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Der steigende Behandlungsbedarf führt aber zu langen Wartezeiten bei ohnehin knappen Therapieplätzen. Hier müssen Bedarf und Angebot neu ausgelotet werden. Je früher Patienten geholfen wird, desto besser. Und je intensiver, desto nachhaltiger. Die durchschnittliche Verweildauer in Kliniken sinkt zwar, dafür steigt die Zahl derer, die nach kurzer Zeit wieder eingewiesen werden. Ein Teufelskreis. Depressionen sind eine neue Volkskrankheit. Ihre Behandlung braucht Zeit und vor allem Kontinuität. Mit einer Pille ist es meistens nicht getan.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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