Weitere Asbestfunde in geschlossenem NDR Büro-Hochhaus in Hamburg-Lokstedt
Hamburg (ots)
In dem geschlossenen Büro-Hochhaus des NDR in Hamburg-Lokstedt gibt es weitere Asbestfunde. Sie betreffen Proben, die im 13. Stock hinter Leichtbauplatten und unter Wandabdeckungen entnommen worden waren. Wie sich nun herausstellt, war dort ohne bautechnische Notwendigkeit in den 70er-Jahren Asbest verwendet worden. Über diesen Befund, der seit vergangenem Freitag (30. November) vorliegt, unterrichteten Fernseh-Programmdirektor Frank Beckmann, Verwaltungsdirektorin Angela Böckler und Produktionsdirektor Sascha Molina die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag (4. Dezember). Am Tag zuvor hatten die Direktorinnen und Direktoren das weitere Vorgehen diskutiert.
NDR Intendant Lutz Marmor: "Nunmehr ist klar: Für eine vollständige Sanierung werden wir deutlich länger brauchen als zunächst angenommen. Vor diesem Hintergrund werden wir sorgfältig prüfen, ob womöglich ein Neubau die günstigere Variante ist. Eine Grundsatzentscheidung darüber wollen wir nach Möglichkeit bis Ende Januar auf Basis der notwendigen Fakten treffen."
Parallel zu der Analyse von Feststoff-Proben sind die umfassenden Raumluft-Messungen im gesamten Gebäude fortgesetzt worden. Auch hier gibt es weitere Funde: Von 24 Einzelproben im 1. Obergeschoss weisen fünf eine Asbestbelastung auf, allerdings in geringerem Ausmaß als bei den Erstfunden. Im November waren bei Raumluftmessungen in zwei Büros im 14. Obergeschoss erstmals Asbestfasern nachgewiesen worden. Unmittelbar nach Vorliegen der Ergebnisse am Mittwoch, 21. November, ließ die Geschäftsleitung des NDR das Haus zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis auf Weiteres komplett schließen.
Betroffen sind mehr als 300 Arbeitsplätze. U. a. durch die Nutzung von Konferenzräumen, das Zusammenrücken in anderen Gebäuden und durch mobiles Arbeiten sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorläufig untergebracht. Mittlerweile stehen auch angemietete Büroflächen in der unmittelbaren Umgebung zur Verfügung.
In dem belasteten Hochhaus war beim Bau asbesthaltige Füllmasse in Fugen zwischen den Geschossdecken verwendet worden. Bereits in der Vergangenheit gab es vorsorgliche Messungen, ohne dass Belastungen der Raumluft nachgewiesen wurden. Bei laufenden Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im 12. und 13. Stock war festgestellt worden, dass die Abdichtungen asbestgestopfter Fugen teilweise beschädigt waren.
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