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NDR Info exklusiv: Offenbar neue Sicherheitslücken bei AWD - Bundesdatenschützer Schaar fordert Aufklärung Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info"

Hamburg (ots)

"Sollten sich die Vorwürfe gegen den AWD
bewahrheiten wäre das ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz", sagte
Peter Schaar, Bundesbeauftragte für Datenschutz, im Interview mit NDR
Info. Ein Unternehmen, das nicht dafür sorge, dass die elementaren 
Verfahrensregeln des Datenschutzes eingehalten werden, habe 
offensichtlich nicht die richtige Datenschutzkultur. Auch das Büro 
des Landesbeauftragten für den Datenschutz in Niedersachsen will die 
neuen Vorwürfe gegen den Finanzdienstleister AWD untersuchen. Die 
Arbeit von externen IT-Beratern mit echten Kundendaten wäre ein 
schwerwiegender Vorfall, so der Stellvertretende Landesdatenschützer 
Volker Homuth.
Nach Recherchen von NDR Info haben externe IT-Berater bei der 
Softwareprogrammierung für AWD mit echten, sensiblen Kundendaten 
gearbeitet. Nach Angaben von Datenschützer Schaar dürfen Unternehmen 
bei der Softwareentwicklung nur Testdaten verwenden. Ausnahmen 
müssten genauestens kontrolliert werden.
Wie ein AWD-Insider berichtet, wäre es durch die Arbeit an der 
Original-Kundendatenbank problemlos möglich gewesen, Daten zu 
manipulieren oder massenhaft herunterzuladen. NDR Info hat Auszüge 
aus dieser Datenbank überprüft. Darauf erfasste Personen und Firmen 
bestätigten, Verträge mit dem AWD abgeschlossen zu haben, u. a. für 
Lebensversicherungen und Pensionskassen.
AWD will sich zu den konkreten Vorwürfen inhaltlich weiter nicht 
äußern. In einer Pressemitteilung teilt der Konzern jetzt mit, dass 
sich alle externen Berater an die Regeln des Datenschutzes und der 
Verschwiegenheit zu halten hätten. Ein legaler Zugriff auf 
Kundendaten solle so unmöglich gemacht werden, so der 
Finanzdienstleister. Datenschützer bewerten das anders. In erster 
Linie müssten die Unternehmen dafür sorgen, externen Beratern nur die
Kompetenzen und Informationen zu geben, die für ihre Arbeit wirklich 
nötig seien. Nur so könne ein Missbrauch verhindert werden.
Im Oktober war bereits eine erste Datenpanne bei AWD bekannt 
geworden. NDR Info hatte über 27.000 sensible Kundendaten berichtet, 
von denen der Sender Kenntnis hat.
Daraufhin hatte der Finanzdienstleister den NDR auf Herausgabe der
Daten verklagt. Der Sender lehnt das mit Verweis auf den 
Informantenschutz ab.
Rückfragen: NDR Info, Ilka Steinhausen und Arne Meyer: 
040/4156-2868 und -2853.
12. November 2009

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de

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