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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Beitragsfreie Kindertagesstätten Entlastet die Erzieherinnen Florian Pfitzner, Düsseldorf

Bielefeld (ots)

Die rot-rot-grüne Landesregierung in Berlin ist in gebefreudiger Stimmung. Als erstes Bundesland hat der Stadtstaat die Kitagebühren gestrichen. Berliner Eltern sind nun freigestellt von den einkommensabhängigen Beiträgen, sie zahlen auch für die Betreuung der unter Einjährigen in Kindertagesstätten oder bei Tagesmüttern keine Abgaben mehr. Die fünfjährige Zeit vor Schulbeginn war schon zuvor schrittweise von Beiträgen befreit worden. Es drängt sich die Frage auf, wann das bevölkerungsreichste Bundesland gleichzieht. Wäre es nicht gerecht, die Kitagebühren zumindest in einer Kernzeit abzuschaffen? Die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW hat einen anderen Weg eingeschlagen. Sie strebt eine Novelle des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) an, die am Ende richtig was taugen soll: Kitaplätze werden ausgebaut, die Ausstattung aufgemöbelt, außerdem soll den Erzieherinnen - in Anlehnung an die Pläne bei der Polizei - aufreibende Verwaltungsaufgaben erspart bleiben, um zusätzliche Zeit für die Kinderbetreuung freizuschaufeln. NRW schraubt erst an der Qualität, bevor es später einmal an die Gebühren gehen soll. Die Düsseldorfer Prioritäten mögen nicht jedem gefallen, klar ist allerdings: Stellt man die frühkindliche Bildung völlig beitragsfrei, heißt das noch lange nicht, dass auch jeder einen Kitaplatz bekommt. Eine Neuregelung nach dem Berliner Vorbild dürfte zudem eher eine solvente Klientel entlasten, gibt es doch vielerorts gestaffelte Gebühren für einkommensschwache Familien. Zuletzt schnürte die Landesregierung zwei hochpreisige sogenannte Rettungspakete, nachdem Träger in Finanznöten ihre Schließung angekündigt hatten. Um Chancengerechtigkeit bei der Bildung zu schaffen, sind CDU und FDP in der Pflicht, zügig mit den Qualitätsmängeln in den Kitas aufzuräumen. Die verschobene KiBiz-Reform muss ein großer Wurf werden.

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