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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Zum Tode Nelson Mandelas Es bleibt nur Hoffnung CARSTEN HEIL

Bielefeld (ots)

Ein Mann reicht nicht für den Frieden. Mit Nelson Mandela ist ein Mann gestorben, der in eine Reihe gehört mit Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Sie alle haben die Früchte ihrer Leistung nicht mehr selbst ernten oder auch nur erleben können. Und doch gehören sie zu den Größten, die die Menschheit hervorgebracht hat. Mandela blieb es immerhin vergönnt, eines normalen Todes zu sterben und nicht einem Gewaltverbrechen zum Opfer zu fallen. Doch so großherzig, klug und friedensliebend der südafrikanische Freiheitskämpfer auch war - endgültig befrieden konnte er sein Land nicht. Hass, soziale Spaltung und Raffgier verhindern, dass Südafrika so zusammenwächst, wie es Europa nach den Weltkriegen gelang. Es gelang Europa, weil es viele Menschen waren, die das Ende der Feindschaft wollten, und mehrere Generationen. Die nachfolgende Generation am Kap hat dagegen versagt. Nach Mandela kamen Männer, die viel zu klein waren und sind, sein Versöhnungswerk fortzusetzen. Einer von ihnen glaubt sogar, sich gegen das Aids-Virus mit einer heißen Dusche wappnen zu können. Am Totenbett Mandelas bleibt nur die Hoffnung, dass weitere große Seelen kommen und dessen Werk fortsetzen. Mandela hat zu Recht den Friedensnobelpreis bekommen. Frieden und Versöhnung ist aber ein Werk von Jahrzehnten, das ein Mensch allein nicht erfolgreich zu Ende bringen kann. Immerhin ist ein Anfang gemacht.

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