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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Kirchenkritik am Asylrecht Es gilt zu differenzieren BERNHARD HÄNEL

Bielefeld (ots)

Die Kirche hat ein großes Herz. Muss sie auch, schließlich beruft sie sich, was immer sie tut oder fordert, auf Gottes Wort. Es geht ihr um unumstößliche Regeln, die nach christlichem Verständnis in den Zehn Geboten festgeschrieben sind. Und so darf das Elend der Flüchtlinge, die aus schierer Not oder ob politischer Verfolgung Schutz bei uns suchen, Christen nicht kalt lassen. Das hat Präses Kur-schus unmissverständlich formuliert und weiß damit Nicht-Christen an ihrer Seite. Doch Kritik am Asylrecht greift zu kurz, wenn sie allein die Abschottung der Europäischen Union kritisiert. Natürlich sind die Flüchtlingsboote voller als das rettende Boot Europa. Aber geht es nicht um mehr als um kritische Appelle an die EU? Wie groß ist die Bereitschaft zum Teilen, gar zum Verzicht? In der Gesellschaft, aber auch in der Kirche und bei ihren Mitgliedern. Natürlich darf die Forderung nach Verbesserung der Lage in den Herkunftsländern keine Ausrede sein für Abschottungsmaßnahmen. Doch bei allem Engagement gilt es auch zu differenzieren zwischen Flüchtlingen, denen nur hier ein Überleben möglich ist, und jenen, deren Heimatländer als Mitglieder der Europäischen Union sich den gleichen Rechten verpflichtet haben wie die kritisierte Bundesrepublik. Denn Wertegemeinschaften sind nichts wert, wenn deren Werte nicht gelebt werden.

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