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Astronaut Reiter sehnte sich im All nach Familie, Freunden und frisch gekochtem Essen
PHOENIX-Exklusiv-Interview

Bonn (ots)

Vier Wochen nach seiner Rückkehr zur Erde hat sich
der deutsche Astronaut Thomas Reiter ausführlich und sehr persönlich 
in einem PHOENIX-Exklusiv-Interview* geäußert. Er glaube nicht, dass 
seine Begeisterung über den Weltraum-Aufenthalt jemals abnehmen 
werde, sagte Reiter. Die Mission sei "bis zum Ende fantastisch" 
gewesen und er habe "jede Sekunde genossen". Die Zeit im Orbit sei 
hervorragend, hochinteressant und - im Rückblick - wie im Fluge 
vergangen. "Ich bin begeistert, dass das alles so geklappt hat. Und 
es kommt einem ein bisschen so vor, als sei man aus einem 
wunderschönen Traum aufgewacht." In der Raumstation schaue man "hin 
und wieder aus dem Fenster und sieht Dinge, die einen einfach 
überraschen, die so schön sind, dass sie eigentlich unwirklich sind."
Wörtlich sagte Reiter: "Man weiß ja, man siehst das und es ist da, 
aber es kommt einem so vor, als sei das eigentlich ein Film, der da 
abläuft." Er selbst habe versucht, "das aufzunehmen und abzuspeichern
und dann nach und nach zu verarbeiten".
Dennoch habe auch die Arbeit in einer Raumstation zwei Seiten. "Es 
gibt sehr schöne Tage, die unheimlich interessant sind und die einem 
gut von der Hand gehen. Und es gibt Tage, die nicht ganz so gut 
sind", berichtete Reiter. "Jeder geht durch diese Phase, dass er mal 
einen schlechten Tag hat. Es hat sich aller-dings nie, zumindest 
hatte nie ich das Gefühl, auf unser Verhältnis untereinan-der 
ausgewirkt." Eher das Gegenteil sei der Fall gewesen. In dem halben 
Jahr seines Aufenthaltes habe er durchweg ein wunderbares Verhältnis 
zu seinen Kollegen gehabt. "Wenn einer ein wenig bedrückt war, dann 
hat man versucht, demjenigen zu helfen. Das hat durchweg sehr gut 
funktioniert." Insgesamt habe das Zusammenleben auf der ISS 
"hervorragend geklappt." Es sei wie eine "große Familie gewesen, in 
der man da arbeitet."
Trotzdem sei er froh, wieder auf der Erde zu sein. "Nach einer 
gewissen Zeit sehnt man sich nach seiner Familie, nach seinen 
Kindern, nach seinen Freun-den, nach frisch gekochtem Essen und nach 
all den Annehmlichkeiten, die man hier unten hat und die dort oben 
fehlen." Jeder der ISS-Astronauten habe ein-mal pro Tag mit seiner 
Familie telefoniert und ansonsten E-Mail-Kontakt ge-habt. Dabei habe 
er sich "riesig gefreut, dass auch mein jüngster Sohn mit neun Jahren
ein bisschen angefangen hat, mir E-Mails zu schreiben." Besonders 
wehmütig wurden für Reiter allerdings die wöchentlichen 
Videokonferenzen mit der Familie. "Was sehr deutlich ist, wenn man 
lange weg ist, dass natürlich die Kinder und die Familie insgesamt 
auch merken, wie sich die Zeit zieht und dass einem das lange wird." 
Vor allem gegen Ende bis zu 40 Minuten langen Videoverbindungen habe 
man gemerkt, "dass dann die Stimmung sinkt, weil man weiß, es dauert 
jetzt wieder eine Woche, ehe man sich gegenseitig sieht."
*(Ausstrahlung heute 21.45 Uhr)

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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