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Phoenix PROGRAMMHINWEIS/Sommerprogramm
Freitag, 31. August 2001

Bonn (ots)

Ausländer
9.30 Uhr Zwischen Kebab und Karriere
Die jungen Türken von der Spree
Bei Zetra trifft sich die Berliner Szene. In der Oranienburger
Straße betreibt er seine dritte "In-Kneipe" und demnächst eröffnet er
ein Hammam, ein türkisches Bad, in der ehemaligen Kirche. Zetra ist
ein junger, selbstbewußter Geschäftsmann, der erfolgreich seinen Weg
geht. Trotzdem fühlt er sich den traditionellen Werten seiner
Großfamilie verbunden, mit der er hier wohnt. So wie er leben viele
junge Türken, die in Berlin geboren sind, ein "Doppelleben" zwischen
Tradition und Selbstbestimmung. Die sogenannte dritte Generation, die
Enkel der einstigen Gastarbeiter, hat zwar meistens immer noch keinen
deutschen Paß, aber trotzdem: Berlin ist ihre Heimat, und wer sie
berlinern hört, zweifelt nicht daran. Längst sind die aus der
Künstlerszene nicht mehr wegzudenken. Der Fotograf Ali Kepenik und
der Filmemacher Thomas Arslan sind schon zu Kultfiguren avanciert.
Die jungen "Spreetürken" geben auch der Berliner Politik Impulse oder
gründen "Computergeschäfte". Ohne "ihre" Türken kämen heute nicht
einmal die guten alten Berliner Verkehrsbetriebe mehr voran.
   Film von Martin Buchholz (1999)
10.00 Safran
Die Farbe der Sonne
Safran ist das teuerste Gewürz der Welt - und das einzige, das aus
einer Blüte gewonnen wird. Für ein Kilogramm Safran müssen 150.000
Blüten von Hand gepflückt werden. Dabei werden nur die feinen roten
Stempel der Blüten verwendet, die sorgfältig heraus gezupft und
getrocknet werden. Im 8. Jahrhundert brachten die Araber dieses
Luxusgewürz nach Spanien, wo es bis heute angebaut wird. Für die
Bauern galt Safran als Zahlungsmittel. Die Mitgift der Tochter, ein
Stück Land oder ein Haus, bezahlten sie gerne mit den roten Fäden.
Die Qualität des Safrans aus der Mancha war weltberühmt. Heute ist
der spanische Safran-Anbau dramatisch zurück gegangen. Die
Globalisierung des Marktes lässt die Preise fallen.
   Film von Monika  von Behr (2001)
14.45 Uhr PHOENIX - Thema: Mainzer Tage der Fernsehkritik
  • "Tabukitzeln oder Spaß ohne Grenzen?" Harald Schmidt im Gespräch mit Roger Willemsen
  • "Prominenz - Lust, Leistung, Last", Thomas Gottschalk, ZDF, im Gespräch mit Hellmuth Karasek, Kulturkritiker
16.10 Uhr PHOENIX - Thema: PHOENIX - vis-à-vis:
Martin Schulze im Gespräch mit Ephraim Kishon
17.30 Uhr PHOENIX-Sommerinterview
Roland Claus, Vorsitzender der PDS-Bundestagsfraktion, im Gespräch
mit Alexander Kähler
Roland Claus, seit Oktober 2000 Vorsitzender der
PDS-Bundestagsfraktion, gilt als "Provokateur". Der
Diplomingenieur-Ökonom war von 1978 bis 1988 in der DDR in
verschiedenen FDJ-Funktionen tätig. 1990 und 1998 saß er im Landtag
von Sachen-Anhalt, war parallel bis 1997 PDS-Landesvorsitzender. 1998
wurde er in den Bundestag und von der Fraktion zunächst zum
Parlamentarischen Geschäftsführer gewählt.
17.45 Uhr Berlin Mitte
Politische Talkshow mit Maybrit Illner
"Jobs um jeden Preis - Ist das VW-Modell die Zukunft?", u.a. mit
   Sigmar Gabriel, Ministerpräsident Niedersachsen, SPD
   Laurenz Meyer, CDU-Generalsekretär
   Hans-Olaf Henkel, BDI-Präsidiumsmitglied
   Hasso Düvel, IG Metall-Bezirksvorsitzender
Berlin-Brandenburg-Sachsen
   Rudolf Hickel, Wirtschaftsexperte
20.15 Uhr Hitlers Frauen
6-teilige Reihe, Letzter Teil: Marlene Dietrich - Die Gegnerin
Ihr Lieblingsregisseur war ein Jude, ihre anrüchigen Rollen
standen in scharfem Gegensatz zum NS-Frauenideal, ihr freizügiger
Lebenswandel hätte jeder anderen den Hass der braunen Machthaber
eingetragen - dennoch machte ihr Hitler 1935 ein unmoralisches
Angebot. Als sich Marlene Dietrich in Hollywood von ihrem Entdecker
Josef von Sternberg trennte, einem aus Deutschland emigrierten Juden,
spendete die Nazipresse hämischen Beifall und übermittelte die Bitte
des Diktators, die Dietrich solle endlich ihre "historische Rolle als
Anführerin der deutschen Filmindustrie" in Berlin übernehmen. Die
derart Umworbene reagierte sofort. Sie brach alle Verbindungen nach
Deutschland ab und beantragte die US-Staatsbürgerschaft. Aus dem
Berliner "blauen Engel" wurde ein umjubelter Hollywoodstar. Nach
Hitlers Kriegserklärung an Amerika kämpfte Marlene an vorderster
Front: als singende und tanzende Stimmungskanone der
US-Truppenbetreuung. Dass sie in der Uniform der Sieger zurück
kehrte, haben ihr viele nie verziehen. Als Marlene 1960 ihre
Heimatstadt besuchte, gab es Protestmärsche auf der Straße.
   Film von Matthias Unterburg (2001)
21.00 Uhr Schmutzige Scheine
Kriminelle Geldgeschäfte
Nach Ansicht des Geheimdienstkoordinators im Kanzleramt, Ernst
Uhrlau, bedroht Geldwäsche die nationale Sicherheit Deutschlands.
Deshalb soll mehr gegen die Geldwäsche getan werden, auch auf
staatlicher Ebene. Ein gutes Beispiel dafür ist die sogenannte
Tabakklage der Europäischen Kommission, der sich Deutschland
angeschlossen hat. Die Hintergründe sind der Öffentlichkeit so gut
wie unbekannt: Die Europäische Kommission hat nach jahrelanger Arbeit
eine Klage gegen die Tabakgiganten Reynolds und Philip Morris
eingereicht. Die Vorwürfe sind schier unglaublich: verbrecherische
Bereicherung, Konspiration, organisierter Schmuggel und Geldwäsche
von Drogengeldern.
   Aus Montenegro kommen große Mengen geschmuggelter Ware und vor
allem Zigaretten nach Europa. Das Fazit ist niederschmetternd: Fast
zwei Billionen Mark werden nach Experten-Schätzungen  jährlich
weltweit gewaschen.
   Film von Jens Morath (2001)
22.15 Uhr Die Vertriebenen - Hitlers letzte Opfer
   3-teilige Serie, Letzter Teil: Neubeginn
Rund 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene musste Deutschland
nach dem Krieg aufnehmen. Es gehört zu den großen Leistungen Ost- wie
Westdeutschlands, dass diese Integration ohne soziale Unruhen gelang
- zu einer Zeit, in der das Land noch schwer vom Krieg gezeichnet
war. Am Schnellsten reagierten die Behörden in der sowjetisch
besetzten Zone. Schon im Herbst 1945 verteilten sie das Land der
Gutsbesitzer und der großen Bauern an die Menschen. In den Westzonen
versuchte man, diese Menschen in den vom Krieg kaum berührten
Gebieten von Niedersachsen und Bayern unterzubringen. Neben dem
Aufbauwillen der Vertriebenen waren es vor allem die Kredite des
Marshallplans und die Leistungen durch den Lastenausgleich, die den
vertriebenen Handwerkern und Unternehmern halfen, sich eine neue
Existenz aufzubauen, meist misstrauisch und auch neidisch beobachtet
von den Einheimischen und umworben von Parteien und
Vertriebenenverbänden, die in den Zeiten des Kalten Krieges das
Rückkehrrecht in die Heimat hoch hielten, allen politischen
Realitäten zum Trotz.
   Film von Meinhard Prill (2001)
23.00 Uhr PHOENIX-Diskussion Die Vertriebenen - Hitlers letzte
Opfer
Die Diskussion zur Sendung aus dem Zeitgeschichtlichen Forum
Leipzig, mit Wanda Gielisch, Zeitzeugin, Erika Schilling, Zeitzeugin,
Prof. Heinrich August Winkler, Humboldt Universität Berlin, Prof.
Wlodzimierz Borodziej, Universität Warschau, Erika Steinbach, Bund
der Vertriebenen, und Ulrich Brochhagen, Redakteur der Filmreihe. 
   Moderation: Jürgen Engert
Rückfragen:
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:presse@phoenix.de

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