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Phoenix-Programmhinweis/Sommerprogramm: Sonntag, 19. August 2001

Bonn (ots)

Glauben und Leben
   9.00 Uhr Späte Sühne
   Die katholische Kirche und ihre Zwangsarbeiter
Mit 15 Jahren wurde Wladyslaw Zientara aus seiner polnischen
Heimat nach Deutschland verschleppt. Sein Einsatzort als
Zwangsarbeiter: das Dominikanerinnenkloster Sankt Josef am Ammersee.
Es folgten fünf Jahre Zwangsdienst im Klostergarten und auf den
Feldern. Die Nonnen, so erinnert sich der heute 78-Jährige,
behandelten ihn gut. Kein Grund, sie heute zu verurteilen, meint er.
Ohne Zwangsarbeiter hätten große Teile der Landwirtschaft in den
Kriegsjahren brach gelegen. Katholische Einrichtungen profitierten
wie andere Wirtschaftsbetriebe von ihnen, waren verstrickt in das
faschistische Unrechtssystem. Erst auf Grund öffentlichen Drucks
begann sich die katholische Kirche vor wenigen Monaten mit ihrer
Vergangenheit auseinander zu setzen.
Wladyslaw Zientara hat jetzt als einer der Ersten von der
katholischen Kirche eine Entschädigung für die geleistete
Zwangsarbeit erhalten.
   Film von Cornelius Bormann und Barbara Stupp (2001)
Zeitzeugen
   13.00 Uhr Berliner Begegnungen
   Peter Huemer im Gespräch mit Sophie Freud
Die Professorin Sophie Freud, heute in Boston lebend, wird als
Enkelin von Siegmund Freud, des weltberühmten Begründers der
Psychoanalyse, 1924 in Wien geboren. Schon mit 14 muss das jüdische
Mädchen das Land verlassen. Sophie und ihre Mutter emigrieren nach
Paris, dann nach Casablanca, 1942 erreichen sie schließlich Amerika.
Sophie Freud studiert in Boston Psychologie, arbeitet als
Sozialarbeiterin und heiratet den deutschen Emigranten Paul
Löwenstein. Die promovierte Professorin lehrt an der "Simmons College
School of Social Work" in Boston. 1988 veröffentlicht sie das Buch
"Meine drei Mütter und andere Leidenschaften", für das sie die
Statements von 700 Frauen ausgewertet hat.
   (2001)
Schauplatz Europa
   18.45 Uhr Verschleppt ins Land der Väter
   Deutsch-Türkinnen und die Zwangsheirat
Neshe, 16 Jahre alt, ist in Deutschland geboren und aufgewachsen.
Sie möchte studieren, aber ihre Eltern haben andere Pläne. Bei einer
Urlaubsreise in die Türkei wird sie in das Haus eines Verwandten
gebracht und dort erfährt sie, dass sie einen 22 Jahre älteren Cousin
heiraten und ihr Leben in einer Tradition verbringen soll, die ihr
fremd ist.  Der Film begibt sich auf die Suche nach Neshe. Das
einzige Lebenszeichen von ihr ist ein Abschiedsbrief an eine deutsche
Freundin. 
   Film von Gabriele Jenk (2001)
Mitten in Europa
   19.15 Uhr Reise in die Gegenwart
   Budapest - Hauptstadt der Literatur
Das nächtliche Budapest ist hell erleuchtet: Nightclubs, Discos,
Neonreklamen. Doch bei Tageslicht erkennt man, wie widersprüchlich
das Bild dieser Metropole ist, die als eine der schönsten Städte
Europas, als "Paris des Ostens", gilt. Das Grau der Fassaden erinnert
an die Trostlosigkeit des real existierenden Sozialismus; prachtvolle
Häuser der Jahrhundertwende, vernachlässigt, herunter gekommen und
nur spärlich renoviert, zeugen von dem einstigen Reichtum der Stadt.
Einschusslöcher an manchen Gebäuden aus dem Zweiten Weltkrieg und aus
der Zeit der Niederschlagung der ungarischen Revolution 1958 belegen,
wie gegenwärtig die Schrecken dieses Jahrhunderts noch immer sind.
Heutzutage ist Budapest eine Stadt im Umbruch, eine Stadt zwischen
Ost und West, eine Stadt, in der sich viele Konflikte Mitteleuropas
spiegeln. Ungarns bedeutendste Schriftsteller haben Budapest zum Ort
ihres Schreibens gewählt und reflektieren den Wechsel der Systeme und
Ideologien dieser Stadt.
   Film von Karin Alles (1999)
Geheimnisse der Welt
   20.15 Uhr Wie aus Affen Menschen wurden
   6-teilige Reihe. 2. Teil: Entwicklung
Diese Folge zeigt, wie spannend die Fahndung nach dem "missing
link" ist, an den Zufallsentdeckungen und Irrwegen, an der
akribischen Suche nach Indizien, die erklären helfen, wie aus Affen
Menschen wurden.
"Homo erectus" ist das zentrale Bindeglied zwischen unseren
frühesten Affen-Vorfahren und uns modernen Menschen. Er war ein Hüne,
über zwei Meter groß und stärker als jeder Hochleistungssportler. Und
er besaß schon fast alle Merkmale des modernen Menschen - mit
Ausnahme des einen, zentralen, das uns vom Tier unterscheidet: Er
hatte noch kein "großes" Gehirn. Als 1891 in Java das Skelett eines
"Homo erectus" gefunden wurde, der noch das Gehirn eines Affen hatte,
aber schon den Körper eines Menschen, widersprach das allen
Erwartungen. Man glaubte, dass die Ahnen des Menschen auch
menschliche Gehirne gehabt haben müssen. "In den meisten
Wissenschaften besteht die Gefahr, dass man nur sieht, was man sehen
will", beschreibt Pat Shipman persönliche Fallstricke der Forschung,
die besonders für die Paläoanthropologie gelten, weil Funde hier
häufig erst durch eine bestimmte Interpretation ihre Bedeutung
bekommen.
   Film von Jeff Morgan (2001)
   fotos über www.ard-foto.de
PHOENIX Highlights
   21.00 Die großen Kriminalfälle
   6-teilige Reihe, 5. Teil: Die Gladowbande - Chicago in Berlin
Werner Gladow wollte der "Al Capone von Berlin" werden, mit seiner
"Gang" die Stadt beherrschen. Der Krieg war erst zwei Jahre vorüber,
und in den Trümmern suchte die Jugend nach Orientierung. Was sie
gelernt hatte, galt nichts mehr. Was zählte, waren die Gesetze des
Schwarzmarktes. Die Wege aus dem Zusammenbruch führten manche auf die
schiefe Bahn.
Der Film erzählt die spannende Geschichte aus der Zeit der
blühenden Schwarzmärkte, der Blockade und der beginnenden Spaltung in
Berlin. Ein Junge, geprägt von Krieg und Nachkriegselend, will als
Gangster hoch hinaus und geht dabei über Leichen. Auch das Ende ist
blutig. Die Bande wird 1949 gefasst, der jugendliche Bandenführer und
zwei seiner Kumpane werden zu Tode verurteilt und hingerichtet.
   Film von Ute Bönnen und Gerald Endres (2000)
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:presse@phoenix.de

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    Phoenix-Programmhinweis / Sommerprogramm: Donnerstag, 16. August 2001

    Bonn (ots) - 11.30 Uhr Weite Welten 4-teilige Reihe. 3. Teil: Amazonien: Die Quellen des Lebens Bis heute weiß man nicht, wie viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten der Tropenwald Amazoniens tatsächlich hat. Experten schätzen bis zu 150 Millionen Arten. Erst ein Dreißigstel aller Tropenwald-Spezies ist erfasst, und von diesen ...