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PHOENIX-Programmhinweis /Dienstag, 30. Januar 2001

Bonn (ots)

17.00 Uhr Umstrittene Gentechnik -
   Wird der Mensch zum Schöpfer?
Mit einem höchst umstrittenen Thema beschäftigt sich die einzige
vom Fernsehen ausgestrahlte Talkshow aus der Kirche "Tacheles - Talk
am roten Tisch". Diesmal mit Forschungsministerin Edelgard Bulmahn,
Beschöfin Margot Käßmann, den Genforschern Otmar Wiestler und Peter
Stadler und dem Behindertensprecher Christian Judith.
Verheißt die Genforschung die Vision, künftig Krankheiten gezielt
zu therapieren, die bislang als unheilbar gelten? Wird die Gentechnik
unser Menschenbild verändern, steckt dahinter gar der Begriff von
wertvollem und unwertem Leben? Diese Fragen greift "Tacheles" auf.
Forschungsministerin Edelgard Bulmahn hält zwar am
Embryonenschutzgesetz fest, will zugleich aber eine "vorsichtige
Anpassung an den wissenschaftlichen Fortschritt". Genforscher Otmar
Wiestler, Direktor des Bonner Instituts für Neuropathologie, will als
bundesweit erster Forscher an menschlichen Embryonalzellen arbeiten.
Dagegen warnt die evangelisch-lutherische Bischöfin Margot Käßmann
davor, Embryonen zum Forschungsobjekt zu machen. Das ungeborene Leben
sei von Anfang an schützenswert.
Unternehmer Peter Stadler forscht vor allem an mutierten
Zebrafischen - auf der Suche nach Genen, die auch beim Menschen Krebs
oder Diabestes verursachen. Der Behinderte Christian Judith, Sprecher
der Interessensgemeinschaft Selbstbestimmt Leben, verspricht sich
nichts von der Vision eines Menschen ohne Erbleiden: "Darin komme ich
nicht vor." Auch die Gäste an den Stehtischen sind hochinteressant:
Gisela Steinert, an Parkinson erkrankt, hofft auf die Gentechnik. Und
Klinikchef Dr. Werner Gehring will mit Hilfe der Genanalyse
Krankheiten bekämpfen, bevor sie ausgebrochen sind, hält sogar das
Altern für eine heilbare Krankheit.
Es moderieren Hanna Legatis, NDR, und Pastor Jan Dieckmann.
Wissenschaft und Umwelt
19.15 Uhr Zwischen Heute und Morgen
Wissenschaft und Technik auf dem Sprung ins 3. Jahrtausend
6-teilige Reihe    5. Teil: Hirngespinste - Auf der Suche nach dem
Bewusstsein
Seit jeher beschäftigen sich Philosophen mit dem Rätsel des
Bewusstseins. Dabei gibt es in der Wissenschaft kaum einen
umstritteneren Begriff als "Bewusstsein". Sie versuchen, Hirnprozesse
zu identifizieren, die mit dem Bewusstsein zu tun haben könnten - wie
etwa Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Auch der Einfluss
von Schlaf und Narkose wird untersucht. Die Autorin unternimmt eine
Reise durch die Labors der Bewusstseinsforscher in Europa und den
USA, wo man zu entschlüsseln versucht, wie im Gehirn aus materiellen
Vorgängen die geistigen Eindrücke von Düften, Farben und Gefühlen
entstehen.
Dokumentation von Claudia Heiss (2000)
20.15 Uhr Schwerpunkt: Neuer Anlauf im deutsch-französischen
Verhältnis
Bundeskanzler Gerhard Schröder und  Frankreichs Staatspräsident
Jacques Chirac treffen sich  am Mittwoch zu einem Sondertreffen in
Straßburg. Auf dem EU-Gipfel in Nizza zeigten sich Gegensätze im
deutsch-französischen Verhältnis, die wie Sand im Getriebe des
beiderseitigen Miteinanders wirken. Während Frankreich eher den Weg
in  ein "Europa der Nationen" beschreitet, verkündet Schröder:
"Europa muss wieder eine Sache des Herzens werden und nicht des
Verstandes." Zudem fordert Schröder mehr Integration und eine
europäische Verfassung. Ist die Notwendige Erneuerung des
gesellschaftlichen Dialoges zwischen Deutschland und Frankreich nur
auf der Grundlage einer beiderseitigen Bereitschaft der
Traditionskritik zu erreichen, wie der Regierungsbevollmächtigte für
die deutsch-französische Zusammenarbeit, Prof. Rudolf von Thadden,
erklärte? Hat Chirac innenpolisch weniger Macht, wie Prof. Alfred
Grosser konstatiert? Wie stellen sich die Probleme im innenpolischen
und geschichtlichen Umfeld dar? Und werden Deutschland und Frankreich
wieder zum Motor im europäischen Einigungsprozess werden.
Diese und weitere Fragen diskutiert Gaby Dietzen mit dem
Publizisten Prof. Alfred Grosser, und dem Regierungsbevollmächtigte
für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Prof. Rudolf von
Thadden.
Interessierte Zuschauer  können sich  über die PHOENIX-Hotline
01802 -8217 und per Fax  01802 - 8213 an der Diskussion beteiligen.
Rückfragen: 
PHOENIX-Kommunikation 
Tel.: 0228/ 9584-193

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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