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PHOENIX-Programmhinweis für Mittwoch, 15. März 2000
20.15 Uhr Schwerpunkt
Der Fall Leuna: Käufliche Regierungspolitik?

Köln (ots)

Beim Verkauf des Raffineriekomplexes Leuna an Elf/Aquitaine sollen
erhebliche Schmiergelder geflossen sein. Selbst der ehemalige
EU-Kommissar Karel van Miert sieht den Verdacht bestätigt, dass "die
Sache stinkt". Er verwies darauf, dass nach einem Gutachten die
Kosten für den Neubau der Raffinerie um 700 Millionen Mark zu hoch
angesetzt gewesen seien. Infolgedessen habe Elf mit 1,4 Milliarden
Mark auch zu hohe Subventionen erhalten. Morgen tagt der
Untersuchungsauschuss.
Was steckt hinter dem mysteriösen Verschwinden der Leuna-Akten?
Wer hat von den Schmiergeldern profitiert? Waren
Regierungsentscheidungen in der Ära Kohl käuflich?
Darüber diskutiert Alexander Kähler mit seinen Gästen. An der
Runde nehmen teil: Friedhelm Julius Beucher, SPD, Leuna-Experte im
Untersuchungsausschuss, Hans-Peter Friedrich, stellv. Vorsitzender im
Untersuchungsausschuss, Markus Dettmer, Der Spiegel, und Klaus
Schucht, ehemaliger Treuhand-Vorstand.
Interessierte Zuschauer können unter Telefon 01802-8217 oder Fax
01802-8213 mit diskutieren.
21.00 Uhr Schlussverkauf DDR
   Die Geschichte der Treuhandanstalt 1990-1994
Juli 1990. Streng bewachte Geldtransporter bringen die heiße Ware
in den letzten Winkel der real kaum noch existierenden DDR. Sie kommt
über Nacht, die DM. Und mit ihr kommt die Marktwirtschaft.
Eine Treuhandanstalt mit Sitz in Berlin soll es richten, den Umbau
vom Plan zum Markt steuern. Privatisierung der ehemals volkseigenen
Betriebe, so lautet der Auftrag. Doch der Zustand der Betriebe in
Deutschlands Osten ist dramatisch. Abgesehen davon, dass die
Ostmärkte wegbrechen, lastet das Erbe der DDR-Wirtschaft schwer. 500
Milliarden Ostmark Staatsschulden, die Produktivität beträgt im
Vergleich zu Westdeutschland gerade mal fünfzig Prozent, So die
Bilanz beim Kollaps der DDR.
Und so werden sie immer seltener, die Erfolgsmeldungen der
Treuhand-Manager. Die Rosinen sind schnell verkauft, schon bald ist
mehr die Rede von Skandalen und Pleiten als von blühenden
Industrielandschaften. Im März 1991 sind 2,7 Millionen Menschen in
den neuen Bundesländern arbeitslos. Die Treuhand wird zum Synonym für
die wirtschaftliche Talfahrt Ost, zum Sündenbock für die grassierende
Arbeitslosigkeit. Plattmacher und Abzocker - so das Feindbild.
Dass es sie wirklich gab, die Plattmacher und Abzocker,
verschweigt der Film nicht. Treuhand-Manager versagten im
thüringischen Immelborn, bereicherten sich schamlos in Halle. Doch
die Autoren zeichnen zugleich ein differenzierteres Bild der Arbeit
der Berliner Behörde. Sie belegen, welchen krassen Fehleinschätzungen
die Politik unterlag und mit welchen Schwierigkeiten die
Verantwortlichen der Treuhand zu kämpfen hatten. 
Schlussverkauf DDR. Dieser Film ist die erste umfassende Geschichte
der Treuhand im Fernsehen - eine brisante Mischung aus Politik,
menschlichen Schicksalen und Wirtschaftskrimi.
Dokumentation von Axel Grote und Michael Jürgs
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, 
Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089

Original content of: PHOENIX, transmitted by news aktuell

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