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Innovationsbremsen in Deutschland sind hausgemacht

München (ots)

Der deutsche Mittelstand sieht Nachholbedarf bei
Innovationen. Zwar entwickeln knapp zwei von drei Unternehmen 
regelmäßig neue Produkt- und Dienstleistungsangebote - etwa die 
Hälfte sieht ihre Innovationskraft jedoch durch ineffiziente 
Entwicklungsprozesse gehemmt. Der Grund dafür ist hausgemacht: Nur 
eine knappe Mehrheit der Unternehmen verfügt über ein professionelles
Projektmanagement. Das ist das Ergebnis der Studie "Mittelstands-EKG"
der Unternehmensberatung candidus in Zusammenarbeit mit 
WirtschaftsWoche online.
Insbesondere kleinere Betriebe hinken der Entwicklung hinterher. 
Sie schätzen ihre Ideenfabriken am unproduktivsten ein. Größere 
Unternehmen fühlen sich dagegen mit individuellen Projektstrukturen 
vergleichsweise besser aufgestellt: "Jedes Vorhaben bedarf einer 
spezifischen Herangehensweise. Vor allem klare Zielvorstellungen vor 
Projektbeginn können die Produktentwicklungsdauer deutlich 
verkürzen.", sagt Stefan Treiber, Geschäftsführer von candidus. Durch
ein effizientes Innovationsmanagement können bis zu 40 Prozent der 
Entwicklungszeit gespart werden, so die Einschätzung des 
Unternehmensberaters. Wichtigste Vorraussetzung, um das Potenzial 
auszuschöpfen, ist eine gute Organisation der bestehenden Abläufe im 
Unternehmen.
Dabei fehlt es in den Unternehmen oft an der Kommunikation sowie 
der notwendigen Steuerung. So verzichten zwei von fünf 
Mittelständlern auf regelmäßige Statustreffen oder das Erstellen 
einer Projektübersicht. Zwei von drei Unternehmen verteilen ihre 
Ressourcen unwirtschaftlich. Die Unternehmen sehen 
Verbesserungspotenzial: Um künftig innovativer zu sein, planen 54 
Prozent der Betriebe, die vorhandenen Kompetenzen effizienter 
einzusetzen. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Schnittstelle zwischen 
Vertrieb und Entwicklung. Denn der Vertrieb beweist sich immer 
stärker als Taktgeber für neue Produkt- und Serviceideen. Fast die 
Hälfte der Befragten will daher so genannte cross-funktionale Teams 
einsetzten. Das Ziel: Ein besserer Informationsfluss zwischen 
Vertrieb und Entwicklung. Flankierend kündigen mehr als die Hälfte 
der Unternehmen Kundenbefragungen an, um die Produkte besser auf die 
Verbraucherwünsche abzustimmen. So refinanzieren sich Investitionen 
schneller. Der Anlagen- und Maschinenbau hat dieses Modell bereits 
recht erfolgreich umgesetzt. Fast drei von vier Neuentwicklungen 
kommen hier bereits aus dem Vertrieb.
"Immer mehr Unternehmen nutzen Universitäten als Denkfabriken oder
Innovationszellen", sagt Michael Schunda, Geschäftsführer von 
candidus. Jeder fünfte Mittelständler setzt auf die Kooperation mit 
Universitäten. Die Zusammenarbeit mit den Hochschulwerkstätten 
ermöglicht insbesondere kleinen Unternehmen den Zugang zu sonst 
teurem Know how und Technologietransfer für neue Produkt- und 
Serviceideen. Dadurch lässt sich die Innovationsgeschwindigkeit 
erhöhen. Zwar arbeiten die Betriebe traditionell mit den 
Ingenieurswissenschaften, wie Automobil-, Maschinen- und Anlagenbau, 
zusammen. Aber auch andere Fachbereiche, wie Pharma und Chemie werden
derzeit nachgefragt.
Hintergrundinformationen
Die candidus Mittelstandsstudie "Profitabel wachsen - Das 
Mittelstands-EKG" stellt die Ergebnisse einer Online-Befragung dar, 
die in Kooperation mit der WirtschaftsWoche Online durchgeführt 
wurde. An der Befragung haben insgesamt 297 Fach- und Führungskräfte 
teilgenommen. Zusätzlich wurden 50 Tiefeninterviews mit Best-Practice
Unternehmen geführt.

Pressekontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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