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BLOGPOST Globales Problem: Zu viele Top-Leute verlassen die PR

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Der weltweiten PR-Industrie geht es gut. Aber die High Potentials laufen oft zu schnell weg - oder heuern erst gar nicht an. Zu diesem Ergebnis kommt die internationale Studie " ICCO PR Report 2020". 3.000 Agenturchefinnen und -chefs aus allen Teilen der Erde haben an der jährlichen Untersuchung teilgenommen. Weitere Key Facts: Am stärksten investieren Agenturen im nächsten Jahr in den Bereich Messung & Analyse. Größtes Wachstumspotenzial hat laut Untersuchung die strategische Beratung.

Fast jeder zweite Befragte weltweit (48 Prozent) sagt, die Bindung von Top-Talenten ("retaining key talents") ist die größte strategische Herausforderung für die PR-Branche. Aber warum ist das so? Die Studienautoren haben eine simple Erklärung: Zu niedrige Gehälter. Das sagen 52 Prozent der Befragten. Dieser Ansatz erscheint aber zu einfach. Natürlich spielt Geld eine große Rolle. Aber was ist mit Faktoren wie Stress, Interessenkonflikten oder Arbeitsbelastung? Die Erfahrung zeigt, dass Work-Life-Balance, Sinnstiftung und Arbeitsklima ebenfalls starke Argumente für einen guten Job sein können. Eventuell sollten die globalen PR-Leader ihre Scheuklappen hier ein wenig lockern.

Aber schauen wir uns die Zahlen der ICCO-Studie doch etwas genauer an. Nach der Geldfrage ist schlicht und einfach das mangelnde Interesse an der PR (36 Prozent) ausschlaggebend dafür, dass Menschen aus anderen Branchen keinen Job in der Kommunikationswirtschaft anstreben. Hier müssen sich die Chefinnen und Chefs der Agenturen eventuell ein Stück weit an die eigene Nase fassen. Warum gelingt es nicht, den Job in der PR positiver darzustellen? Beherrscht eventuell doch noch das überkommene Bild des windigen und dauerquasselnden PR-Beraters die Vorstellungswelt der Bewerber? Oder färben die wenigen schwarzen Schafe der Branche mit ihren teilweise unlauteren Methoden überproportional auf die Gesamtwahrnehmung eines gesamten Berufsstandes ab? Was genau ist der "Purpose" einer PR-Agentur?

Aber die Studie zeigt noch weitere wichtige Ergebnisse. Zum Beispiel müssen alle PR-Schaffenden aufhorchen bei der Frage, welche Skills in der kommenden Dekade entscheidend sind. Auf Platz eins befinden sich Research, Insight und Planning mit 44 Prozent - also das Zusammenspiel von Marktforschung und den daraus abgeleiteten Handlungsfeldern. Data, Measurement und Analytics folgen auf Platz zwei (42 Prozent) und Kreativität erst auf Platz drei (37 Prozent). Klarer Trend: Beschäftigte, die mit großen digitalen Datenmengen umgehen können, sind wertvoller als Leute mit einem rein kreativen Background. Eigentlich erstaunlich für eine Branche, in der es in erster Linie darum geht, Einfluss auf die Wahrnehmung von Menschen zu nehmen. Facebook und die anderen großen Plattformen funktionieren hier anscheinend als Vorbild.

Dazu passt auch der Investitionsausblick auf 2020. Das meiste Geld wird wohl in den Bereich Measurement und Analytics fließen. 37 Prozent der Agenturbosse nennen dieses Feld. Auf Platz zwei findet sich (immer noch?) das Influencer Marketing (36 Prozent), gefolgt von Multimedia Content Creation (34 Prozent). Diese Einschätzung scheint perfekt zur langfristigen Wachstumsplanung in der PR zu passen. Ganz vorn bei der Wachstumserwartung liegen die Bereiche Strategische Beratung (46 Prozent) und Corporate Reputation (42 Prozent). Zwei Schwerpunkte also, die in den allermeisten Fällen auf eine stimmige Datenbasis angewiesen sind, um hier die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die globalen PR-Chefinnen und -Chefs scheinen ihre Hausaufgaben gemacht zu haben.

Überhaupt ist IT schlichtweg das Megathema für die PR - und verspricht dabei ein weiteres Anhalten des ökonomischen Booms. Das größte Wachstum für die PR-Wirtschaft in den kommenden fünf Jahren erwarten die Kommunikationsexperten von ihren Auftraggebern aus der Branche IT und Technology (60 Prozent). Gefolgt von Healthcare (40 Prozent) - ebenfalls ein Feld, in dem stark auf IT und Technologie gesetzt wird. Hier will die PR Antworten bieten. Und das gelingt natürlich nur, wenn man über die entsprechenden technischen Skills verfügt. Aber welche werden das sein? Künstliche Intelligenz (48 Prozent), Data Science (46 Prozent) und SEO (42 Prozent) werden von den PR-Profis am häufigsten als wertvollste Zukunftsskills genannt und liegen laut Umfrage mit großem Vorsprung vor den anderen Disziplinen.

Die kompletten Ergebnisse als PDF-Download:

https://iccopr.com/services/world-reports/world-report-2020

Dieser Beitrag ist ein Original-Post aus dem news aktuell Blog: https://treibstoff.newsaktuell.de/icco-pr-report-2020/

https://treibstoff.newsaktuell.de/icco-pr-report-2020/

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