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Greenpeace-Kalkulation: Früherer Verbrenner-Ausstieg spart Deutschland bis zu 177 Milliarden an Energiekosten
Ehrgeizigere EU-Ziele können CO2-Rückstand im Verkehr deutlich verringern

Hamburg (ots)

Hamburg, 20. 6. 2022 - Den von EU-Kommission und -Parlament vorgeschlagenen Umstieg auf abgasfreie Autos vorzuziehen, kann die Energiekosten allein in Deutschland um zusätzliche 177 Milliarden Euro senken, zeigen heute veröffentlichte Berechnungen von Greenpeace. In der kommenden Woche treffen sich die Umweltminister:innen der EU, um über den Vorschlag von EU-Kommission und -Parlament zu beraten, ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zuzulassen. Greenpeace hat berechnet, wie stark CO2-Ausstoß, Treibstoffverbrauch und Energiekosten zusätzlich sinken können, wenn schon ab 2030 beziehungsweise ab 2028 nur noch Autos ohne Verbrennungsmotor zugelassen werden.

"Ein ambitionierter Ausstiegsplan weg vom Verbrenner entlastet die Menschen bei den Energiekosten, reduziert unsere Abhängigkeit vom Öl und spart CO2", sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan. "Gerade der deutsche Verkehrsminister sollte ein frühes Verbrenner-Aus unterstützen. Es würde Volker Wissing enorm helfen, die Klimaziele im Verkehr zu erreichen." Wissing (FDP) hatte sich klar gegen den EU-Vorschlag für einen Verbrennerausstieg 2035 ausgesprochen. Weil die CO2-Emissionen im Verkehr seit Jahrzehnten stagnieren und zuletzt über dem im Klimaschutzgesetz beschlossenen Jahresziel lagen, muss der Verkehrsminister bis spätestens Mitte Juli ein Sofortprogramm für diesen Sektor vorlegen, um den CO2-Ausstoß zu senken.

"Ökologisch und wirtschaftlich spricht alles für einen schnelleren Ausstieg"

Mit einem Verbrenner-Aus im Jahr 2030, wie es EU-Länder wie die Niederlande oder Dänemark fordern, würde die Tankrechnung der Autofahrer:innen in der EU um 460 Milliarden Euro sinken, verglichen mit einem Ausstieg 2035. EU-weit ließen sich 1,2 Milliarden Tonnen CO2 zusätzlich einsparen. Noch eindrücklicher sind die Einsparungen bei einem Ausstieg im Jahr 2028, wie ihn Greenpeace fordert, um die Emissionen in Einklang mit dem 1,5-Grad-Klimaziel zu bringen. In diesem Fall würden die Energiekosten - die Spritkosten bereinigt um die höheren Stromkosten für eine wachsende Zahl E-Autos - um insgesamt 635 Milliarden Euro sinken. Der CO2-Ausstoß läge gegenüber dem Kommissionsvorschlag akkumuliert um 1,7 Milliarden Tonnen niedriger. Das entspricht mehr als dem, was ganz Deutschland in den vergangenen zwei Jahren an CO2 ausgestoßen hat. "Ökologisch und wirtschaftlich spricht alles für einen schnelleren Abschied von Diesel und Benzinern", so Stephan. "Die Ampel schreibt im Koalitionsvertrag unmissverständlich, dass der Ausstieg in Deutschland schneller als in der EU kommen muss. Die Regierung sollte dem Verbrennungsmotor endlich ein festes Enddatum geben."

Pressekontakt:

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Benjamin Stephan, Tel. 0151-57208151, oder Pressesprecher Gregor Kessler, Tel. 0151-72702918.
Internet: www.greenpeace.de. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook: www.facebook.com/greenpeace.de.

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