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Westfalenpost: Jens Helmecke zur Elektromobilität

Hagen (ots)

Die deutsche Automobilbranche befindet sich in einem Umbruch. Sie wird getrieben von Klimaschutz-Gesetzgebungen - und beim Thema Elektromobilität von der Angst vor dem Verlust der Technologieführerschaft. Ein Tesla allein hätte die Entwicklung von Elektrofahrzeugen kaum derart beflügelt. Vielmehr fürchten BMW, Daimler VW und Co. die Chinesen, weil sie konsequent ihre Chance auf diesem Feld sehen und nutzen. Ein E-Motor besteht nicht nur aus viel weniger Teilen als ein Verbrenner, es braucht auch längst nicht so viel Know-how, um einen brillanten Antrieb zu konstruieren - und eben nicht so viele Hände. Die Studie des Stuttgarter Fraunhofer-Institutes für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) prognostiziert erstmals, dass massiv Arbeitsplätze in der Automobilbranche verloren gehen werden, wenn Elektroautos in den kommenden Jahren den Weg aus der Nische mit der Geschwindigkeit finden, die das Institut für wahrscheinlich hält. Das ist nach wie vor ungewiss. Das wirklich Neue ist, dass die Stuttgarter dieses Mal tief in die Produktionsprozesse hineingeschaut haben, und zwar auch bei Zulieferern, um eine möglichst sichere Prognose erstellen zu können. Die IG Metall hat die Studie in Auftrag gegeben, um Handlungsorientierung zu gewinnen. Heute ist es noch früh genug, um Konzepte zu entwickeln, damit Beschäftigte aus gefährdeten Produktionsbereichen nicht ihrem Schicksal überlassen werden. Es ist ein Weckruf in Richtung Politik und Unternehmen, aber auch einer für Arbeitnehmer. Die Arbeitswelt befindet sich insgesamt im Umbruch und - ob es gefällt oder nicht - verlangt von Beschäftigten mehr Beweglichkeit als früher. Das birgt durchaus auch Chancen.

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