Westfalenpost: Die Unsicherheit nimmt zu - Zur Arbeitszufriedenheit
Hagen (ots)
Schön wäre es, wenn sich das einfach ausgleichen ließe zwischen denen, die über Überstunden stöhnen und den Minijobbern, die unter Unterbeschäftigung leiden. Aber die Vielarbeiter sind meist die gut Qualifizierten. Deren Job kann nicht jeder. Den einen macht die Arbeit Spaß, den anderen nicht. Das kann an der Arbeit liegen oder an der Persönlichkeit. So wie manche über- und andere unterfordert sind, einige ehrgeizig und andere weniger. Das war schon immer so. Aber die Unterschiede werden größer. In vielen Jobs fehlt es nicht nur an ordentlicher Bezahlung, sondern auch an Respekt. Und fast überall nimmt der Druck zu; das Tempo steigt. Die Digitalisierung könnte diese Tendenzen noch verstärken. Wir werden immer produktiver. Wir konsumieren immer mehr, um uns für den Stress zu belohnen. Für die Wirtschaft lohnt sich das. Für das Individuum nicht zwingend. Da geht es um die Frage, was wir vom Leben erwarten. Um die Werte. Das ist kompliziert. Einfacher ist die Feststellung: Wenn jede zweite Neueinstellung befristet ist, läuft etwas schief. Wie können Menschen Familien gründen, wenn ihnen - trotz brummender Wirtschaft - nichts sicher erscheint? Die Möglichkeit, Arbeitsverträge ohne sachlichen Grund zu befristen, sollte schnell abgeschafft werden.
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