NOZ: Finanzexperte Schick fordert mehr Transparenz von Nord/LB-Trägern
Osnabrück (ots)
Finanzexperte Schick fordert mehr Transparenz von Nord/LB-Trägern
Bürgerbewegung Finanzwende: Landesbankensektor konsolidieren
Osnabrück. Mitten im Ringen um die Zukunft der NordLB übt eine Initiative harte Kritik am Verhalten der Hannoveraner Landesbank und ihrer Eigentümer. "Es gibt keine wirkliche Information der Öffentlichkeit", bemängelte Gerhard Schick, Vorstand und Gründer der Bürgerbewegung Finanzwende, im Gespräch mit unserer Redaktion. "Es ist letztlich für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar, was die einzelnen Varianten kosten und bringen würden", sagte der ehemalige Grünen-Finanzpolitiker. "Das geht bei einer öffentlich-rechtlichen Bank nicht; erst recht nicht, wenn am Ende Steuergelder fließen sollen."
Die Nord/LB, mehrheitlich im Besitz des Landes Niedersachsen, lotet seit Monaten Wege aus, ihr Kapitalpolster zu stärken. Im Gespräch ist sowohl der Einstieg von Privatinvestoren als auch eine öffentlich-rechtliche Auffanglösung unter Beteiligung der Sparkassen. An diesem Freitag endet die Angebotsfrist für die Privatinvestoren, für die kommende Woche wird eine Entscheidung erwartet. Schick räumte ein, dass nicht jede Verhandlungstaktik preisgegeben werden könne. "Aber es braucht eine stärkere Transparenz für die Bevölkerung und auch für die Entscheidungsträger in den Landtagen", forderte der promovierte Volkswirt. Schick hatte sein Bundestagsmandat für die Grünen kürzlich niedergelegt, um sich dem Aufbau der Bürgerbewegung Finanzwende zu widmen. Ziel der Organisation ist der Wandel zu einem stabilen und verbraucherfreundlichen Finanzsystem.
Mit Blick auf die "desaströse Geschichte" der Landesbanken sagte Schick, ein "Weiter so" sei keine Lösung. Steuermittel sollten nur unter der Voraussetzung fließen, dass der Landesbankensektor konsolidiert werde. "Nach mehr als 30 Milliarden Euro Kosten für die Rettung der Landesbanken können nicht noch mehr öffentliche Gelder in schlechte Strukturen gesteckt werden."
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