All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

NOZ: Deutscher Reiseverband warnt vor Verschlechterungen für Kunden und Reisebüros

Osnabrück (ots)

Deutscher Reiseverband warnt vor Verschlechterungen für Kunden und Reisebüros

Vizepräsident Hieke: Neues Reiserecht könnte für Reisebüros existenzbedrohend sein

Osnabrück. Der Vizepräsident des Deutschen Reiseverbands, Ralf Hieke, hat vor Verschlechterungen für Kunden und Reisebüros durch das geplante neue Reiserecht gewarnt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) nannte Hieke die zugrunde liegende EU-Pauschalreiserichtlinie "ein Bürokratiemonster, das klassisch europäisch überreguliert". Für Reisebüros könnte die Neuregelung sogar existenzbedrohend sein.

Die Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht hat das Bundeskabinett Anfang November beschlossen. Die Neuregelung muss ab dem 1. Juli 2018 angewendet werden. Diese sieht vor, dass die Reiseveranstalter bis zu 20 Tage vor Reiseantritt für gestiegene Kerosinkosten oder geänderte Wechselkurse einen Mehrpreis von bis zu acht Prozent auf den ursprünglich vereinbarten Preis aufschlagen können, ohne dass sie nachweisen müssen, dass ihre Kosten wirklich gestiegen sind. "Die Beweislast liegt damit bei den Kunden", kritisiert Hieke. "Das ist der falsche Ansatz und müsste genau umgekehrt geregelt sein."

Verbesserungsbedarf sieht Hieke auch bei den sogenannten verbundenen Reiseleistungen, die sich aus Bausteinen unterschiedlicher Anbieter zusammensetzen. Man habe zwar durchgesetzt, dass ein Reisebüro beim Vertrieb von mehreren Reiseleistungen nicht mehr wie ursprünglich geplant automatisch in die Veranstalterhaftung gerate. Doch könne das Reisebüro das nur verhindern, wenn es jede einzelne Leistung separat buchen, separat abrechnen und separat bezahlen lasse. "Weist das Reisebüro alle Einzelleistungen in einer Gesamt-Zahlungsaufstellung aus, wird es doch wieder zum Reiseveranstalter mit den entsprechenden Haftungspflichten", erläutert der DRV-Vize aus Ibbenbüren.

Bleibe es bei dieser Regelung, bestehe die Gefahr, dass Reisebüros, um auf der sicheren Seite zu sein, nicht mehr die volle Produktpalette anböten, sondern bevorzugt Pauschalreisen, bei denen die Haftung bei den Veranstaltern liege. "Den Kunden ginge dann Vielfalt und Neutralität der Beratung verloren", so Hieke. Reisebüros, die sich nicht rechtzeitig mit der Problematik auseinandersetzten und sich der Risiken nicht bewusst seien, könnten auch wegen der ungewissen Versicherungsfragen in ihrer Existenz bedroht sein.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 06.12.2016 – 05:00

    NOZ: DGB warnt vor "unsinnigen Debatten" über Lebenserwartung und Rentenalter

    Osnabrück (ots) - DGB warnt vor "unsinnigen Debatten" über Lebenserwartung und Rentenalter Buntenbach: Arme und Arbeitslose sterben früher als reiche Männer Osnabrück. Der DGB warnt angesichts großer Unterschiede in der Lebenserwartung vor "unsinnigen Debatten" über ein höheres Renteneintrittsalter. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte der "Neuen ...

  • 03.12.2016 – 07:00

    NOZ: NOZ: Mehr Schafe in Niedersachsen

    Osnabrück (ots) - Mehr Schafe in Niedersachsen Agrarminister gegen Abschuss von Wölfen Osnabrück. Die Zahl der Schafe und schafhaltenden Betriebe hat in Niedersachsen trotz der Rückkehr des Wolfes zugenommen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Samstag) unter Berufung auf Zahlen aus dem Landwirtschaftsministerium. Demnach stieg die Zahl der Tiere 2015 auf 167.100. 2013 waren es laut Ministerium noch fast ...

  • 03.12.2016 – 07:00

    NOZ: NOZ: CSU hält an prognostizierten Maut-Einnahmen fest

    Osnabrück (ots) - CSU hält an prognostizierten Maut-Einnahmen fest Landesgruppenchefin Hasselfeldt erwartet "zwei Milliarden Euro pro Legislaturperiode" Osnabrück. Die CSU hat den von Verkehrsminister Alexander Dobrindt mit der EU ausgehandelten Maut-Kompromiss als einen "Erfolg auf ganzer Linie" bezeichnet. Mit Blick auf die Kritik einiger Nachbarländer ...