All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Großbritannien
Kunst
Hirst

Osnabrück (ots)

Der Mann ist monströs

Natürlich ist die nackte Schwangere, die Damien Hirst an eine Hafeneinfahrt gewuchtet hat, eine Monstrosität. Aber nicht nur die. Der ganze Künstler Damien Hirst ist monströs, als Star, der weit über die Kunst hinaus leuchtet, als cleverer Auktionator, der die eigenen Werke 2008 für einen Rekorderlös versteigerte, als Provokateur, der mit dem präparierten Tigerhai der Epoche den Spiegel vorgehalten hat.

Hirst hat die eigene Zeit als Ära der enthemmten Gier entlarvt. Und das mit unbarmherziger Provokation. Allein dieser Mut verdient das Prädikat der Größe. Hirst besitzt bis heute die Konsequenz, die Gier nicht nur zu brandmarken, sondern sie selbst auch noch kess und frech vorzuleben. Der Künstler als sein eigener Extrem-Broker, der Künstler als Fetischist des Reichtums, der einen Totenschädel mit lauter Diamanten besetzte, das ist wirklich monströs. Mit der neuen Plastik überrascht Hirst also keineswegs. Erstaunen muss nur eines - dass wir Damien Hirst nun auch noch als monströsen Kunsthandwerker erleben.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 17.10.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu USA / Wahlen / Debatte

    Osnabrück (ots) - Schlagzahl erhöht Auffällig stark hielt sich Barack Obama in der ersten Fernsehdebatte mit seinem republikanischen Kontrahenten Mitt Romney zurück. Vielleicht hatte der US-Präsident einen schlechten Tag, die Belastungen auf den Inhaber dieses Amtes sind schließlich enorm. Sehr viel wahrscheinlicher erscheint es jedoch, dass Obama eine ausgesprochen kluge Strategie einer stetig härter werdenden ...

  • 17.10.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Wahlrecht

    Osnabrück (ots) - Unschön, aber fair Es war ein Paukenschlag: Die Parteien seien machtvergessen und machtversessen, kritisierte schon vor vielen Jahren der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Die so Gescholtenen machten sogar vor dem Bundestagswahlrecht nicht halt, bis das Verfassungsgericht diesem rechtsstaatlich unwürdigen Treiben im Juli endlich ein Ende setzte. Mehr Demokratie wagen, lautete seither ...

  • 16.10.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt / Soziales / Hartz IV

    Osnabrück (ots) - Kuschelpädagogik hilft nicht Wer Vorurteile hat, muss selbst nicht mehr denken. Das ist im Fall der Hartz-IV-Empfänger besonders bitter, weil hier auf eine Bevölkerungsgruppe verbal eingeschlagen wird, die ohnehin am Boden liegt. Faul, dumm, zur Arbeit unfähig, so lautet oft das gängige Meinungsbild, wie nun eine Umfrage bestätigt. Mal davon abgesehen, dass dieses Urteil jeden Respekt vor Menschen ...