All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Linke
Brief an Castro

Osnabrück (ots)

Keine Ausreden mehr

Sie habe es nicht so gemeint, die Unterstellungen seien bösartig, man habe sie verfälscht zitiert: Um Ausreden war Gesine Lötzsch nie verlegen, wenn sie mal wieder den Mauerbau als geschichtliche Folge relativierte oder den Kommunismus ungeachtet Millionen Toter als legitimen Versuch bezeichnete, eine bessere Gesellschaft aufzubauen. Von ihrem Brief an Fidel Castro kann die Linken-Vorsitzende schwerlich abrücken, hat die kubanische Botschaft ihn doch vollständig veröffentlicht. Darin mangelt es nicht an Eindeutigkeit, in der Lötzsch Castros Lebensleistung preist. Unter den Tisch fällt, mit welchen Mitteln der Revolutionsführer sein System aufbaute und aufrechterhielt: von willkürlichen Festnahmen über Folter bis zur Todesstrafe, um von fehlenden Rechten wie Meinungs-, Glaubens- und Reisefreiheit oder einem auf Privateigentum ganz zu schweigen. Demokratisch geht es dort schon gar nicht zu.

Für Lötzsch scheinen es lässliche Sünden zu sein, hat sie doch das sozialistische Ganze im Blick. "Voller Sympathie" rühmt sie Castros "Weitsicht". Eine solche Position ist in einer demokratischen Gesellschaft verkraftbar. Nur sollte die Linke, wenn sich ihr Führungsduo derart äußert, offen als das bezeichnet werden, was sie ist. Sprüche von "sozialer Gerechtigkeit" sind hier ein Mäntelchen für Radikalität und menschenverachtende Rücksichtslosigkeit im Dienste einer Sache, die nach dem Programm der Partei Enteignungen auch in Deutschland einschließt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.08.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Elbphilharmonie

    Osnabrück (ots) - Die Uhr tickt Auf das Eröffnungskonzert in der Elbphilharmonie bin ich gespannt wie ein Flitzebogen. Ich habe die Baustelle besichtigt und den Intendanten interviewt; außerdem informiert mich die Presseabteilung regelmäßig über die Elbphilharmonie-Konzerte (die vorerst noch in der guten, alten, vor allem aber seit 100 Jahren fertigen Laeiszhalle stattfinden). Jetzt müsste der verdammte Kasten nur ...

  • 19.08.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Nahost / Israel / Gaza

    Osnabrück (ots) - Verschärfung in Sicht Die Hoffnung ist einmal mehr dahin. Noch im April stellten die Vereinten Nationen den Palästinensern in Aussicht, im September einen unabhängigen Staat ausrufen zu können. Im Mai folgte dann die unverblümte Forderung von US-Präsident Obama, Israel habe sich auf die Grenzen von vor 1967 zurückzuziehen. Das klang nach Bewegung im festgefahrenen Nahostkonflikt. Jetzt, wenige ...

  • 19.08.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Justiz / Bundesverfassungsgericht / Gebühr

    Osnabrück (ots) - Ein weiterer Versuch Man kann gut verstehen, dass Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle mit einer Gebühr notorische Kläger bremsen will. Denn wenn sich die Karlsruher Juristen mit von vornherein sinnlosen Verfahren befassen müssen, bleibt ihnen weniger Zeit, sich dem berechtigten Schutz der Grundrechte zu widmen. Verfahren ziehen sich unnötig in die Länge. Dabei hängt das Vertrauen in ...