All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Museen
Altonaer Museum

Osnabrück (ots)

Verheerendes Vorbild

Das ist der Dammbruch. Hamburg verabschiedet sein Altonaer Museum und liefert damit ein verheerendes Vorbild für andere Kommunen. Die Methode, die hier zur Nachahmung empfohlen wird, ist simpel: Bei Einsparungen trifft es die Kulturhäuser mit der geringsten Lobby, jene, die am wenigsten in die Hochglanzportfolios der Event- und Standortkultur passen. Hamburg treibt damit die kulturelle Spaltung seiner Stadtgesellschaft voran. Während im Prestigebau der Elbphilharmonie die Millionen nur so versickern, trifft der Schließungsbeschluss einen Stadtteil mit hohem Migrantenanteil - und ein Haus, das sich dezidiert der Alltagsgeschichte widmet.

Dieser Sparbeschluss sorgt als gesellschaftspolitische Parteinahme für unangemessene Härten. Er festigt das Vorurteil, dass Kultur im Zweifelsfall eben doch nur etwas für die oberen Zehntausend ist. Eine trostlose Botschaft - und ein Vergehen gegen Kultur überhaupt, die doch für den Zusammenhalt einer Gesellschaft sorgen soll. Kleinmut hilft nun nicht weiter. Harte Debatte ist gefragt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 23.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Urteile / Steuern / Solidaritätszuschlag

    Osnabrück (ots) - Richterlicher Seitenhieb Überraschend kommt der Karlsruher Beschluss zum Solidaritätszuschlag nicht. Wundern kann man sich allenfalls, dass sich die Richter derart lange mit dem "Soli" befassen, um zu dem Schluss zu gelangen, sich lieber doch nicht damit befassen zu wollen. Dennoch bedeutet auch dies eine Entscheidung: Alles bleibt, wie es ist. Der "Soli" ist damit legitimiert. Die Zurückweisung der ...

  • 23.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan

    Osnabrück (ots) - Kein Platz mehr für Ausflüchte Ein Rechtsstaat muss glasklare Antworten haben auf die Frage, wie er mit Gefangenen umgeht, die seine Truppen im Ausland machen. Aber bisher hat sich noch jede Bundesregierung darum gedrückt. Wie lästig ihm diese Frage war, machte einst Verteidigungsminister Franz Josef Jung deutlich und raunzte in einem Interview unserer Zeitung: "Wir sind nicht in Afghanistan, um Gefangene zu machen." Also keine Gefangenen? Die ...

  • 22.09.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Energie / Atom

    Osnabrück (ots) - Röttgens Märchen Kaum zu glauben: Die Bundesregierung hat allen Ernstes erwogen, die Endlagerung von Atommüll zu privatisieren. Das ist aus mehreren Gründen fahrlässig, ja skandalös. Erstens bleibt es elementare Aufgabe des Staates, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Da darf er sich ausgerechnet in einer Hochsicherheitsfrage nicht einfach davonstehlen und sie womöglich Profitinteressen ...