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WAZ: Rundumschlag ins Blaue - Kommentar von Wolfgang Mulke

Essen (ots)

Die Beschäftigten der Bahn müssen sich ziemlich
bloßgestellt vorkommen. Scheibchenweise rückt der Konzern mit dem 
Ausmaß seiner Kontrollen heraus. Zigtausende Adressen von 
Arbeitnehmern und Lieferanten wurden abgeglichen, ohne konkreten 
Verdacht, gerade so ins Blaue hinein. Selbst die Ehepartner von 
Führungskräften gerieten ins Visier der Detektive.
 Tatsächlich blieben bei der Rasterfahndung auch Mitarbeiter im Netz 
hängen, die ihren Arbeitgeber hintergangen und womöglich geschädigt 
haben. Aber rechtfertigt dieser Erfolg das Vorgehen?
 Die Bahn hat hier eindeutig über die Stränge geschlagen, auch wenn 
die juristische Bewertung noch aussteht. Grundsätzlich zum großen 
Rundumschlag auszuholen und alle Beschäftigten unter Generalverdacht 
zu stellen, ist ein äußerst schlechter Stil. Der legitime Kampf gegen
Korruption rechtfertigt keine pauschalen Ermittlungen.
 Mit den Spitzelaffären bei der Telekom oder bei Lidl ist der Fall 
Bahn aber nicht vergleichbar. Das Ziel ist hier nachvollziehbar, nur 
der Weg zweifelhaft.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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