Welt-Anaphylaxie-Tag am 21. November: Mit dem Erste-Hilfe-Einmaleins sicher handeln, wenn's drauf ankommt
Hamburg (ots)
Warum Aufklärung über lebensbedrohliche allergische Reaktionen so wichtig ist
Am 21. November ist Welt-Anaphylaxie-Tag. Ziel dieses Thementages ist es, die breite Öffentlichkeit für schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie) zu sensibilisieren.* Weil diese lebensbedrohlich sein können, zählt im Notfall jede Minute. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene, Angehörige, Freundinnen und Freunde oder Umstehende richtig handeln, sobald eine schwere allergische Reaktion auftritt. Um schnell helfen zu können, müssen sie die Krankheit und ihre Symptome kennen.
Was genau ist eine Anaphylaxie?
Eine Anaphylaxie ist eine den ganzen Körper umfassende Akutreaktion des Immunsystems. Genau genommen passiert bei einer Anaphylaxie dasselbe wie bei jeder anderen allergischen Reaktion - nur in einem extrem starken Ausmaß: Nachdem der Organismus der Betroffenen mit einem Allergieauslöser wie zum Beispiel bestimmten Nahrungsmitteln, Insektengiften oder Medikamenten in Kontakt gekommen ist, setzt der Körper den Botenstoff Histamin in sehr großen Mengen frei - mit potenziell lebensbedrohlichen Folgen. Eine davon ist die schlagartige Erweiterung der Blutgefäße, eine andere das Zusammenziehen der sogenannten glatten Muskulatur, also beispielsweise der Muskeln in den Bronchien.
Was sind die Symptome einer Anaphylaxie?
Durch die erweiterten Blutgefäße kann es zu einem Blutdruckabfall kommen und durch das Zusammenziehen der Muskeln in den Bronchien zu Schwierigkeiten beim Atmen. Die Beschwerden bei einer Anaphylaxie sind in der Regel aber sehr unterschiedlich, nicht immer gleich stark und können verschiedene Organsysteme betreffen - etwa die Haut, den Magen-Darm-Trakt und das Kreislaufsystem. Zum Beispiel zeigen sich Hautreaktionen häufig über juckenden Ausschlag ("Nesselsucht"), manche Betroffene verspüren Übelkeit und müssen sich erbrechen, andere können sogar bewusstlos werden.
Da 54 Prozent der Deutschen die Symptome einer Anaphylaxie jedoch nicht kennen, so ein Ergebnis einer aktuellen Bevölkerungsumfrage**, ist Aufklärung geboten. Denn wer entsprechend informiert ist, kann umgehend helfen. So sollten erste Anaphylaxie-Anzeichen ernstgenommen werden. Sie können sich in Schwindel, Kribbeln in den Händen und Füßen und/oder einem Engegefühl im Rachenraum äußern. Die Symptome treten in der Regel binnen weniger Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergieauslöser auf. Weitere Symptome können geschwollene Lippen, eine geschwollene Zunge, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, blasse Haut oder Verwirrtheit sein.
Beispiel: Jemand mit einer schweren Erdnussallergie isst einen Keks, in dem nur winzige Spuren von Erdnüssen enthalten sind. Plötzlich schwellen die Lippen an, die Person verspürt ein Kribbeln und Engegefühl im Hals, bekommt Hustenreiz und das Atmen fällt ihr schwer. Ein echter Notfall!
Was ist im Notfall zu tun? - Das Erste-Hilfe-Einmaleins
Adrenalin ist gemäß den medizinischen Richtlinien das Notfallmedikament der Wahl bei einer Anaphylaxie.[1] Es ist verschreibungspflichtig und kann Bestandteil des Notfallsets sein, das Menschen mit einem Anaphylaxie-Risiko immer bei sich tragen sollten.*** Verfügbar ist es für Patientinnen und Patienten als Adrenalin-Autoinjektor und - als neue Therapieform - als nasales Adrenalin.
Wie nun geholfen werden kann:
- Adrenalin sofort verabreichen: intramuskulär in den Oberschenkel (auch durch Kleidung möglich) oder per einmaligem Sprühstoß ohne Vorsprühen in ein Nasenloch
- Notruf 112 rufen und "Anaphylaxie" ausdrücklich als Notfall benennen
- Betroffene richtig lagern: flach hinlegen und Beine hochlagern; bei Atemnot oder Erbrechen aufrecht sitzen und ruhig halten; bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
- Adrenalin ggfs. erneut anwenden, wenn innerhalb von 5 bis 15 Minuten keine Besserung eintritt. In der Regel sind jeweils zwei Autoinjektoren bzw. Nasensprays des Notfallmedikaments im Notfallset enthalten.
- Bei Herzstillstand: Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen
Weitere Informationen zu Anaphylaxie und dem Leben mit Allergien: www.allergiecheck.de
* Der Welt-Anaphylaxie-Tag wurde erstmals 2024 von der Europäischen Akademie für Allergologie und Klinische Immunologie (EAACI) ausgerufen.
** Die Umfrage wurde online vom 30.7.- 4.8.2025 von OnePoll im Auftrag der ALK-Abelló Arzneimittel GmbH unter 2.000 Erwachsenen in Deutschland durchgeführt - bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region. Einzelne Fragen waren Filterfragen, sodass es teilweise zu einer abweichenden Basisgröße kam.
*** Patientinnen und Patienten sollten sich von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt zur richtigen Anwendung des Notfallmedikaments beraten lassen.
[1] Deutsche S2k-Leitlinie "Akuttherapie und Management der Anaphylaxie", AWMF 061-025, 2021.
Pressekontakt:
GOLIN GmbH, Christina Grohé, christina.grohe@golin.com
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