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Game over, Djokovic
Kommentar von Dietmar Wenck zu Novak Djokovic

Berlin (ots)

Kurzform: Es bleiben zu viele Verlierer zurück. Nicht nur Djokovic selbst, der bei den Fans außerhalb Serbiens ohnehin nicht gut gelitten ist. Nicht nur seine Familie, die sich mit ihrem peinlichen "Jesus-Vergleich" ins Abseits stellte. Sondern auch die Veranstalter der Australian Open, die dem Star mit einer Ausnahmegenehmigung offensichtlich einen Schleichweg zum Turnier anbieten wollten. Und die australische Politik, die allzu lange den Eindruck erweckte, Djokovic werde tatsächlich eine Vorzugsbehandlung gewährt.

Der vollständige Kommentar: War dieses Theater wirklich nötig? Das Sportjahr 2022 steht ohnehin unter keinem guten Stern. Die Olympischen Winterspiele in Peking und die Fußball-WM in Katar werden die Schlagzeilen dominieren - es werden vor allem negative sein. Und nun noch dies: Ein Tennisstar meint, er könne in Australien ein paar Wochen vergnügt Bälle schlagen, obwohl er sich nicht gegen Corona impfen lassen will. In einem Land, in dem Menschen aus demselben Grund Jobs verlieren, sich nicht zu Familienfeiern treffen dürfen. Die länger als ein Jahr nach Auslandsaufenthalten nicht in ihre Heimat reisen konnten, damit die Pandemie beherrschbarer wird.

Novak Djokovic wollte sich über all dies hinwegsetzen. Auch über seine Kolleginnen und Kollegen, die sich an die Regeln gehalten haben. Der Serbe sah nur seinen Vorteil und nicht das Interesse der Allgemeinheit. Es ist gut, dass australische Richter dem jetzt einen Riegel vorgeschoben haben. Es ist schlecht, dass es so lange gedauert hat, bis diese Entscheidung endlich fiel.

Mit dem "Happy Slam" in Melbourne beginnt üblicherweise das Sportjahr. Die Bilder vom australischen Sommer machen gute Laune in einer Zeit, wo in anderen Teilen der Welt alles grau ist. Diese Vorfreude ist gründlich verdorben. Denn es bleiben zu viele Verlierer zurück. Nicht nur Djokovic selbst, der bei den Fans außerhalb Serbiens ohnehin nicht gut gelitten ist. Nicht nur seine Familie, die sich mit ihrem peinlichen "Jesus-Vergleich" ins Abseits stellte. Sondern auch die Veranstalter der Australian Open, die dem Star mit einer Ausnahmegenehmigung offensichtlich einen Schleichweg zum Turnier anbieten wollten. Und die australische Politik, die allzu lange den Eindruck erweckte, Djokovic werde tatsächlich eine Vorzugsbehandlung gewährt.

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